Making-of, Postproduction: 25.11.2020

MMC Studios: Postproduction für »Expedition Arktis«

Die technische Seite der Postproduktion von »Expedition Arktis« erledigte im Auftrag von UFA Show & Factual die Postproduktionsabteilung der MMC Studios in Köln.

Expedition Arktis, © RBB/AWI/Esther Horvath
Die Premiere der High-End-Dokumentation »Expedition Arktis« von Philipp Grieß war sehr erfolgreich. Ein solcher Inhalt wird aber natürlich ein Dauerbrenner.

Die High-End-Dokumentation »Expedition Arktis« von Philipp Grieß lief im ersten Programm der ARD. 4,23 Millionen Zuschauer ab 3 Jahren sahen sich dort die Doku über die größte Arktis-Expedition aller Zeiten an (Marktanteil 12,6 Prozent). Die 90-minütige Dokumentation »Expedition Arktis – Ein Jahr. Ein Schiff. Im Eis.« wird im November und Dezember noch auf verschiedenen Sendern der ARD im TV-Programm zu sehen sein, darunter beim RBB, HR und bei Tagesschau24. Zudem steht die Dokumentation in der ARD-Mediathek zum Streamen bereit.

Gedreht wurde mit der Alexa Mini von Arri und der C300 von Canon (Test).

Über einige Aspekte dieser Produktion hat film-tv-video.de auch schon schon berichtet. Eine so lange, umfangreiche Produktion generiert natürlich auch sehr viel Material — und dieser Beitrag erläutert, wie die Archivierung und Postproduktion stattfanden.

Die Postproduktionsabteilung der MMC Studios war zuständig für Handling und Archivierung des Materials von »Expedition Arktis«.

Die Postproduktionsabteilung der MMC Studios in Köln wurde im Herbst 2019 von UFA Show & Factual damit beauftragt, das Handling und die Archivierung des gedrehten Materials von dieser außergewöhnlichen Expedition zu übernehmen. Darüber hinaus war die MMC auch für die Erstellung von schnittfähigen Proxy-Files der in UHD gedrehten Kamerarohdaten sowie für das UHD-Conforming zuständig.

Expedition Arktis, © RBB/AWI/Esther Horvath
Auch das Filmmaterial, das auf der in der Arktis an einer Eisscholle festgefrorenen »Polarstern« gedreht wurde, konnte nicht mal so einfach nach Köln transportiert werden.

Schon der Transport des gedrehten Materials aus der Arktis nach Köln war ein Abenteuer: Nur nach definiert vorgeplanten, längeren Zeit- und Streckenabschnitten konnte das Material angeliefert werden. Dabei wurden die Aufnahmen vom Forschungsschiff Polarstern an einen russischen Eisbrecher übergeben, dann verschifft und schließlich nach Deutschland an die MMC Studios zugestellt.

MMC, Speicher-Cluster
Speicher satt: Pro Abschnitt fielen jeweils etwa 100 TeraByte an Bild- und Tondaten an, die auf einen hochverfügbaren Fileserver bei MMC transferiert wurden.

Pro Abschnitt waren das jeweils etwa 100 TeraByte an Bild- und Tondaten. Im ersten Schritt wurden die Daten dann jeweils auf einem hochverfügbaren Fileserver der MMC sicher verwahrt.

Der nächste Schritt bestand in der Erstellung von schnittfähigen Proxy-Files, in denen alle relevanten Metadaten bereits übergeben wurden, um das spätere Conforming zu erleichtern.

MMC, Glasfaser
Innerhalb der MMC ging der Datentransfer sehr viel schneller und einfacher vonstatten, als der Datentransfer von der »Polarstern« nach Köln.

Dieser Prozess musste sehr schnell erfolgen, da alle folgenden Gewerke auf diese Files angewiesen waren. Zu diesem Zweck wurde eine von der MMC-Postproduktion eigens für diese Produktion entwickelte Renderfarm eingesetzt. Mit dieser konnte das gesamte Material einer Lieferung innerhalb von 24 Stunden in Avid-Media-Files konvertiert werden.

MMC, Glasfaser
60 TeraByte an schnittfähigen Avid-Daten wurden übertragen.

Diese wurden dann in das Avid-Schnittsystem einsortiert und samt Projektdatei via 10 Gigabit Ethernet-Standleitung nach Potsdam zum UFA-eigenen Schnitt übertragen.

Insgesamt erforderte diese Produktion für alle Abschnitte etwa 1.4 PetaByte Brutto-Speicherbedarf an UHD-Rohdaten und etwa 60 TeraByte an schnittfähigen Avid-Daten.

MMC, Conforming
Zum Conforming wurden die fertigen Avid-Projekte wieder an MMC übergeben.

Zum Conforming wurden die fertigen Avid-Projekte wieder an MMC übergeben. Dank des eingangs erwähnten Metadaten-Handlings konnten die benötigten UHD Files automatisiert bereitgestellt werden, was ein flüssiges UHD-Conforming in einer der MMC-UHD-Suiten ermöglichte.

MMC, Switch
Die fertigen UHD-Videomaster wurden danach wieder nach Potsdam zum finalen Grading übergeben.

Die fertigen UHD-Videomaster wurden danach wieder nach Potsdam zum finalen Grading übergeben. Dort wurden schließlich die Audiomaster erstellt und die finalen Sendemaster konfektioniert.

MMC Studios, Nico Roden, © MMC Studios
Director Sales & Production Nico Roden von MMC.

Die Dokumentation wurde in HD beauftragt, aber in UHD produziert. UHD/HDR gehört ebenfalls zum Portfolio der MMC-Postproduktion, nicht zuletzt, um die Wünsche internationaler Sender und Streaming-Dienste zu bedienen.

Auch für die MMC Studios war »Expedition Arktis« ein herausragendes Projekt, wie MMC’s Director Sales & Production Nico Roden unterstreicht: »Wir sind stolz und dankbar, dass UFA Show & Factual uns aufgrund der jahrelangen engen Zusammenarbeit dieses datenintensive und zeitkritische Format anvertraut hat und wir bei diesem außergewöhnlichen Projekt an Bord sein konnten.«