Kia-Emmy-Spot: mit Ursa Mini Pro 12K
Ein Kia-Werbespot, der zu Beginn der 72. Emmy-Preisverleihung lief, wurde weitgehend mit der neuen Blackmagic-Kamera Ursa Mini Pro 12K gedreht.
Für DoP Vance Burberry sind komplexe, schwierige Projekte nichts Neues. In seiner Karriere hat er Erfahrungen mit unterschiedlichsten dokumentarischen, narrativen und Werbe-Projekten gesammelt und verfügt auch über Know-how in der Unterwasserfotografie. Als man ihn mit dem Dreh des Kia-Werbespots beauftragte, wusste er, dass es ein Rennen gegen die Zeit sein würde. Es galt nämlich, an einem einzigen Drehtag eine Menge Footage in diversen schwierigen Szenarien aufzunehmen. Der Spot erzählt eine längere Story über die Verleihung der klassischen Emmys an die Sieger im Pandemiejahr 2020 — und wurde mit der Ursa Mini Pro 12K und anderen Blackmagic-Kameras umgesetzt.
»Der für das Projekt zuständige Regisseur Glenn F. Clements und ich sprachen an einem Donnerstag miteinander und wir sollten am folgenden Montag drehen«, erzählte Burberry. »Der Spot musste bis Ende der Woche komplett mit Finishing und Auslieferung fertig werden.«
Burberry entschied sich, komplett auf Blackmagic-Kameras zu setzen. »Der Drehplan war derart eng getaktet, dass wir letztendlich zwei 12K-Kameras für den Dialog benutzten, und ich dann eine auf einen Ultimate-Arm-Kran setzte. Die Blackmagic Pocket 6Ks (Test) dienten uns für Drive-By-Aufnahmen, und mit den Pocket 4Ks (Test) drehten wir die Innenaufnahmen im Auto«, fügte er hinzu.
DIT Ben Crump transferierte die Daten von CFast-II-Karten und verwendete die Bearbeitungs-Software DaVinci Resolve Studio (Test) am Set, um das Material zu transkodieren und die Dailies zu synchronisieren. Das erledigte er mit dem automatischen Audio-Sync-Tool in Resolve. Mehrmals am Tag wurde Filmmaterial an die Redaktion gegeben, die ebenfalls unter Druck stand, den Spot schnell fertig zu kriegen.
Burberry hebt hervor, dass sich das Footage der drei Kameratypen nahtlos einsetzen ließ, da alle Kameras die Blackmagic Design Color Science der 5. Generation verwendeten. »Super war es auch, dass sich die Gen-5 Color Science auf allen Kameras, also der 4K, der 12K und der 6K, implementieren ließ. Jede Einstellung, egal aus welcher Kamera, konnte so ganz leicht abgeglichen werden.«
Wegen des engen Drehplans sorgte Burberry mit mehreren Fieldrecorder/Monitor-Kombis des Typs Video Assist von Blackmagic (Test) für eine zusätzliche Absicherung. Damit wurden alle Dateien aus den Kameras aufgezeichnet und auch der Ton war leicht zu synchronisieren, was eine schnelle Übermittlung an den Schnitt ermöglichte. »So hatten wir ein großartiges Backup«, sagte Burberry. »Wäre aus irgendeinem Grund ein Problem aufgetreten, hätten wir trotzdem DNxHD-Transkodierungen für den Schnitt gehabt.«
Der fertige Spot wurde schließlich in HD gestreamt, aber der Kunde wollte ein 4K-Master haben. Für die Produktion filmte Burberry auf den Pocket Cinema Cameras in voller Auflösung und im Fall der Ursa Mini Pro 12K in 8K. Er entschied sich bei der Pocket 6K und der Pocket 4K für Blackmagic Raw in der Komprimierungsstufe Q0 bei konstanter Qualität. Auf den 12K-Kameras hingegen filmte er in Blackmagic Raw 5:1 bei konstanter Bitrate. Es freute Burberry, dass sich die 12K problemlos und ohne Cropping auf 8K umschalten ließ. »Ich bin ein Filmmensch. Ich filme schon seit so vielen Jahren, dass mir Brennweiten förmlich ins Gehirn gebrannt sind. Zu wissen, dass eine 40-mm-Festbrennweite genau das bringt, was sie soll, ob bei 12K, 8K oder 4K, ist einfach genial.«
Burberry benutzte die Blackmagic 12K-Kamera erstmals für professionelle Zwecke und war von der Qualität völlig begeistert. »Was ich an der Ursa Mini Pro 12K toll finde und was mich wirklich umhaut, ist der Sensor. Blackmagic hat einen 12K-Sensor gebaut, der nicht wie ein 12K-Sensor aussieht, aber alle Daten eines 12K-Sensors liefert, ohne dass die Bilder hart und unangenehm anzusehen sind. Sie haben einen beinahe filmischen Charakter, der mich wirklich beeindruckt. Früher wollte ich keinem zuhören, der mich mit ‚Ks‘ und großen Pixelzahlen zugetextet hat. Aber diese Kamera hat mich umgestimmt.«
Nach abgeschlossenem Schnitt wurde das Conforming des Projekts in DaVinci Resolve Studio vorgenommen. Der Timecode wurde von vornherein per Jam-Sync kameraübergreifend synchronisiert und auch über die ganze Postproduktion hinweg erhalten. Darum brauchten bloß noch die Clips mit ihren Originalen verknüpft zu werden, und das ging schnell.
Zum Schluss realisierte Colorist Marshall Plante von Olio Creative das finale Color Grading. »Die farbliche Nachbearbeitung des gesamten 75-Sekunden-Spots haben wir dann buchstäblich an einem einzigen Vormittag am Freitag der Abgabe gemacht«, sagte Burberry. »Wir fingen um 9 Uhr mit dem Grading an und exportierten alles um 13:15 Uhr.«
Colorist Marshall Plante war von der Arbeit mit den 12K-Dateien angenehm überrascht. »Der Sensor ist großartig, er liefert ein brillantes Bild. Es war mir möglich, die Farben und den Kontrastumfang wo nötig ohne Verlust bis an die Grenzen auszureizen.« Das Abgleichen der 4K- und 6K-Bilder mit denen der 12K-Kamera war ohne großen Aufwand zu erledigen, und er war baff, wie schnell das Conforming ging. »Es war unglaublich einfach.«
Jede neue Kamera wird durch die Herausforderungen einer realen Produktion auf den Prüfstand gestellt, aber Burberry war zufrieden mit der Ursa Mini Pro 12K: »Sie hat sich ausgezeichnet geschlagen. Der Sensor ist hervorragend, die Bildqualität spektakulär. Alle Kameras arbeiteten ohne Zicken und, wie jeder Zuschauer der Emmys bestätigen kann, wir haben ein großartiges Projekt pünktlich geliefert.«
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