Behind the Scenes von »1917«
DoP Roger Deakins erhielt für seine Arbeit an »1917« seinen zweiten Oscar. In mehreren Videos berichten er, Regisseur Sam Mendes und weitere Beteiligte über Technik und Herausforderungen der Produktion.
Schon unzählige Male nominierte die Academy DoP Roger Deakins für den »Cinematography«-Oscar. 2018 erhielt er dann endlich für seine herausragende Arbeit an »Blade Runner 2049« einen Oscar.
In diesem Jahr war der britische Kameramann erneut erfolgreich und wurde für seine Leistung in »1917« mit einem weiteren Oscar ausgezeichnet.
Die Kurzversion der Geschichte des Films: Zwei britische Soldaten sollen an eine Einheit an vorderster Fron einen Befehl überbringen und müssen sich dazu auf einem gefährlichen Weg durch feindliches Gebiet schlagen.
Regisseur Sam Mendes wollte erreichen, dass sich die Handlung wie in Echtzeit abspielt. »1917« wirkt zwar so, als gebe es keinen einzigen Schnitt, tatsächlich ist es aber kein echter One-Shot-Film. Der Drehaufwand war dennoch enorm, teilweise galt es, minutenlange Sequenzen mit unzähligen Statisten und Situationen zu bewältigen.
DoP Roger Deakins setzte für den Film drei Arri Alexa Mini LF ein. Die kompakten Großformat-Kameras waren zum Produktionszeitpunkt noch gar nicht offiziell verfügbar. Deakins nutzte Alexa Mini LF zum großen Teil in Kombination mit 40mm-Festbrennweiten. Zwei Steadicam-Systeme, ein Avid Trinity Stabilisierungssystem und Stabileye-Köpfe waren im Einsatz, um rasante und dennoch stabilisierte Bewegtbilder zu liefern. Im obigen Video beschreiben unter anderem Regisseur Sam Mendes und Kameramann Roger Deakins die Herausforderungen des Films.
Das zweite Video gibt interessante Einblicke in die Kamera-Arbeit und die besonderen Herausforderungen bei diesem Dreh. So spielte etwa das Wetter eine sehr wichtige Rolle, weil große Teile des Films bei Tageslicht gedreht werden mussten. Deakins entschied sich deshalb dazu, nur bei bewölktem Wetter zu drehen, um so eine visuelle Kontinuität der Bilder zu erhalten.
Roger Deakins gehört zu jenen Kameraleuten, die sich schon vergleichsweise früh mit Digitaltechnik auseinandersetzten. 2018 erläuterte er bei einer Veranstaltung der HFF München, dass er Diskussionen über Analog- und Digitaltechnik schon immer für zweitrangig hielt. Für ihn und seine persönliche Arbeit sei mit der Arri Alexa der richtige Zeitpunkt gekommen, digital zu arbeiten.
Seither hat er schon unzählige Produktionen mit Alexa und Alexa Mini gedreht und gehörte auch bei der Mini LF zu den Ersten, die damit arbeiteten. Im Arri-Firmenvideo erläutert er die Hintergründe.