Formel 1: Kommunikation ist alles
Wenn Lewis Hamilton und seine Kollegen über einen Formel-1-Kurs jagen, ist perfekte Kommunikation essenziell. Alle Rennteams benötigen eine Lösung, die den permanenten Austausch zwischen Fahrern, Ingenieuren, Konstrukteuren und Mechanikern ermöglicht. Genau dafür sorgt Riedel Communications.
Drahtlossystem Bolero
Pro Team dürfen beim Rennen maximal 60 Personen im Einsatz sein – das sehen die Regeln der Formel 1 so vor. Während der Trainingseinheiten und des Rennens ist der Großteil dieser Mitarbeiter in den Garagen der Teams im Einsatz. Dort optimieren Mechaniker und Ingenieure das Fahrzeug und versuchen, optimale Bedingungen für die Fahrer zu schaffen.
Die Ingenieure erhalten ihre Infos üblicherweise über Panels und zusätzlich per Funk. Die Mechaniker wiederum sind hautpsächlich mit Funk ausgerüstet, sie arbeiten direkt am Auto. Funkgeräte haben den Vorteil, dass man darüber einen Kanal auch über längere Distanzen übertragen und hören kann. Es gibt allerdings auch Nachteile, denn üblicherweise hören die Mechaniker den Race-Kanal, dann folgt in der Priorität der Team-Kanal, erst dann das Auto. Spricht aber gerade das Auto, ist es nicht mehr zu hören, sobald der Teamkanal aktiv wird – was ein Problem sein kann.
Jakob Stellbrinck erklärt, dass Riedels Bolero dieses Problem lösen kann. Bolero kann flexibel als drahtloses Beltpack, drahtlose Sprechstelle und als Walkie-Talkie eingesetzt werden. Er beschreibt es so: »Bolero hat im Vergleich zum klassischen Funkgerät den Vorteil, dass man sechs Kanäle voll duplex gleichzeitig hören kann. Es funktioniert wie ein kleines Intercom-Panel, und wenn man beispielsweise auf dem Paddock unterwegs ist, kann man die sechs wichtigsten Kanäle abhören und jederzeit sprechen, sich also wie in einer Gesprächsituation unterhalten. Beim Funkgerät kann man im Unterschied dazu immer nur sprechen oder hören.«
Stellbrinck glaubt, dass klassische Funkgeräte aufgrund ihrer riesigen Reichweite zwar auch künftig noch ihre Berechtigung haben. »Es würde sich schlichtweg nicht lohnen, jeden einzelnen Streckenposten mit Bolero auszurüsten.« Aber überall dort, wo mehr Funktionalität gefragt ist, sieht Stellbrinck ein System wie Bolero im Vorteil. Er ergänzt: »Bolero hat selbst in der RF-Hölle der Formel 1 in Monaco stabil funktioniert – und wenn ein System dort problemlos läuft, hat es die Feuerprobe bestandet.«
Neue Technik, neue Lösungen
Auch für Broadcast-Kunden hätten sich mit Bolero neue Möglichkeiten ergeben, erzählt Stellbrinck. So nutzt beispielsweise das Londoner Multiplattform-Produktionshaus USP Content das Riedel Intercom-System Bolero als kosteneffektives Tool, um BBC-Radiohörern die Formel-1-Rennen wie am Ort des Geschehens zu präsentieren – mit minimalem personellem, technischem und logistischem Aufwand.
Bolero ist bei diesem Setup in die Artist-Infrastruktur an der Rennstrecke integriert und via MPLS-Leitung über Riedels RiLink Global Fibre Service via Frankfurt mit einem weiteren Artist-Frame in London verbunden.
An der Rennstrecke ist lediglich noch eine Moderatorin der BBC unterwegs und interviewt Fahrer und Prominente auf dem Paddock. Sie arbeitet mit einem Bolero Beltpack und Max-Headset und ist mit einem Tastendruck on air.
Stellbrinck resümiert: »Wenn man an der Rennstrecke steht und die Moderatorin hört, glaubt man nicht, dass die beiden anderen Kommentatoren, die mit ihr durch die Sendung führen, in Manchester sitzen.«
Signalführung
Riedel vernetzt jede Rennstrecke mit Glasfaserkabel. Es gibt zwar Rennstrecken, die standardmäßig Glasfaserverkabelung bieten, aber darauf möchte sich Riedel nicht verlassen und schickt eigene Teams auf die Reise, um eine zuverlässige Infrastruktur für die Glasfaser-Netzwerklösung Mediornet zu haben. Denn Riedel überträgt auch die Videofeeds für FOM und FIA und die Bilder der rund 100 Kameras entlang der Strecke, der On-Board-Cams und der CCTV-Cams, die etwa in den Garage montiert sind.
Die Separierung der Signale der redundant ausgelegten 10-Gigabyte-Glasfaseranbindung – also Audio, Video und Daten – findet auf Layer 3 und somit auf Netzwerkebene statt.
Redundante Switches in den Teams sind mit dem Hub an der Rennstrecke verbunden, gehen von dort auf die Router. »Aber schon an den Switches wird der Traffic analysiert: Was kommt an, welche Datenprotokolle, welche IP-Adressen müssen wir priorisieren – all das wird bereits an dieser Stelle entschieden«, erläutert Stellbrinck.
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Seite 3: Drahtlossystem Bolero, neue Workflows, Signalführung,
Seite 4: IT-Infrastruktur, RiLink, weitere Pläne, Video Mercedes-AMG Petronas Motorsport zur Remoteanbindung der Factory
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