Fußball-WM der Frauen: Play hard, work hard
Bei der Fußball-WM der Frauen in Frankreich triumphierte das US-Team. ARD und ZDF waren von Anfang an dabei und übertrugen alle Spiele des Turniers.
Der NDR zu Gast beim WDR
Durch die Produktion an verschiedenen Standorten erhöhte sich der Planungsbedarf, »denn das hatten wir in dieser Form bisher noch nicht«, erläutert Felix Ruhberg. NDR-Produktionsleiter Sönke Stenzel ergänzt: »Wir als federführender NDR nutzten ja eine bestehende Struktur beim WDR. Dort wurden wir auch toll aufgenommen, aber es ist schon etwas anderes, wenn man mit so einem Setup arbeitet, denn beim WDR lief das Tagesgeschäft ja weiter.«
Doch trotz des höheren Abstimmungsbedarfs und teilweise längerer Entscheidungswege bilanzieren Ruhberg und Stenzel, dass die dezentrale Produktion unterm Strich deutlich Kosten gespart habe.
Bei der Europameisterschaft im kommenden Jahr soll mit einem ähnlichen Konzept gearbeitet werden. Dann wird der WDR als Federführer am Start sein. »Die WDR-Kollegen können natürlich davon profitieren, dass sie am heimischen Standort arbeiten und ihre eigenen Abläufe kennen. Das war bei uns eine andere Situation, wie waren ja sozusagen Gast bei einem anderen Sender«, erläutert Ruhberg hierzu.
EB-Teams bei ARD und ZDF
Für die ARD reiste ein EB-Team mit mobilem Schnittplatz mit der deutschen Mannschaft mit. Es war über LiveU LU600 an die ARD-Infrastruktur angebunden und crossmedial im Einsatz, denn zusätzlich wurden damit auch der Hörfunk, die Onliner und Social-Media bedient.
Auch das ZDF ergänzte seine Berichterstattung mit EB-Teams, die ebenfalls mit LiveU-Equipment ausgerüstet waren. Deren Material landete aber auf den LiveU-Server im IBC, wo das ZDF eigene Editingstationen in Betrieb hatte.
Online, Social Media und Hörfunk
Die Online-Auswertung, aber auch die Social-Media-Kanäle spielen für ARD und ZDF eine zunehmend wichtige Rolle in der Produktion großer Sport-Events. So waren bei ARD und ZDF alle 52 Spiele im Livestream zu sehen; auch Zusammenfassungen, Pressekonferenzen und mehr standen in den Mediatheken zum Abruf bereit.
Die Online-Heimatredaktion inklusive Videoproduktion befand sich für die ARD in Hamburg und war über einen Kollegen in Köln mit der TV-Redaktion eng verbunden. Für exklusive Einblicke vor Ort begleiteten ein Online-Reporter und eine Social-Media-Reporterin das DFB-Team durch Frankreich.
Auf den Social-Media-Accounts von ZDFsport schilderten die ZDF-Teammitglieder und Online-Reporter ihre Eindrücke aus den Stadien, Städten und dem DFB-Quartier.
Der ARD-Hörfunk war von Anfang bis Ende der WM ebenfalls immer mit von der Partie. Täglich informierten die Hörfunkwellen in Nachrichten, Hintergrundstücken und Interviews über die deutsche Mannschaft, die Spiele und alles Wissenswerte rund um das Ereignis in Frankreich. Erstmals bei einer Frauen-WM wurden auch alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft als Vollreportage über 90 Minuten live übertragen.
Fazit
Die Fußball-WM der Frauen verlief für das deutsche Team sportlich zwar nicht so erfolgreich wie erhofft, lockte jedoch viele Zuschauer vor die Schirme. So zog die ARD ein sehr positives Resümee der WM, und ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann bilanziert: »Unser Konzept mit Übertragungen im Hauptprogramm und in der ZDF-Mediathek ist aufgegangen. Das große Interesse der Zuschauer bestätigt die steigende Akzeptanz des Frauenfußballs auch in Deutschland.«
Seite 1: Produktion von ARD und ZDF, Gemeinsamkeiten
Seite 2: NDR zu Gast beim WDR, Online und Social, Fazit
Seite 3: Postproduction des Hosts im IBC
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