Film- und Serienhighlights beim Filmfest München
Das Filmfest München gibt erste Film- und Serienhighlights aus dem diesjährigen Programm bekannt.
Film und Musik
Schauspieler Ralph Fiennes kommt nach München, wo er den CineMerit Award persönlich entgegennehmen wird. Im Gepäck hat der Brite seine aktuelle, insgesamt dritte Regiearbeit Nurejew – The White Crow. Auch der französische Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor Louis Garrel stand für seinen neuen Film selbst vor und hinter der Kamera. L’homme fidèle erzählt von Dreiecksbeziehungen, Liebesverwirrungen und gestörter Kommunikation. Garrel wird auf dem Filmfest München ebenfalls ausgezeichnet. Er ist der erste Preisträger des neu gestifteten Margot Hielscher Preises.
Auch dieses Jahr bilden Filme rund um das Thema Musik einen Schwerpunkt im Filmfest-Programm. Prélude von Sabrina Sarabi skizziert den Kampf eines jungen Konzertpianisten, der mithilfe einer Freundin darum ringt, nicht am Konkurrenzdruck des Musikkonservatoriums zu zerbrechen. In den Hauptrollen spielen mit Louis Hofmann und Liv Lisa Fries international bekannte Jungstars des deutschen Films. Der emotionale Spielfilm Crescendo #makemusicnotwar mit Peter Simonischek begleitet junge israelische und palästinensische Musiker bei einem Konzertprojekt in Israel. Eindrucksvoll erzählt Regisseur Dror Zahavi von der grenzüberschreitenden, verbindenden Kraft der Musik. Die Musik ist auch der Mittelpunkt des neuen Films von Starregisseur Danny Boyle: In Yesterday löscht ein Stromausfall von einem Moment auf den anderen alle Songs der Beatles aus dem kollektiven Gedächtnis der Menschheit. Einzig und allein der erfolglose Sänger Jack erinnert sich an die Band aus Liverpool – und wird mit ihren Hits zum Star.
Im Dokumentarfilm Spider Murphy Gang – Glory Days of Rock ’n‘ Roll blicken die ehemaligen und aktuellen Mitglieder der Band auf ihre bewegte Karriere zurück. Zur Weltpremiere werden sie wieder vereint auf dem Roten Teppich stehen. Ein deutsches Staraufgebot gibt es auch beim Serien-Event Die Neue Zeit von Lars Kraume. Darin wehrt sich August Diehl als Walter Gropius gegen den Vorwurf, die Frauen am Bauhaus unterdrückt zu haben, wie etwa die Künstlerin Dörte Helm (Anna Maria Mühe). Zum Jubiläum »100 Jahre Bauhaus« zeigt das Filmfest die sechsteilige Serie komplett an einem Abend und in Anwesenheit des Teams.
Abseits des Mainstream
An den Anfang des 20. Jahrhunderts blickt das historische Drama Vita & Virginia. Chanya Buttons Film erzählt von der Liebesbeziehung zwischen der Autorin der Moderne, Virginia Woolf, und der Schriftstellerin Vita Sackville-West. Gesellschaftliche Grenzerfahrungen werden in The Day I Lost My Shadow aus Syrien verhandelt. Darin verarbeitet die syrische Regisseurin Soudade Kaadan ihre Erfahrungen im kriegsgebeutelten Land.
Weit ab von Stars und großen Produktionen arbeiten Mariano Llinás und das argentinische Künstlerkollektiv »El Pampero Cine«. Gemeinsam schufen sie das 14-stündige Mammut-Filmprojekt La Flor, das die konventionelle Art des Filmemachens komplett auf den Kopf stellt und in drei Teilen auf dem Filmfest München gezeigt wird. Zusammengesetzt aus sechs völlig unterschiedlichen Genrefilmen ist La Flor Horror-B-Movie, Spionagethriller und Musicalkomödie zugleich – und noch vieles mehr. Seit 2009 arbeitet das Kollektiv an diesem Meilenstein, ganz ohne Förderung oder Hilfe von außen.
100 Jahre Bavaria Film
Anlässlich des 100. Geburtstags der Bavaria Film zeigt das Filmfest München außerdem drei restaurierte Klassiker aus dem umfangreichen Katalog des Studios: Der Ochsenkrieg (1920) ist die erste Produktion, die auf dem neuen Gelände in Geiselgasteig entstand. Der Stummfilm wurde nun von Hans-Jürgen Buchner alias Haindling, der bei der Uraufführung der neuen Fassung anwesend sein wird, neu vertont. Gezeigt werden zudem die restaurierte Version des Abenteuerfilms Wasser für Canitoga (1939) mit Hans Albers sowie der neue Director’s Cut von Dominik Grafs Die Sieger (1994) in Anwesenheit des Regisseurs und der Schauspieler.