Dreh auf Augenhöhe mit der Canon C200
Heiße Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit und ein enger Drehplan mit vier Stationen in Asien – unter diesen Bedingungen drehten Kevin Blanc, Marius Thut und Muriel Droz mit Canon C200-Kameras eine Kurzdokumentation für den Schweizer Taschenhersteller Qwstion.
Speicher: SSD, HD und C-Fast
Extreme Hitze, extreme Luftfeuchtigkeit: das waren im wesentlichen die Drehbedingungen in Asien. »Die Kameras bewältigten diese Bedingungen aber deutlich besser als wir selber«, berichtet Kevin Blanc.
Nach jedem Drehtag ging es dann darum, die Daten herunterzuladen und zu speichern. Auf mehreren LaCie Rugged 4TB-Disks speicherten die Filmemacher das gesamte Material eines Drehorts und beließen eine dieser Disks dann auch dort jeweils vor Ort, um so etwaige Verluste auf dem Flug zum nächsten Drehort auszuschließen. »Für zeitkritischen Daten-Download nutzten wir Samsung-5-Terabyte-SSDs«, so Blanc, der ergänzt: »Mit der Kopier-Software Hedge stellten wir sicher, dass die kopierten Daten auch 1:1 dem Original entsprachen«.
Insgesamt kam das Team während des Drehs auf über 10 Terabyte an Material – was mehr als 20 Stunden Drehmaterial entspricht. Hinzu kam noch das Interviewmaterial.
Postproduktion: Premiere und Resolve
Im Schnitt entschieden sich Kevin Blanc und Marius Thut für Adobe Premiere und einen Proxy-Workflow. »Wir hatten etwas Respekt davor, mit Cinema Raw Light zu drehen, vor allem was die Postproduktion betrifft. Der Proxy-Workflow erwies sich aber als ausgesprochen praktikabel – sogar nativ mit den Raw Files«, erläutert Kevin Blanc.
Nach dem Schnitt ging es ins Grading. Hier fiel die Wahl auf DaVinci Resolve, und via XML wurde die Premiere-Timeline in Resolve transferiert. Das habe erstaunlich gut funktioniert, berichtet Blanc, man müsse lediglich einige Kleinigkeiten beachten, etwa, dass bei Szenen, bei denen man den Stabilizer genutzt habe, die Stabilisierung nicht mitgenommen werde, und auch Retiming-Funktionen müsse man nochmals prüfen.
»Wir waren sehr gespannt, wie gut es funktionieren würde, wie es sein würde, die Cinema Raw Light Files zu graden, und waren dann überrascht, wie gut das geklappt hat und wie viel wir aus dem Material herauskitzeln konnten«, erzählt Blanc. Szenen ließen sich demnach sehr schnell angleichen, in Bezug auf Belichtung und Weißabgleich korrigieren, und das war dann auch auf mehrere Szenen übertragbar. So entstanden Bilder mit hoher Ausdruckskraft.
Die visuelle Ebene wurde mit Musik und einem auf den Tonaufnahmen basierten Sound Design unterstützt. Diese emotionale und wichtige Komponente des Films wurde von Michael Ricar produziert.
Alles in allem ein Projekt, das Filmemacher wie Auftraggeber gleichermaßen begeisterte – und dessen Bilder belegen, welches Potenzial in der Raw-Aufzeichnung steckt. Bereits zwei Monate nach der Lancierung war die erste Lieferung der Bananatex Taschen ausverkauft und der Film wurde über 100.000 mal angeschaut.
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