Report, Top-Story: 24.01.2019

Dreh auf Augenhöhe mit der Canon C200

Heiße Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit und ein enger Drehplan mit vier Stationen in Asien – unter diesen Bedingungen drehten Kevin Blanc, Marius Thut und Muriel Droz mit Canon C200-Kameras eine Kurzdokumentation für den Schweizer Taschenhersteller Qwstion.



Die Wahl der Kamera: C200
C200-Dreh in Asien
Kevin Blanc schätzt die kompakte Bauform der C200.

Kevin Blanc ist DSLR-Nutzer der ersten Stunde. Als Canon mit der 5D Mark II vor genau 10 Jahren die DSLR-Revolution startete, machte sich auch Kevin Blanc mit dieser Kamera, mit der Canon-Bedienphilosphie und den neuen Möglichkeiten vertraut. »Ich war begeistert von Canons 5D Mark II, doch als Canon dann auch eine klassische digitale Filmkamera der Cinema EOS-Linie vorstellte, stieg ich um.« Als Canon die C200 vorstellte, begeisterte ihn die äußere Bauform, aber auch die Möglichkeit, mit Cinema Raw Light aufzeichnen zu können. Dahinter verbirgt sich ein komprimierendes Raw-Format. »Oft haben wir beim Dreh nicht so viel Zeit für eine aufwändige Ausleuchtung, und dann ist es für uns sehr hilfreich, wenn wir in der Post mit Raw-Material arbeiten und es voll ausreizen können.«

C200-Dreh in Asien
In Asien drehten die beiden mit zwei Kameras.

Für den Dreh in Asien waren zwei C200 im Einsatz: eine auf einem Gimbal, die eher weitwinkligere Bilder einfing, und eine zweite aus der Hand, die für nähere Aufnahmen zuständig war.

C200-Dreh in Asien
Cinema Raw Light in 4K und 50p war das Hauptdrehformat.

Als generelles Drehformat entschieden sich Blanc und Thut für Cinema Raw Light in 4K und 50p. Weil das Endprodukt in 25p geplant war, waren so auch Slowmotion-Aufnahmen möglich.

Bei den Interviews entschieden sich die beiden Filmemacher jedoch dazu, von Raw abzurücken und stattdessen in MXF (XF-AVC, H.264, 8 Bit) zu drehen. »Bei diesen definierten Setups reichte diese Qualität nach unserem Ermessen aus; außerdem führten wir neun längere Interviews, in Raw hätten wir dafür einiges an zusätzlichem Speicher gebraucht.«

C200-Dreh in Asien
Das Team schätzt den Filmlook, den die Kameras liefern.

Als Foto und Backup-Kameras, und auch, um ein Making-of des Drehs in Asien realisieren zu können, hatten die beiden Macher von Lauschsicht noch zwei 5D Canon Mark IV im Gepäck. »Wir mussten ja bei extremen Temperaturen arbeiten, die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch, und teilweise hatten wir über 40 Grad – da wollten wir einfach sicher sein, dass wir eine Alternative mit dabei hatten, falls sich eine C200 verabschiedet hätte«, erklärt Kevin Blanc.

EF-Objektive und Ronin-S-Gimbal
C200-Dreh in Asien
Im Zusammenspiel mit dem Ronin-S konnte das Team sehr flexibel arbeiten.

Eine Funktion, die Kevin Blanc und sein Kompagnon Marius Thut besonders an der C200 schätzen, ist Dual Pixel Autofokus. »Diese Scharfstellhilfe ist sehr nützlich, wenn es darum geht, mit ganz offener Blende zu drehen und dennoch die Schärfe zu treffen«, urteilt Blanc. Deshalb entschied sich das Team, Canon-EF-Objektive für den Dreh zu nutzen.

C200-Dreh in Asien
Gedreht wurde mit Canon-EF-Objektiven.

Das Set, das mit auf die Reise ging, deckte einen Brennweitenbereich von 10 bis 200 mm ab, »aber meistens arbeiteten wir mit unseren 24, 35, 50, 85 und 100mm (Makro) Primes von Canon«, so Blanc. Diese Objektive sind äußerst lichtstark , das 50 mm-Objektiv etwa bietet F 1.2, das 35er und das 24mm liegen bei F 1.4. Ein Highlight ist das 85mm, welches trotz F 1.4 einen integrierten Bildstabilisator hat.

Gerade wenn auf einem Gimbal gedreht wird, ist Dual Pixel Autofokus ein großes Plus, urteilt Blanc: »Wir hatten den neuen DJI Ronin-S mit dabei, und da sich der Touchscreen der C200 abnehmen lässt, konnten wir ihn über ein längeres Kabel so befestigen, dass wir mit der einen Hand den Ronin-S Gimbal führen und mit der anderen die Schärfe direkt auf dem Display einstellen konnten. So konnten wir mit offener Blende auf dem Gimbal arbeiten und die Schärfe jederzeit halten – das war genial«, resümiert Kevin Blanc.

Licht, Ton
C200-Dreh in Asien
Marius Thut beim C200-Dreh in Asien.

»Auf unserer Reise zu den verschiedenen Produktionsstätten in Asien wussten wir nie, was uns erwartete. Wir konnten nicht wirklich ausleuchten und nutzten als zusätzliche Lichtquelle lediglich kleinere Alladin A-Lights«. Mit diesen kompakten Setups waren Blanc und Thut beweglich und auch unauffällig unterwegs.

C200-Dreh in Asien
In den Produktionsstätten nahmen die Kameras auch immer den Originalton mit auf.

Lediglich bei den Interviews arbeiteten sie jeweils noch mit zwei zusätzlichen Reflektoren. »Mehr Licht-Equipment wäre unter diesen Bedingungen gar nicht möglich gewesen«, sagt Blanc.

Den Ton zeichneten während der Interviews Rode-NTG-1 Mikrofone auf, und in den Produktionsstätten nahmen die Kameras auch immer den Originalton mit auf. »Damit konnten wir später ein sehr dezentes, subtiles Sounddesign umsetzen«, erläutert Blanc.


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