Karajan Cinema Classics: Klassik-Konzerte im Kino
In diesem Jahr kann man Karajan-Konzerte in noch nie dagewesener Klangqualität erleben: Ausgewählte Kinos in Österreich, Deutschland und der Schweiz präsentieren mehrere Konzertmitschnitte, die mit modernen Methoden, darunter Dolby Atmos, neu aufbereitet wurden.
»Karajan Cinema Classics« heißt eine Filmreihe, die in Kinos in Deutschland, Österreich und der Schweiz angelaufen ist. Dafür wurden Aufzeichnungen von Karajan-Konzerten mit modernen Technologien wie Dolby Atmos nachbearbeitet, aufbereitet und neu gemastert. So soll ein Musikerlebnis möglich werden, wie es sich Herbert von Karajan wohl für sein Publikum gewünscht hatte. Die Aufführung dieser Konzertfilme findet in hochwertig ausgestatteten Kinos statt.
»Mit Karajan Cinema Classics wird das Kino zur dynamischsten Konzertmusikbühne dieser Welt. Wir gehen mit ‚ernster‘ Musik, ohne uns zu verbiegen, dorthin, wo Menschen keinen Smoking brauchen, um etwas wirklich Großartiges zu erleben«, erklärt Matthias Röder, Geschäftsführer des Eliette-und-Herbert-von-Karajan-Institutes und der Karajan Cinema Classics.Noch bis Juli 2018 wird dem Publikum in zunächst fünf Vorstellungen eine Auswahl von herausragenden Konzertmusikfilmen präsentiert, entstanden unter der Bild- und Tonregie von Herbert von Karajan und seiner 1982 eigens hierfür gegründeten Produktionsfirma »Telemondial«.
»Karajan Cinema Classics bringt eine neue Klangdimension, die Herbert von Karajans Traum des immersiven Sounds verwirklicht und unsere Klassik-Fans begeistern wird«, so Matthias Röder. Der Rechteinhaber beschreibt das Ganze so: »Kinobesucher erfahren ein vollständiges Eintauchen in die Musik. Sie spüren das knisternde Zupfen der Saiten eines Pizzicatos, Emotionen werden befeuert, wenn das Orchester zum Fortissimo ansetzt.«
Alle Programme wurden aufwändig auf Basis der originalen Tonbänder in Dolby Atmos neu gemastert. »Ein Musikerlebnis, das unter die Haut geht. Mit Dolby Atmos wird Karajans Vision jetzt Realität. Der Klang kann mit dieser Technologie im Raum präzise platziert werden, so dass das Publikum ein nie dagewesenes, authentisches Musikerlebnis erwartet« beschreibt Fritz Deininger, Sr. Director Cinema Products EMEA und Indien Dolby Laboratories. »Wir sind froh und stolz, dass Karajan Cinema Classics diese Serie hervorragender Werke mit Dolby Atmos erstmalig ins Kino bringt. Damit wird Musikliebhabern ein noch nie dagewesener Kunstgenuss bereitet.«
»Bei der Tonmischung konnten wir auf hervorragendes Rohmaterial und auf Original-Mehrspur-Aufnahmen zurückgreifen, die uns eine Abmischung in bisher einzigartiger Qualität erlaubt. Für die Bildaufzeichnung setzte Karajan auf die damals beste und innovativste Bildaufzeichnung — auf Video«, berichtet Röder von der Umsetzung in der Bearbeitung. »Ironischerweise kann man gerade die Videoaufnahmen heute nicht in 4 oder 8K abtasten, wie es bei 35-mm-Film der Fall gewesen wäre – und ist dadurch in der Bildbearbeitung stark limitiert. Wir haben uns deshalb entschieden, das Bild im Original zu belassen und uns auf das Wesentliche, die Musik, zu konzentrieren.«
Die komplette Audio-Bearbeitung in Dolby Atmos übernahm Arri Media. Das Postproduktionshaus war außerdem für die Lichtbestimmung des Materials, das teilweise aus Film und teilweise aus Video bestand, sowie für das DCP-Mastering inklusive Key-Management und Distribution zuständig. »Wir von Arri Media freuen uns sehr, dass wir an diesem einzigartigen Projekt mitwirken dürfen. Gemeinsam mit Tonmeister Chris Heil und Carl Schuurbiers als Musik-Editor war unser Ziel kein geringeres, als Karajans Traum, den Konzertsaal für alle zugänglich zu machen, in die Tat umzusetzen«, sagt Daniel Vogl, Head of Sound Department bei Arri Media.
Neben Dolby Atmos kam dabei eine zusammen mit Gunter Engel von Müller-BBM und Sound-Consultant Norbert Zich erarbeitete Lösung zum Einsatz, die dem Publikum erstmals anstelle des sonst gedämpften Raumklangs eines Kinos, das Raumklangempfinden eines Konzertsaals ermöglicht. »Um diese technischen Möglichkeiten voll ausschöpfen zu können, benötigten wir Zugriff auf die Einzelspuren der Aufnahmen von damals«, erläutert Daniel Vogl. Und weiter: »Die Originalbänder durften das Archiv in Wien nicht verlassen. Also mussten wir kurzerhand die komplette Technik und Expertise mit der Hilfe von Gustav Prohaska nach Wien verlegen, um die Einzelspuren der Originalaufnahmen von den Sony-Dash-Bändern zu erhalten.«
Das Ergebnis kann man noch bis Ende Juli 2018 in Kinos in Deutschland, Österreich und der Schweiz hören und sehen. Programminfos gibt es unter www.karajancinemaclassics.com und hier.