Neue Ära: Sky Sport HQ
Sky Deutschland nahm im vergangenen Jahr sein neues Sportproduktions- und Sendezentrum »Sky Sport HQ« in Betrieb. Dabei wurden auf Basis vollkommen neuer, technischer Lösungen auch völlig neue Arbeitsweisen umgesetzt.
Warum geht man als Unternehmen ein solch komplexes und letztlich natürlich auch nicht ganz billiges Projekt an? Wieso legt man zusätzlich mit einem extrem sportlichen Zeitplan von nur zehn Monaten, die Latte noch eine ganze Stufe höher?
»Die Veränderungen im Markt – etwa durch die rasch fortschreitende Digitalisierung auf der Produktions-, wie auf der Kundenseite – haben bei uns die Überzeugung reifen lassen, dass wir die Sportproduktion ins eigene Haus holen müssen«, erklärt Alessandro Reitano, Vice President Sports Production bei Sky Deutschland.
»Bis wir sicher waren, dass und wie wir das umsetzen können, blieben uns noch zehn Monate für die Umsetzung, denn bestehende Verträge setzten hierbei Grenzen – und das Sportgeschehen läuft ja weiter.«
Die Vision einer maßgeschneiderten Live-Produktionsumgebung, die man vollkommen flexibel nutzen kann, ohne Abhängigkeit von Dritten – das eröffnet natürlich viele Möglichkeiten für ein Unternehmen wie Sky Deutschland. »Dabei haben wir in der Planungsphase das Kernthema unseres Sportproduktions- und Sendezentrums schon sehr früh auf eine einfache Formel reduziert: An jedem Arbeitsplatz sollte es möglich sein, Content zu produzieren und zu publizieren.«
Und nun, einen zweistelligen Millionenbetrag später – Genaueres will Sky zum Thema Kosten nicht verraten – hat das Sky Sport HQ seit einigen Monaten den vollen Betrieb aufgenommen. Der Sendestart war im Mai 2017 und der Startschuss für den Live-Produktionsbetrieb fiel am 1. Juli 2017, dann wurde der Betrieb sukzessive hochgefahren. Rund 90 neue Arbeitsplätze bietet das Sky Sport HQ – zusätzlich zu denen in der nur wenige Gehminuten entfernten Zentrale von Sky Deutschland. 1.600 qm werden bespielt, die größten beiden der drei Studios haben jeweils eine Fläche von 600 qm und bieten darauf – und ganz besonders auch hinter den Kulissen – etliche Besonderheiten.
Und wurde die formulierte Anforderung erfüllt? »Ja, eindeutig«, sagt Alessandro Reitano. »Das ging natürlich nicht vollkommen schmerzfrei vonstatten, aber wir sind jetzt da, wo wir hin wollten. Gleichzeitig muss man natürlich sagen, dass ein solches Projekt niemals ganz stillsteht, sondern lebt, atmet und letztlich immer weiter geht – und dass man auch ständig dazulernt.«
Bevor es im Folgenden um Hintergründe und einige technische Aspekte des Sky Sport HQ geht, noch die vorläufige Kurzbilanz von Alessandro Reitano: »Ein Studio kann jeder bauen. Die Logik und Infrastruktur dahinter, die unsere neue Arbeitsweise ermöglichen, die sind das eigentlich Anspruchsvolle.«
Seite 1: Einleitung, Überblick
Seite 2: Vorgeschichte, Vorgaben und Ziele der Planung, Aktueller Stand
Seite 3: Bereiche des Sky Sport HQ — Studios, Regien, weitere Technikräume
Seite 4: Produktionsweise, Grafiklastige Live-Sportproduktion, Conference Studio, Production Control Room
Seite 5: Zentrale Systemkomponenten, Perspektiven