Live aus Südkorea: Winterspiele bei ARD und ZDF
Vom 9. bis 25. Februar 2018 berichten ARD und ZDF im täglichen Wechsel von den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang. film-tv-video.de hat im Vorfeld mit den Technischen Leitern Hagen Schuler vom Mitteldeutschen Rundfunk und Gunnar Darge vom ZDF über die Produktion gesprochen.
Eckdaten
ARD und ZDF produzieren die großen Sport-Events wie Weltmeisterschaften und Olympische Spiele seit vielen Jahren gemeinsam. Von diesem reichen Erfahrungsschatz profitierten die technischen Verantwortlichen, als sie in die späte Planung für Pyeongchang einstiegen.
Innerhalb der ARD hat der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) die Federführung für die Berichterstattung von Olympischen Winterspielen – für Fernsehen, Radio und Online. Technischer Leiter ist Hagen Schuler. Sein Pendant auf ZDF-Seite ist Gunnar Darge, der bereits seit vielen Jahren für die Produktion Olympischer Spiele tätig ist.
Seit vielen Jahren praktizieren die Sender eine Arbeitsteilung, die vorsieht, dass sich die ARD auf den Bereich der Venues und der Außeneinsätze konzentriert, während das ZDF sich um das IBC und die Planung der Postproduktionseinrichtungen kümmert.
Technisch wird in Südkorea in 1080i60 gearbeitet – dem normalen TV-Standard vor Ort – während der Ton in Stereo produziert wird. Ein wichtiger Unterschied im Vergleich zur Produktion anderer Olympischer Spiele besteht darin, dass dieses Mal in erheblichem Umfang mit Remote-Abläufen produziert wird – auch im National Broadcast Center (NBC), das sich auf dem Gelände der Media City Leipzig befindet .
Florian Rathgeber vom ZDF und Stefan-Volker Müller seitens der ARD waren für die Planung dort verantwortlich. Das NBC übernimmt viele Aufgaben, die aufgrund der kurzen Planungszeit nach dem späten Rechteerwerb nicht an den Sportstätten oder im IBC realisiert werden können.
Programm
Für die ARD sind Gerhard Delling und Jessy Wellmer im Einsatz, beim ZDF führen Katrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne im täglichen Wechsel zwischen 2:00 und 17:00 Uhr live durch den olympischen Tag.
Die Zeitverschiebung zwischen Korea und Deutschland beträgt acht Stunden. Stehen mehrere Entscheidungen parallel an, liefern die Sender das verpasste Ereignis kurzfristig nach. Wie bei den Sendezeiten, ist auch in der Programmgestaltung Flexibilität angesagt, um schnell und aktuell im Sinne der deutschen Zuschauer reagieren zu können.
Im attraktiven Primetime-Zeitfenster darf Olympia bei den Öffentlich-Rechtlichen nur innerhalb von Nachrichtensendungen stattfinden, mehr erlaubt die im Rahmen der Sublizenzierung getroffene Vereinbarung nicht. In diesem Zeitfenster berichtet nur Eurosport von den Winterspielen. Insgesamt dürften ARD und ZDF dennoch auf rund 230 Stunden Programm kommen.
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