G20 in Hamburg — technische Aspekte der TV-Produktion
Der G20-Gipfel in Hamburg war neben vielem anderen, natürlich auch ein TV-Ereignis. film-tv-video.de sprach über die technische Umsetzung mit NDR-Mitarbeiter Björn König, dem technischen Koordinator des entsprechenden ARD-Projekts, über diese ganz besondere Produktion.
Kameras
Bei den Kameras konzentrierte sich der NDR auf konventionelle Technik. »Angesichts der hohen Sicherheitsauflagen in der Elbphilharmonie wollten wir keine zusätzlichen Problemfelder eröffnen, sondern mit bewährtem Equipment von Sony und Grass Valley arbeiten«, erläutert Björn König. Kamerapositionen wurden noch am Aufbautag durch das Protokoll verändert.
Der Einsatz von Kameradrohnen etwa wäre ohnehin nicht möglich gewesen und auch andere technische Spezialkameras hätten die Produktionssicherheit eher belastet, so König.
Diese Entscheidung ist letztlich gut nachvollziehbar: Im Unterschied zu einem großen Sport-Event geht es beim G20-Gipfel weniger darum, mit Schienen-, Seil- oder Slomo-Kameras schöne Bilder und große Emotionen zu präsentieren, sondern politische und wirtschaftliche Inhalte darzustellen.
Übertragung mit Media Broadcast
Media Broadcast realisierte beim G20-Gipfel die Übertragungsleistungen und errichtete hierfür ein Übertragungsnetz, das laut Anbieter ohne Einbußen bei Qualität und Signalverfügbarkeit, flexibel an jedem Einsatzort bereitstand. Technische Basis waren Glasfaserverbindungen, flexibel einsetzbare SNG-Fahrzeuge, sowie Kapazitäten auf verschiedenen Satelliten zur Signalübertragung.
Zur Übertragung der Live-Bilder aus dem Feld kam die SNG-Flotte von Media Broadcast zum Einsatz. So setzt die EBU auf drei SNG-Fahrzeuge von Media Broadcast und stellte damit die Live-TV-Versorgung ihrer angeschlossenen Mitglieder sicher.
Für das ZDF stellt Media Broadcast rund 30 Glasfaserleitungen mit einer Gesamtkapazität von rund 10 Gbps bereit. Sie vernetzten die TV-Produktion des ZDF vor Ort in Hamburg und übertrugen das Live-Signal zur Distribution an die Mainzer Senderzentrale. RTL und N24 setzen ebenfalls auf schnelle Glasfaserverbindungen mit Datenkapazitäten von bis zu 300 Mbps. Sie dienten zur Einspeisung der Live-Signale vom Gipfel in die jeweilige Programmverbreitung. Der Nachrichtensender N24 profitierte zudem von den Occasional-Use-Services von Media Broadcast.
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