BT Sport realisiert rein IP-basierte 4K-Übertragung
BT Sport realisierte mit dem britischen TV-Dienstleister Arena TV und mit Equipment von Grass Valley eine rein IP-basierte 4K-Übertragung.
BT Sport ist ein Sportsender, der in Großbritannien viele Live-Fußball- und Rugby-Übertragungen produziert und ausstrahlt. In 4K/UHD sieht der Sender großes Potenzial und suchte daher nach neuen Wegen, in diesem Bereich aktiv zu werden.
Gemeinsam mit dem TV-Dienstleister Arena, einem Schlüsselpartner von BT Sport, entwickelte der Sender ein Konzept für eine rein IP-basierte 4K-Übertragung.
Arena Television entschied sich hierbei für eine Lösung mit einem Ü-Wagen, bei dem IP-Equipment von Grass Valley eine zentrale Rolle einnimmt.
Der Ü-Wagen ist das erste von drei geplanten IP-Fahrzeugen des Dienstleisters, er kann simultan UHD- und HD-Signale über ein IP-Netzwerk verarbeiten und ausgeben.
Am 10. September 2016 feierte das Fahrzeug beim Premier-League-Spiel Liverpool vs. Leicester City Premiere.
Jamie Hindhaugh, COO von BT Sport, sagt: »Das ist nicht unser erster Ausflug in den Bereich 4K/UHD. Dabei war es unsere Absicht, während der ersten Saison möglichst viel Erfahrung zu sammeln, um uns selbst in die Lage zu versetzen, in der zweiten Saison dann einen Standard-Workflow zu etablieren, der es uns ermöglicht, HD und UHD mit dem selben Ü-Wagen zu produzieren.«
»Die Zuschauer sollten unabhängig davon, welchen Kanal sie sehen, dieselbe Berichterstattung verfolgen können. Arena hat diese Herausforderungen angenommen und eine Lösung entwickelt, die sogar noch weiter ging als unser Ansatz, weil Sie auf IP-Infrastrukturen aufsetzt. Das ist der Beginn eine neuen Ära in der Art, wie wir produzieren«, ergänzt Hindhaugh.
Arena begann mit den Planungen für den neuen Truck mit dem Namen OBX schon im Jahr 2014 und verfolgte dabei das Ziel, die neuesten 4K- und IP-Technologien von Grass Valley zu integrieren.
In den Gesprächen kristallisierte sich dann heraus, dass ein erprobter Standard-Switch von Cisco eine gute IP-Grundlage für das Projekt darstellen würde. Die Wahl fiel dabei auf einen Switch der Bauart Nexus 9000. Grass Valley lieferte weitere Produkte für den Ü-Wagen zu, darunter 28 Kameras der Serie LDX 86N (Infos), einen Videomischer des Typs Kayenne K-Frame, vier Echtzeit-IP-Processing und Edge-Routing-Plattformen des Typs GV Node (Infos) mit 54 KMX-4911 Multiviewer-Karten und 180 Densité IPG-3901 Gateways. Der Lawo Virtual Studio Manager rundete das installierte Equipment ab.
Richard Yeowart, Managing Director bei Arena, bilanziert: »Die Anforderungen von 4K/UHD lassen sich mit einem IP-Netzwerk deutlich leichter umsetzen und die angekündigten 4K/UHD- und IP-Technologien von Grass Valley passten gut zu unseren Anforderungen. Daraus haben wir eine sehr leistungsstarke Ü-Wagen-Lösung gebaut, die zukunftssicher und flexibel ist sowie künftig auch in HDR oder mit höheren Frameraten arbeiten kann, wenn das gefordert wird.«
»Der für uns größte Vorteil, war der übergangslose Workflow: Wir mussten auf unserer Seite nichts verändern, um die Vorteile von 4K/UHD und IP-Technik nutzen zu können. Es ist eindeutig der richtige Weg für die Branche, wenn es möglich ist, parallel HD und 4K/UHD-Inhalte zu produzieren, sodass die Zuschauer frei entscheiden können, was sie sehen möchten«, ergänzt Jamie Hindhaugh.
Grass Valley bietet bei all seinen aktuellen Produkten IT-Schnittstellen an, was deren Integration in IP-Infrastrukturen deutlich erleichtert. Die Kamera LDX 86N bietet die Möglichkeit, nativ in 4K und 3G/HD aufzuzeichnen, wobei Tico-Kompression verwendet wird, um ein Signal zu erzeugen, das über jeweils ein einziges Kabel verteilt werden kann.
Der OBX von Arena arbeitet signalunabhängig und kann leicht zwischen UHD 2160p50, 3G 1080p50 und HD 1080i50 umgeschaltet werden – und das bei weniger Kabelinstallation und geringerem Gewicht.
»Alle Augen waren auf dieses Projekt gerichtet«, erläutert Grass-Valley-Chef Marco Lopez. »Wir wussten von Anfang an, dass die Zusammenarbeit mit den richtigen Partnern und der Einsatz der IP-Technik entscheidend für den Erfolg des Projekts sein würden. Bei den Diskussionen mit Arena stellte sich heraus, dass wir ein IP-Setup benötigen würden, das auf den neuesten Standards und 4K/UHD-Produkten aufsetzen musste, um parallel in HD und UHD arbeiten zu können — mit der Option auf HDR in der Zukunft. Zudem mussten wir natürlich auch die Kosten für Kabel im Auge behalten und natürlich auch das Gewicht – neben all den anderen Kostenfaktoren.«
Die Partner ziehen von der ersten IP-Übertragung ein positives Resümee. Zahlreiche weitere konkrete 4K-/UHD-Projekte sollen mit dem neuen Ü-Wagen produziert werden — und zudem realisiert Arena aktuell zwei weitere Fahrzeuge mit diesem Konzept: OBY und OBZ sollen schon in wenigen Monaten einsatzfähig sein.