On Set: Pix-E5 mit dem FS-7
Aufzeichnung im Run-and-Gun-Stil: Marco Müller kombinierte bei der Produktion »Ela« den Sony-Camcorder FS7 mit dem Field-Recorder/Display Pix-E5 von Video Devices und berichtet über seine Erfahrungen während des Drehs.
Der Berliner Marco Müller arbeitet als Kameramann/-Assistent an diversen Werbe- und Dokumentarfilmen. Bei seinem jüngsten Kurzfilm »Ela« drehte Müller im polnischen Grenzgebiet. Das erforderte teilweise viel Improvisation beim Dreh, denn bei dem Filmprojekt waren Run-and-Gun- und Handkamera-Szenen an der Tagesordnung. »Wir brauchten deshalb ein zuverlässiges Kamera-Rig, das uns bei der Arbeit nicht behindern würde«, erläutert Müller.
Die Entscheidung fiel auf die Sony-Kamera PXW-FS7, die gemeinsam mit einem Video Devices Pix-E5 Monitor im Einsatz war, der simultan 4K ProRes 422 HQ-Files aufzeichnete. Weiter waren ein Paralinx Triton 1:1 Wireless-Videosystem, ein Sennheiser-Mikro und ein Tiny Lockit für die Timecode-Synchronisation mit dem Sound Devices 688 Mixer/Recorder im Einsatz. Pix-E5 zeichnete via HDMI 4K-Signale des FS7 im SLog3.cine-Format auf.
»Wir haben uns für den Pix-E5 aufgrund seiner Kombination aus Recording- und Monitoringfähigkeiten entschieden«, berichtet Müller. Er berichtet, dass es mit dem Pix-E5 während des Drehs deutlich einfacher gewesen sei, die Schärfe zu beurteilen, vor allem bei der höheren Auflösung, in der gedreht wurde. Er hebt weiter die Quadsplit-Funktion für die Belichtungskontrolle hervor, aber auch das 3D LUT-Tool, das vor allem bei längeren Aufzeichnungen mehr Sicherheit gab, wenn Belichtung und Look schnell kontrolliert werden mussten.
Müller erläutert, dass durch das ProRes-Recording der Postproduktions-Workflow deutlich entlastet werden konnte. »Es war für uns auch sehr nützlich, dass der Pix-E5 Rec-Flags im SDI– und HDMI-Signal erkennt und dann automatisch mit der Aufzeichnung beginnt.«
Bei den Nacht-Szenen arbeitete die Crew nicht mit dem FS7, sondern mit einer lichtempfindlichen Sony a7S Mark II DSLR. »Deren außergewöhnliche Low-Light-Fähigkeiten ermöglichten uns, unseren naturalistischen Stil beizubehalten und mit vorhandenem Licht und minimaler Aufhellung zu arbeiten«, berichtet Müller. »In dieser Konfiguration wurde der Pix-E5 noch wichtiger für uns, weil wir damit UHD ProRes 422 HQ der Sony a7S aufzeichnen konnten, statt intern in der Kamera mit Kompression und geringer Datenrate aufzeichnen zu müssen. Die Aufzeichnung in ProRes 422 HQ erweiterte den Spielraum beim Colorgrading, berichtet Müller und ergänzt, dass die Sony a7S keinen Timecode-Eingang biete. Dank der Möglichkeit, den LTC Audio Timecode des Tiny Lockit direkt mit dem Pix-E5 aufzeichnen zu können, habe man den Postproduktion-Workflow optimieren können.
Als Speichermedium nutzt Video Devices bei der Pix-E-Familie das »SpeedDrive«. Rein äußerlich ähnelt es einem etwas breiteren USB-Stick – und in der Praxis kann es auch so benutzt werden – man benötigt fürs Herunterladen der Dateien auf dem Pix-E also kein Kabel, sondern kann einfach das SpeedDrive per USB 3.0 am Rechner einstecken. Das Speed Drive kann mit vorinstalliertem SSD-Speicher gekauft werden oder als Leergehäuse, in das sich dann ein separat gekaufter mSata-SSD-Speicher einbauen lässt. Diese Möglichkeit nutzte Müller: »Das war sehr einfach, und die USB 3.0-Transfergeschwindigkeit verkürzte den Offload der Daten am Ende des Drehtags deutlich. Schön war auch, dass man dafür kein separates Lesegerät benötigte, sondern das Medium einfach per USB einstecken konnte.«
Müller hebt weiter den Formfaktor des Pix-E5 hervor: »Für uns war klar, dass wir ein sehr kleines, leichtes Rig haben wollten, und hier passte der Pix-E5 optimal dazu. Das Aluminiumgehäuse gab uns zudem die Sicherheit, dass er auch robust genug war, um raue Drehbedingungen auszuhalten.«
Müller resümiert, dass er als Technik-Freak schon kurz nach der Ankündigung des Pix-E5 Interesse an der Recording-/Monitoring-Kombi hatte. Seiner Meinung nach kombiniert der Pix-E5 diese Funktionalität mit Robustheit, kompakter Größe, durchdachtem Design und einfacher Bedienung.