Bayreuther Festspiele: Alles ganz speziell
Einmal im Jahr findet in Bayreuth das Hochamt der Wagner-Fans statt: Im 1873 speziell zu diesem Zweck errichteten Festpielhaus kann man dann eine jährlich wechselnde Auswahl aus den Hauptwerken Richard Wagners erleben. Seit 2008 ist TV Skyline zusammen mit TMT Broadcast für die TV-Übertragung und Aufzeichnung der Opern zuständig.
Weitere Technikbesonderheiten
Eine Besonderheit der Opernproduktion aus Bayreuth gab es auch im Grafikbereich. Drei Grafikmaschinen von Chyron-Hego waren hier im Einsatz: Zwei davon wurden benutzt, um Titel und Abspann zu realisieren, sowie die deutschen, englischen und italienischen Untertitel. Über die dritte Maschine wurden die Sky-Grafiken erzeugt und beigefügt.
Das Untertitel-Thema war bei der Live-Übertragung einer Oper durchaus herausfordernd: Der Untertitel-Regisseur las die Partitur mit und löste per Knopfdruck die Einblendung der Untertitel in allen drei Sprachen jeweils für die drei separaten Sendewege aus. Diese Funktionalität erforderte eine spezielle Programmierung der Grafiksysteme.
Den kleineren Ü-Wagen Ü1 aus der eigenen Flotte setzte TV Skyline als SNG-Fahrzeug und zum Auslagern einzelner Funktionen wie der Highlight-Regie für Sky ein. Außerdem liefen über dieses Fahrzeug die Ausspielungen für Sky in Großbritannien und Italien.
Zusätzlich war noch ein Glasfasermobil von MTI vor Ort. TMT betreibt in Bayreuth und Umgebung ein fast 400 km umfassendes, eigenes Glasfasernetz. Über dieses Netz wurden teilweise die Sky-Übertragungen realisiert und via Glasfaser wurde auch innerhalb Bayreuths eine Verbindung zum Volksfestplatz hergestellt, wo die beiden SNGs für die Kinoübertragung stationiert waren, weil auf dem Grünen Hügel kein Stellplatz mehr für diese vorhanden war.
Ein großes Team, ein langer Zeitraum
Das TV-Team insgesamt, also bestehend aus Mitarbeitern von TMT, TV Skyline und Sky zusammen, umfasste in diesem Jahr ungefähr 90 Mitarbeiter.
Start der engen Zusammenarbeit zwischen TMT und TV Skyline war der Auftakt des neuen Media-Konzepts der Festspiele im Jahr 2008, als ein Public Viewing realisiert wurde.
In diesem Jahr waren die Regieteams schon seit Mitte Juni vor Ort. Robert Kis als Produktionsleiter seit 22. Juni. Die Ü-Technik wurde am 14. Juli 2016 aufgebaut, ab dann fanden Beleuchtungsproben, Abstimmungen und Proben statt.
Konzentration
Jeden Tag eine Wagner-Oper zu hören und zu übertragen, das fordert von den Mitarbeitern eine enorme Konzentrationsleistung und stellt auch eine körperliche Belastung dar: »Die Walküre« etwa bedeutete mit Vorlauf und Pausenprogramm sieben Stunden Live-Betrieb.
Wie schafft man es, die Konzentration so lange aufrecht zu erhalten? Tonmeister Peter Hecker beschreibt das so: »Die Intensität der Musik hält einen auf Trab, man bleibt dabei, ist gefesselt — sonst geht es nicht.«
Zukunft
Wurde in diesem Jahr alles in HD realisiert, könnte 4K im kommenden Jahr durchaus eine Rolle spielen.
»Wir befinden uns hier in der Diskussion und es ist einiges im Fluss«, blickt Robert Kis in die Zukunft. »In diesem Jahr haben wir alle gemeinsam ein Mammutprogramm mit Bravour gemeistert — und darauf kann man aufbauen. Wer weiß, wohin das führt?«
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