Die Fantastischen Vier: Lichtdesign mit Robe BMFL
Lichtdesigner Gunther Hecker realisierte für die »Rekord«-Tour der Fantastischen Vier ein spannendes Set-, Licht- und Videodesign, mit dem die Band aktuell auf Tour ist. Dabei setzte er schwerpunktmäßig auf Moving Lights von Robe.
Lichtdesigner Gunther Hecker ist bereits seit 22 Jahren für die Fantastischen Vier tätig. Für die »Rekord« Tour der Band, mit der die Fantas ihr 25-jähriges Jubiläum feiern, arbeitete er wieder eng mit Lighting Director und FOH-System-Ingenieur Marc Lorenz zusammen. Das Design-Konzept der Tour basierte auf Heckers Lichtdesign, das er für die Fantastischen Vier im Sommer 2014 entwickelte. Die Band trat damit als Headliner auf fünf großen Festivals in Europa auf. Da das Design sehr gut funktionierte, wurde es von Hecker in eine komplette Tour-Version weiterentwickelt. Das Set basiert auf einer nackten Bühne, bei der unabhängig vom Spielort zunächst die Rückwand der Halle als Backdrop dient. Ungefähr zur Mitte der Show verwandelt sich die Bühne, indem drei Traversen — bestückt mit goldenen Spiegelpanelen — mit Unterstützung durch ein Cyberhoist-System die Rückwand schließen und die Bühne damit komplett verwandeln. Dieser Überraschungsmoment wird durch die Brechung und Spiegelung verschiedener Licht- und Videoquellen noch verstärkt.
Ein weiterer Eyecatcher ist ein auf sechs Seiten bespielbarer LED-Videowürfel mit einer Seitenlänge von 4 m. Der Videowürfel schwebt mittig über der Bühne und kann horizontal und vertikal verfahren und gedreht werden. Über die LED-Panels wird primär Live-Video-Input und eigens für die Tour erstellter Video-Content dargestellt. Vorn und an den Seiten der Bühne befinden sich zwei weitere halbtransparente Video-Flächen im Format 8 m x 4 m, die ebenfalls verfahrbar sind.
Hecker koordinierte auch die Produktion der Videoinhalte, die das Thema »Rekord« aufgreifen. Das Mixed-Media-Konzept, das eine Einheit aus der Beleuchtung und den Videoeinspielungen schafft, ist mittlerweile zu einer Art Markenzeichen von Gunther Hecker geworden. Die visuellen Eindrücke aus spiegelnden Oberflächen, LED-Flächen und der Beleuchtung werden sorgfältig miteinander verwoben, um eine dynamische und vielschichtige visuelle Umgebung für die Band zu schaffen. Dazu tragen insbesondere auch die neuen Robe Robin BMFL bei, die derzeit die Spitze der aktuellen Robe-Palette in Sachen Helligkeit, Gewicht und Ausstattung darstellen. Insgesamt spezifizierte Gunther Hecker für die »Rekord«-Show 50 Einheiten des BMFL und zusätzlich weitere 180 Movinglights von Robe, darunter 40 Robin Pointes, 60 Robin 800 LEDWash, 68 ColorWash und zwölf ColorSpot 2500E AT.
Die 50 BMFL bilden die Grundlage für das Showlicht und sind oberhalb der Bühne zusammen mit den 68 ColorWash 2500E AT montiert. Die zwölf ColorSpot 2500E AT hängen über der B-Bühne, die unmittelbar hinter dem FOH-Bereich platziert ist. Hier startet die Band mit ihrer Show. Die 60 LEDWash 800 dienten primär als Zusatzbeleuchtung für die DVD-Produktion.
Die 40 Pointes werden sparsam, aber mit maximaler Wirkung eingesetzt, um beispielsweise den Videowürfel zu highlighten. Ihre klar definierten Strahlen schaffen effiziente Bounce-Effekte über die verspiegelten Wände und erzeugen coole oder skurrile Aberrationen aus Licht. Sie bilden damit einen weiteren Schwerpunkt von Heckers phantasievollem Design.
Hecker ist schon länger ein großer Freund der Spots und Washlights aus der 2500er AT Serie von Robe. Zum Einsatz der BMFL, die diese Serie ablöste, entschloss er sich bereits im Sommer 2014, als er zum ersten Mal Prototypen in Aktion sah. Gunther Hecker sagt: »Ich benötigte ein helles Gerät, das mir in Kombination mit einem sehr schnellen Shutter/Dimmer bei der Erstellung großer Bilder helfen sollte« und ergänzt: »Das stellte für mich ein kategorisches ‚Muss’ für das aktuelle Tourdesign der Fantas dar.« Die stattlichen Bühnenmaße mit einer Breite von 30 Metern und 14 Metern Tiefe lassen den Stellenwert des Lichtoutputs der eingesetzten Movinglights deutlich werden.
Zu der extrem schnellen Shutter-/Dimmer-Einheit der BMFL passen die Eigenschaften der Farbmischeinheit, die Hecker ebenfalls positiv beurteilt. Hierbei handelt es sich immerhin um die schnellste Farbmischeinheit, die je in einem Robe-Gerät verbaut worden ist.
Die Hochgeschwindigkeitsshow der »Rekord« Tour ist gespickt mit dramatischen Kontrasten in der Beleuchtung. Gerade besteht der Look noch aus großen, fetten Beams, um im nächsten Moment die Bühne in ein sanftes Licht zu tauchen, bei der die Band-Beleuchtung Unterstützung von einem BMFL bekommt, dessen Licht — reflektiert über eine der Spiegelwände — akzentuiert einen der Künstler in Szene setzt.
Die Show wird über eine HOG4-Konsole gefahren. Zum Einsatz kommen insgesamt vier Konsolen, jeweils zwei HOG4 und zwei Fullboar 4, plus zwei Playbackwings. Die HOG4 sind per HogNet vernetzt und laufen als Trackingserver-Backupsystem, sodass eventuelle Resets auch während der Show von der zweiten HOG 4 am FoH getätigt werden können, ohne dabei den Operator bei seiner Arbeit zu stören. Eine Fullboar 4 findet sich an der Dimmercity als Techkonsole. Die zweite Fullboar 4 ist als vom Gesamtsystem getrenntes Backup verfügbar.
Der Video-Content wird, wie auch auf den Tourneen zuvor, aus einer eigenen Kombination von Quartz Composer und Resolume Arena ausgespielt. Das Konzept zur Ansteuerung entwickelten Gunther Hecker und Marc Lorenz, die Quartz-Composer-Teile programmierte das Bandmitglied And.Ypsilon. And.Y nutzt außerdem Midi-Signale in seinem Sequenzer-Setup, so dass er Visuals und Effekte direkt von der Bühne per Timecode triggern kann. Alternativ übernimmt das Gunther Hecker über die HOG4 beziehungsweise mit dem lokalen FOH-Midi-Controller. Dies ermöglicht die Flexibilität, die sowohl fest gecuete Videos als auch organisch dynamische Zugriffe zulassen — Entscheidungen, die Gunther Hecker spontan und passend zum Ablauf der Show treffen kann.
Die Beleuchtung für die Produktion liefert der Full-Service-Anbieter für Event-Technik und Event-Architektur Satis&fy. Die Tour endet am 26. Januar in der Berliner O2 World. Im Sommer geht es dann weiter, wenn die Fantas zur Festivaltour starten.
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