HFF Potsdam: Schnitt mit Strawberry
Studierende im Studiengang Montage der HFF Potsdam können seit kurzem einfacher im Schnitt zusammenarbeiten: Mit dem Strawberry-System des Berliner Herstellers Flavoursys ist der Zugriff auf zentral gespeichertes Bild- und Tonmaterial von den Avid- und Apple-Schnittplätzen des Studiengangs aus möglich.
Derzeit stehen dem Studiengang insgesamt zwölf digitale Schnittplätze zur Verfügung. Die sieben Media-Composer-und fünf Final-Cut-Pro-7-Schnittplätze verfügen zudem über AfterEffects und Photoshop als zusätzliche Software-Ausstattung. Mobil wird mit zehn MacBooks gearbeitet, ein Clipster von DVS rundet die Ausstattung nach oben ab.
Die renommierte Film-Editorin Szilvia Ruszew betreut als akademische Mitarbeiterin den Studiengang Montage. Sie war auch an der Auswahl und Einführung von Strawberry beteiligt. Für Szilvia Ruszev und ihre Kollegen ist durch die zentrale Speicherung und Bereitstellung des Bild- und Tonmaterials über Strawberry, die Arbeit erheblich einfacher geworden. Es bleibt mehr Zeit für die eigentlichen Aufgaben der Lehre. Die Zentralisierung von Arbeitsabläufen, verbunden mit geringerem administrativem Aufwand, schafft Zeit für eine intensivere, bessere Betreuung der studentischen Arbeiten und die Lehre.
»Es ist noch nicht alles über Strawberry zentralisiert. Die praktischen Montageübungen sind jedoch ohne Strawberry unvorstellbar geworden. Bei studentischen Einzelarbeiten müssen sich Studierende erst an Strawberry "gewöhnen". Bei gemeinsamen Filmprojekten wie zum Beispiel der fiktionalen Filmübung, wird ein gemeinsamer Workflow vorgegeben und damit auch die Nutzung von Strawberry«, erläutert Szilvia Ruszev.
Während des Auswahlprozesses wurden neben Strawberry auch andere Systeme in Erwägung gezogen. Im Rahmen umfangreicher Tests und Analysen wurden die unterschiedlichen Systeme bewertet und so eine Entscheidungsgrundlage geschaffen. Den Ausschlag gab schließlich, dass Strawberry neben bezahlbaren System- und Hardware-Kosten vor allem große Offenheit mitbringt und das System einfach zu administrieren ist.
Nach der Entscheidung bestand der größte Aufwand nur noch darin, die Studenten am System zu registrieren. Szilvia Ruszev berichtet: »Für das technische Setup war unserer System-Administrator verantwortlich, der gemeinsam mit Strawberry-Mitarbeitern Lösungen für einige HFF-spezifische Probleme geschaffen hat.«
»Da Strawberry plattform- und software-unabhängig ist, hoffen wir, dass jegliche technische Veränderung — etwa neue Rechner, neue Software — in der Zukunft flexibel und schnell zu lösen ist«, hofft Szilvia Ruszev. Der Wechsel wurde von den Studierenden gut angenommen und alle Dozenten haben Strawberry — sofern es für die jeweilige Aufgabenstellungen sinnvoll war — bereits eingesetzt. Die Studierenden erhalten am Anfang eines Seminars eine einstündige Einweisung und benötigen zumeist nur noch am ersten Tag eine sporadische Unterstützung. Ein internes Tutorial steht ebenfalls allen Nutzern an der HFF zur Verfügung.
In naher Zukunft werden an der HFF Tests von alternativen Schnittsystemen an Strawberry durchgeführt, um einen Nachfolger für Final Cut Pro 7 zu finden. Wichtig ist dabei auch die Antwort auf die Frage, ob Apple weiterhin MacPro-Rechner anbieten wird und sich auch die Avid-Systeme auf dieser Plattform weiter betreiben lassen.
Für die Zukunft erwartet Szilvia Ruszev, dass sich die Arbeitssituation in der Bildbearbeitung weiter dynamisiert. Insbesondere die Integration des Schnittprozesses in den Drehprozess erhöht die Gestaltungskomplexität — auch durch Compositing-, Animations- und 3D-Anteile. Für Ruszev bleibt kollaboratives Arbeiten wichtig und aus ihrer Sicht eröffnen Systeme wie Strawberry neue Wege, mit der steigenden Zahl an Formaten und Systemen umgehen zu können.
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