ARD stellt »Marienhof« ein, rund 100 Bavaria-Jobs bedroht
18 Jahre läuft in der ARD schon die Daily Soap »Marienhof«. Nun soll die Vorabendserie enden, die letzte Folge (Nummer 4053) geht voraussichtlich im Mai 2011 auf Sendung. Schlimmer als für die sinkende Zahl der Fans ist das für die Bavaria Film, bei der bis zu 100 Mitarbeiter um ihre Jobs bangen müssen, sobald die Produktion von »Marienhof« eingestellt wird.
Offizieller Grund dafür, dass es nach der aktuellen Staffel keine Fortsetzung von »Marienhof« geben wird, ist die »Neustrukturierung und Konzentration des Vorabendprogramms« bei der ARD, wie der Sender verlauten ließ. »Marienhof« läuft montags bis freitags um 18:25 Uhr im Ersten. Der wahre Grund für das »Aus« dürfte wohl die immer weiter gesunkene Quote sein, die 2010 im Schnitt bei 8,6 % lag. Zu ihren Hochzeiten hatte die Daily Soap einen Marktanteil von 17,6% erreicht. Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen: »Wir werden aber alle geplanten Folgen auf dem gewohnten Sendeplatz ausstrahlen und die Geschichte des ‚Marienhof‘ im Ersten zu Ende erzählen.«
Erhalten bleibt die ARD-Soap »Verbotene Liebe«, die bisher vor »Marienhof« läuft. Ab dem Ende von »Marienhof« soll »Verbotene Liebe« beide Sendeplätze besetzen und in einer 45-minütigen Ausgabe laufen.
100 Jobs bei der Bavaria Fernsehproduktion bedroht
Produziert wird die Daily Soap »Marienhof« von der Bavaria Fernsehproduktion GmbH, einer Tochter der Bavaria Film. Produktionsort ist das Bavaria-Film-Gelände in Geiselgasteig bei München. Dort herrscht Betrübnis über die Entscheidung der ARD, denn Bavaria-Geschäftsführer Dr. Matthias Esche kündigte an, »dass jetzt mehr als 100 Kündigungen ausgesprochen werden müssen.«
Seit dem 24. Oktober 1994 wird in Geiselgasteig an jedem Werktag eine Folge »Marienhof« produziert: 25 Minuten täglich. Der Stab umfasst rund 130 Mitarbeiter. Die letzten Folgen werden aller Voraussicht nach im Februar 2011 produziert.
In der Bavaria Fernsehproduktion sind die TV-Produktionsaktivitäten der Bavaria Film am Standort München konzentriert. Hierzu zählen neben den ARD-Serien »Marienhof« und »Sturm der Liebe« auch ZDF-Programme wie »Die Rosenheim-Cops« und »Inga Lindström«. Die geschätzte Größe des deutschen Produktionsmarktes lag im Jahr 2008 bei 2,5 Milliarden Euro, daran hatte die Bavaria Fernsehproduktion GmbH einen Anteil von knapp drei Prozent.
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