Schaut auf diese Stadt: Noch ein Berlin-Porträt
Berlin zieht derzeit die Aufmerksamkeit der Medien auf sich wie keine andere Stadt in Deutschland: So porträtieren nun auch Michael Ballhaus und Ciro Cappellari die Hauptstadt. Cine Plus meldet ein erfolgreiches Drehende dieser Produktion.
Vor wenigen Wochen schlossen Michael Ballhaus und Ciro Cappellari die Dreharbeiten für ihr Berlin-Porträt ab. Gemeinsam wollen die beiden den Veränderungen und der Dynamik einer Stadt nachspüren, die knapp zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer zu einer neuen Normalität gefunden hat. Michael Ballhaus suchte für das Berlin-Porträt einen Partner und fand mit Ciro Cappellari einen argentinischen Regisseur und Kameramann, der seit über zwanzig Jahren in Berlin lebt, schon als »Tatort«-Regisseur wirkte und sich unter anderem mit bewegenden Porträts einen Namen machte. Für seinen Film über den südafrikanischen Musiker Abdullah Ibrahim etwa erhielt er 2005 den Adolf-Grimme-Preis.
In der gemeinsamen Produktion von Ballhaus und Cappellari zeigen Prominente und unbekannte Protagonisten den beiden Regisseuren jeweils »ihr Berlin« und gewähren Einblicke in ihr Leben. So etwa der türkische Filmstudent Hakan Savas Mican, der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier, die Polit-Moderatorin Maybrit Illner, der Techno-Unternehmer Dimitri Hegemann, der Schriftsteller Peter Schneider, die behinderte Schauspielerin Nele Winkler, der türkische Kioskbesitzer Ercan Ergin, die Architekten der Berliner Firma Graft, der Leiter der Berlinale Dieter Kosslick, sowie Clara Leskovar und Doreen Schulz vom Mode-Label C.Neeon.
Gedreht wurde das Projekt überwiegend mit Sonys Digital-Cinematography-Camcorder F23, der Berliner TV-Dienstleister Cine Plus produziert den Film und ist für den vollständigen digitalen Workflow von der Aufzeichnung bis zur Ausbelichtung auf 35-mm-Film zuständig.
Für das Production Service Department von Cine Plus ist die Produktion eine besondere Herausforderung, weil nach Firmenangaben ganz unterschiedliche Bereiche in einem Projekt vereint werden müssen. Allein der Formatmix der genutzten Aufzeichnungssysteme von XDCAM EX bis HDCAM SR erfordere Erfahrung und Pioniergeist zugleich.
Mit den neuen Postproduktionssystemen der DX-Serie von Avid wurden laut Cine Plus die passenden Werkzeuge zur Bearbeitung des hochauflösenden Materials gefunden. Zur Lichtbestimmung und für den kreativen Color Grading-Prozess stehen Baselight-Systeme von Filmlight zur Verfügung. Deren nahtlose Integration in das Cine Plus DigiLab ermöglicht nach Unternehmensangaben einen neuen Workflow: Den am kreativen Prozess Beteiligten steht stets die Möglichkeit offen, eine Vorschau auf das Endergebnis zu sehen, das zum Teil in 4K-Auflösung auf 35-mm-Film belichtet werden soll.
Jörg Schulze und Arndt Potdevin aus dem Produktions-Department von Cine Plus haben bereits eine Reihe Dokumentarfilmprojekte mit Ciro Cappellari realisiert und waren auch in die Entwicklung des Berlin-Films von Anfang an involviert. Für den RBB als beteiligten Sender begleiten die Redakteure Rolf Bergmann (Redaktion Dokumentation und Zeitgeschehen) und Søren Schumann (Redaktion Arte) den Film. Unterstützt wird das Projekt vom Medienboard Berlin-Brandenburg sowie aus Mitteln des Deutschen Filmförderfond (DFFF).
Mit Sony und der Münchener Firma Band Pro wurden weitere Kooperationspartner gewonnen, die neben Cine Plus mit Beistellungen und zusätzlichem Support im Bereich Kameratechnik das Projekt unterstützten. Der Berliner Farbfilm Verleih will den Film 2009 in die deutschen Kinos bringen.