Autodesk-Technologie bei »Beowulf«
Sony Pictures Imageworks (SPI) setzte für »Beowulf«, den aktuellen 3D-Film aus Hollywood, Software von Autodesk ein und konnte so nach eigenen Angaben Performance-Capturing und 3D-Imaging auf ein neues Level bringen. Der Film läuft in einer stereoskopischen Version auch in Imax-3D-Kinos. Die Spezialisten verwendeten die Softwares Maya und MotionBuilder, um Hunderte von 3D-Animationen und Einstellungen mit visuellen Effekten für den Film von Regisseur Robert Zemeckis zu erschaffen.
Vor Ort passten SPI und ein Consulting-Team von Autodesk die Animations-Software Maya so an, dass eine breitere Palette stereoskopischer Steuerungen über die Software verändert werden konnte. Das war notwendig, denn Beowulf läuft in den Kinos auch in einer stereoskopischen Version, unter anderem in Imax-3D-Kinos. Mit der speziell entwickelten Lösung konnten Zemeckis und das »Beowulf«-Team Filmszenen in der Produktionsphase ansehen und simultan Änderungen in Echtzeit durchführen, auch was die stereoskopische Wirkung betrifft, so die Verantwortlichen. Buzz Hays, Senior VFX Producer bei SPI: »Mit Maya und den hinzugefügten Erweiterungen hatten wir eine Benutzeroberfläche, über die wir die Stereotiefe und das Layout von Sequenzen in Beowulf interaktiv anpassen konnten. Dies bot ein vollständig neues Niveau künstlerischer Kontrolle.«
Außerdem entwickelte das Team aus SPI- und Autodesk-Spezialisten komplexe Muskelsysteme, um der Hauptfigur einen realistischen Körperbau zu verleihen, der nicht an einen Trickfilm erinnert. Zusätzlich wurden laut Firmenangaben ausgeklügelte Riggings für Gesichter erschaffen, die mehr Details und vielschichtigere Ausdrücke in den Gesichtern der Figuren ermöglichten. Kenn McDonald, Animation Supervisor bei SPI: »Wir haben maßgeschneiderte Tools für unsere Gesichtsanimationen geschrieben und all unsere Charaktere hatten zum Ende hin bis zu 300 Gesichtssteuerungen, die wir bedienen konnten.«
Auch MotionBuilder wurde für den stereoskopischen Film mehr abverlangt als jemals zu vor, erklärt Corey Turner, Technical Animation Supervisor bei SPI. Die Software-Funktionalität wurde durch »Near-Time Integration« (NTI) und »Director’s Layout« (DLO) erweitert. »NTI ist der relativ frühzeitige Prozess, Figuren mit Bewegungsdaten auszustatten und diese Figuren innerhalb der Umgebung in die richtige Position zu versetzen«, so Turner. Dadurch erhielt der Regisseur noch vor der endgültigen Planung der Aufnahmen stimmungsvolle Szenen mit Beleuchtung und Texturen, die er in Echtzeit in die Kameraarbeit einbeziehen konnte.
Über zweieinhalb Jahre trugen mehr als 250 Künstler zur Erschaffung der im Film dargestellten Figuren bei. Maya wurde hierbei für sämtliche Animationssequenzen verwendet, während MotionBuilder zur Bewegungsbearbeitung und zum Blending eingesetzt wurde.