Sat.1 Norddeutschland: Mit Studio Hamburg tapeless werden
Im März 2004 zog »17:30 live«, das Sat.1-Regionalprogramm für Hamburg und Schleswig-Holstein, auf das Studio-Hamburg-Gelände. Jetzt verlängerte Sat.1-Norddeutschland-Geschäftsführer Michael Grahl den Mietvertrag um weitere drei Jahre und will technisch in Richtung eines bandlosen Betriebs gehen.
»Wir haben hier ideale Produktionsvoraussetzungen. Im Studio Hamburg erreichen wir höchste technische Qualität zu wirtschaftlich attraktiven Bedingungen«, sagt Grahl.
Oberstes Geschäftsziel sei es, »irgendwann tapeless zu produzieren.« Vor allem wegen des Live-Sendekonzepts ist es aus Sicht von Grahl nicht möglich, von heute auf morgen komplett umzustellen. Derzeit arbeitet das Landesstudio mit einer Mischform aus analoger und digitaler Technik. Digitale Kameras sind bereits im Einsatz, ein Server ist aufgebaut. Als nächstes müsse die Vernetzung vorangetrieben werden, um schließlich die geplante digitale, bandlose Sendeabwicklung realisieren zu können.
Unterdessen entwickeln sich die Marktanteile bei einem Jahresdurchschnitt von 17,2 % für das Regionalprogramm sehr zufriedenstellend. Neue Elemente wie das Gewinnspiel »Nah Dran!«, bei dem Anrufer live zugeschaltet werden und ein geheimnisvolles Bildmotiv erraten sollen, erhöhen offenbar die Zuschauerbindung.
Für gute Quoten sorgen aus Sendersicht nicht zuletzt die beiden Frontmänner des Programms, Moderator Ulf Ansorge und sein Kollege Marco Heinsohn, der seit Oktober 2004 eine Woche im Monat im Hamburger Einsatz ist. Aus Sendersicht kommen die rhetorisch gewandten, glaubwürdigen und charmanten jungen Moderatoren besonders bei den 30- bis 49-jährigen Frauen gut an, die den größten Zuschaueranteil stellen.
Im 120 Quadratmeter großen ebenerdigen Sendestudio setzt Grahls Team auch weiterhin auf spannende Aktionen, lädt etwa Live-Gäste mit Strandsegler oder Harley-Davidson-Motorrad ein. Umgekehrt wird »17:30 live« auch schon mal außerhalb des Studios produziert, »live on tape«, wie zuletzt von der »Sand World« in Travemünde.
»Durch die verbesserte Standort-Anbindung mit der absehbaren Fertigstellung der Bahnüberführungen werden die Wege für uns zukünftig kürzer«, freut sich Grahl über eine ganz handfeste Verbesserung der Infrastruktur am Studiostandort.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag, der in der Firmenzeitschrift »motive« von Studio Hamburg erschienen ist.