IBC2024: How we do it
Workflows und Equipment der IBC2024-Messeberichterstattung von film-tv-video.de im Überblick.
Canon EOS C70
Die C70 misst nur 160 x 130 x 116 mm und erinnert an eine DSLM. Drehfertig wiegt sie — wenn man keine extremen Objektive verwendet — rund 1,5 kg.
Die C70 hat den gleichen Dual-Gain-Sensor wie die C300 Mark III (Test). Der S35-CMOS-Sensor misst 26,2 x 13,8 mm und schafft 4K-Auflösung mit bis zu 120 fps. Der Cropfaktor zu Vollformat beträgt 1,46 in 4K und 1,54 in UHD. Die Kamera bietet zusätzlich auch noch einen S16-Modus.
Der Dual-Gain-Sensor (von Canon als DGO, Dual Gain Output bezeichnet) nimmt mit zwei ISO-Stufen auf, dies aber nicht wahlweise, wie bei Dual-ISO-Kameras, sondern gleichzeitig. Dadurch steht ein höherer Dynamikbereich zur Verfügung, zusammengerechnet werden die unterschiedlichen ISO-Stufen direkt auf dem Sensor, nicht etwa erst im Bildprozessor (Digic 7).
Insgesamt stehen vier Audiokanäle über die Eingangsbuchsen und/oder das eingebaute Mikro zur Verfügung.
Weiter verfügt die Kamera über 13 User-Buttons am Kameragehäuse, einen multifunktionalen Handgriff für einfache Bedienbarkeit, professionelle Ein-/Ausgänge einschließlich Timecode, HDMI und zwei Mini-XLR-Anschlüsse für Audio, sowie ein unabhängiges Belüftungssystem. Zusätzlich verfügt sie über eine neue, dünnere Anordnung der ND-Filter, die bis zu 10 Stufen abdecken und somit eine bessere Steuerung von Belichtung und Schärfentiefe ermöglichen.
Für eine optimale Bildstabilisierung bietet die EOS C70 die Kombination aus optischem IS des Objektivs und dem kamerainternen digitalen Movie IS.
Wir drehen bei der IBC in UHD (3840 x 2160), um später bei Bedarf in das Bild croppen zu können und nähere Bildausschnitte zu nutzen. Als Aufzeichnungsformat kommt MP4 mit HEVC in 4:2:2 mit 10 Bit zum Einsatz. Die Datenrate liegt hier bei 135Mbit/s. Auf eine Speicherkarte mit 128 GB passen damit knapp 120 Minuten Material.
Die Ausspielung der fertig geschnittenen Videos erfolgt in 1920x 1080 und für Shorts im Hochformat mit 1080 x 1920 – jeweils als MP4-Datei mit H264-Codec.
Zubehör
Für die Stromversorgung der C70 nutzen wir drei Canon BP-A30 Akkus.
Als Kameraleuchte nutzen wir eine kompakte Aputure AM-LX LED-Leuchte. Die sorgt für etwas mehr Flexibilität bei der Beleuchtung in Interviewsituationen. Aber auch ein Eye-Lite nutzen wir, es bietet nach wie vor ein unschlagbares Gewicht bei guter Leistung.
Für die Tonaufzeichnung nutzen wir ein kabelgebundenes Richtmikrofon des Typs Røde NTG-2. Das hat den Vorteil, dass es im Unterschied zu Funkmikros auch in einem extrem »funkverseuchten« Umfeld wie der IBC2024 sicher und zuverlässig funktioniert.
Das Rode NTG-2 wird per XLR-Kabel mit XLR-zu-Mini-XLR-Adapter direkt an die Canon C70 angeschlossen. Das Mikrofonsignal kann direkt an der Kamera gepegelt werden, wie man das von klassischen Camcordern kennt. Zusätzliches externes Audio-Equipment, wie es bei DSLRs oft genutzt werden muss, ist nicht erforderlich. Um das Tonsignal abzuhören, kann der Kopfhörer vom Typ Sony MDR-7506 direkt an den Kopfhörerausgang der C70 angeschlossen werden.
Die C70 kann bis zu 4 Audiokanäle aufzeichnen – auch in dem während der Messe verwendeten MP4-Aufzeichnungsformat. Das Mikrofon bzw. der Ton der sprechenden Person wird auf Kanal 1 gerouted. Kanal 2 wird als Backup-Track genutzt: Hier liegt ebenfalls das Signal des Mikrofons an, allerdings mit reduziertem Pegel. Unerwartete Pegelspitzen, die auf Kanal 1 eventuell verzerrt werden, sollten dann auf Kanal 2 noch ohne Störung erhalten sein. Zusätzlich wird aber auch der eingebaute Limiter genutzt, um Verzerrungen im Ton vorzubeugen. Kanal 3 und 4 zeichnen den Atmo-Ton über die das eingebaute Kamera-Mikrofon auf.
Mit dem Manbily A-555L haben wir ein kompaktes Einbein-Stativ mit dabei, das sich auf 40cm zusammenfahren und so im Kamerarucksack transportieren lässt. Wir nutzen es bei längeren, statischen Interview-Drehs.
Die Befestigung der Kamera auf dem Stativ erfolgt über die Schnellwechsel-Stativplatte des Herstellers Andoer. Die Kamera kann so bei Bedarf sehr schnell mit dem Einbeinstativ genutzt werden.
Die Sonnenblende Petrol Bags PA 1018 ist hilfreich, um bei Außenaufnahmen bei hellem Sonnenlicht das Bild auf dem Display beurteilen zu können. Ursprünglich von der C100, passt aber auch an das Display der C70.
Panasonic DC-S5
Für eher spontane Videos von den Messeständen und für die zahlreichen Fotos von der Messe ist eine Panasonic DC-S5 im Einsatz. Das ist eine spiegellose Systemkamera mit Vollformat-Sensor. Die Lumix S5 kombiniert eine gute Videoleistung mit einer hohen Fotoqualität.
Als Leichtgewicht geht die Vollformatkamera DC-S5 zwar nicht mehr durch, hat aber noch einigermaßen kompakte Baumaße. In Kombination mit einem Sigma-Objektiv (24 – 70 mm) deckt die Kamera zahlreiche Anwendungsfälle der Redaktion ab.
Als großes Plus hat sich die Bildstabilisierung der Kamera erwiesen, die sowohl im Foto- wie auch im Videomodus von Vorteil ist. Das Drehen von Videos geht jetzt auch mal aus der Hand und sieht trotzdem noch ordentlich aus. Dass Funktionen wie Weißabgleich, Blende und ISO mit eigenen Tasten direkt aufrufbar sind, ist beim Dreh durchaus von Vorteil.
Die Redaktion zeichnet in den meisten Fällen 8-Bit Mov-Dateien auf, weil die im Zusammenspiel mit Premiere Pro schnell, reibungslos und gut zu verarbeiten sind. Die Kamera könnte aber viel mehr an Qualität bieten, sie kann auch in 10 Bit aufzeichnen und über HDMI auch 4K/60p 4:2:2 mit 10 Bit ausgeben.
Im Team mit der S5 nutzen wir je nach Anwendung einen Handgriff von Smallrig, ein kleines Alladin Eye-Lite und die kompakte Hollyland Lark M2 Funkstrecke.
iPhone 14
Wenn es schnell gehen muss, liefert auch ein iPhone 14 Bilder von der Messe. Die Qualität dieser Fotos ist mittlerweile sehr gut, und die Bilder lassen sich vom Smartphone schnell und unkompliziert ins Backoffice übertragen.
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