Format, IBC2018: 14.09.2018

IBC2018: Neuer Raw-Codec von Blackmagic Design

Der neue Blackmagic Raw ist ein moderner Codec, der sowohl als Ersatz für Raw- als auch Video-Codecs entwickelt wurde.

Heute hat Blackmagic Design auf der IBC 2018 seinen neuen Codec Blackmagic Raw für seine Ursa Mini Pro Kameras und DaVinci Resolve freigeben.

Blackmagic Raw ist ein moderner Codec, den Blackmagic als Ersatz sowohl für Raw- als auch Video-Codecs entwickelt hat. Ziel war es demnach, den Codec sehr bedienfreundlich, schnell und qualitativ viel hochwertiger zu machen

BMD hat ein Video erstellt, das Blackmagic Raw in allen Einzelheiten vorstellt. Hier ist es zu sehen!

Schneller und schlauer

Blackmagic Raw ist viel intelligenter als simple Raw-Containerformate wie CinemaDNG, was BMD bislang verwendet hatte. Blackmagic Raw »versteht« nämlich die Eigenschaften des Bildsensors und die Color Science der Kamera. Das heißt, man erhält viel filmischer aussehende Bilder in einer im Vergleich zu den kleineren Dateien wesentlich besseren Qualität.

Blackmagic Raw im Einsatz

Ein bemerkenswertes Feature ist auch die technische Gestaltung von Blackmagic Raw selbst. Das Demosaicing wurde teilweise in die Kamera verlegt und dieser Teil des Verarbeitungsprozesses durch die Hardware der Kamera beschleunigt. Weil Blackmagic Raw die Software nicht mit vielen Verarbeitungsaufgaben belastet, kann laut Hersteller sehr viel schneller wiedergegeben und gerendert werden.

Überdies behält der Nutzer die volle Kontrolle über Raw-Einstellungen wie ISO, Weißabgleich, Kontrast, Sättigung und benutzerdefinierte Farbräume. Blackmagic Raw bietet umfangreichen Metadaten-Support, einschließlich der Metadaten. Hinzu kommen außerdem GPU- und CPU-Beschleunigung, die neue Blackmagic Design Generation 4 Color Science, verschiedene Optionen für die Kodiermethoden »Constant Quality« oder »Constant Bitrate« und mehr.

Modernes Raw‑Format

Blackmagic Raw wurde gleichermaßen als Ersatz für Video- und Raw-Formate entwickelt. Er ist Video-Codecs deutlich überlegen, sagt Blackmagic, weil Blackmagic Raw Bilder nicht durch eine 4:2:2-Farbunterabtastung begrenzt seien.  Blackmagic Raw generiert nun im Gegensatz zu andere Raw-Formaten eine einzige Datei, die kameraseitig hardwarebeschleunigt wird.

Metadaten

Blackmagic Raw kann Metadaten in die generierte Raw-Datei selbst einbetten oder sie in einer zusätzlichen Datei hinzufügen. So können Nutzer ihre eigenen Metadaten verwenden. In der Praxis könnte das so ablaufen: Man zeichnet in Blackmagic Raw komplett mit den Einstellungen der Kamera auf. Nimmt man später noch Raw-Anpassungen in DaVinci Resolve vor, lassen sich diese in einer weitere Datei speichern. Dann können alle anderen Softwares, die diese Dateien lesen können, auch auf die Anpassungen zugreifen.

Sehr wirkungsvoll ist laut Hersteller der Einsatz von »Video«-Gamma. Wenn auf der Ursa Mini Pro Kamera »Video«-Gamma vorgeben wird, sieht man beim Bearbeiten der Dateien die Video-Gamma-Werte. Das geschieht  über die Metadaten in der Datei, die der Software mitteilen, dass in den Dateien Video-Gamma-Werte enthalten sind. Zusätzlich liegen darin auch noch die »Film«-Gamma-Werte.

Bei der Farbkorrektur der Bilder gibt es keine Probleme mit abgeschnittenen Weiß- und Schwarzpegeln, da der gesamte Film-Dynamikumfang vorhanden ist. Wenn die Schwarzwerte hochgezogen oder die Weißwerte reduziert werden, ist die gesamte Zeichnung wieder zu sehen.

 

Blackmagic Raw ist ein moderner Codec, der sowohl als Ersatz für Raw- als auch Video-Codecs entwickelt wurde.

Kosten und Verfügbarkeit

Das Update ist kostenlos. Wer eine Blackmagic Ursa Mini Pro besitzt, kann sich eine Public-Beta-Version herunterladen, das die Kamera um Blackmagic Raw erweitert und sie überdies mit Blackmagic Design Generation 4 Color Science aufrüstet.

So kann sofort in Blackmagic Raw gedreht werden, denn heute wird auch eine neue Version von DaVinci Resolve 15.1 freigegeben. In dem Release stecken mehrere neue Features, das wichtigste ist der Support für Blackmagic Raw.

Wer mit Musterdateien in Blackmagic Raw experimentieren möchte, kann sich die Dateien mit den Originalkameradaten von der BMD Website herunterladen. Von der Produktwebseite kann auch der Blackmagic Raw Player herunterladen werden, um die Dateien abzuspielen.