IBC2017: 360-Grad-Lösung von JVC und RTI
Eine 360-Grad-Kamera, deren Bilder ohne Stitching in Echtzeit verwendet werden können, zeigten JVC und RTI im Rahmen der IBC2017.
RTI und JVC zeigten zur IBC2017 eine VR360-Kamera. Um deren wichtigsten Vorteil zu verstehen, muss man zunächst ein bisschen ausholen.
Die meisten 360-Grad-Aufnahmelösungen setzen ihr Rundumbild aus mehreren einzelnen Bildern segmentweise zusammen. Um einen nahtlosen Übergang zwischen den einzelnen Segmenten hinzubekommen, müssen die einzelnen Bilder zusammengerechnet werden.
Die einzelnen Bilder müssen hierfür ein bisschen überlappen und in einem Stitching-Prozess werden dann die Übergangszonen per Software errechnet. Nur mit sehr guten Algorithmen und hoher Rechenleistung erhält man wirklich gute Ergebnisse, sonst ergeben sich Unschärfebereiche, Verzerrungen und Störzonen.
Besonders wenn man in Echtzeit arbeiten will, ist es eine echte Herausforderung, hochwertiges Stitching zu realisieren und perfekte Bilder auszugeben.
Alternativ kann man Systeme mit nur einem Sensor nutzen und diese mit einer Spezialoptik ausrüsten, die ein kugelförmiges Bildfeld erfasst und dieses auf den Sensor projiziert. Solche Lösungen gibt es schon von verschiedenen Anbietern und ein solches System haben nun auch JVC und RTI gemeinsam entwickelt und im Rahmen der IBC2017 vorgestellt.
Von der JVC-Tochter Altasens kommt dabei der S35-Sensor, den JVC in eine würfelförmige Kamera eingebaut hat. Diese Kamera kann mit einer Spezialoptik von RTI bestückt werden, die aus einen speziell gebogenen Spiegel und einem Linsensystem aufgebaut ist, die in ein einer Glaskuppel untergebracht sind.
Diese Kombination produziert dann nahtlose 360-Grad-Bilder mit einer Auflösung von 3K x 3K, der Sensor wird entsprechend gecroppt. Die Kamera trägt den Namen RTI Hawk, ihre Bilder können mit entsprechender Software direkt via VR-Brille betrachtet werden. Dabei wird in Echtzeit ein passendes Bild aus dem verzerrten Ausgangsbild generiert.
RTI Hawk ist derzeit noch nicht verfügbar, soll aber in Kürze serienreif sein. Der Netto-Listenpreis für das System soll in der Größenordnung von 40.000 Euro liegen.