IBC2017-Video: Panasonic EVA1
Robert Trebus präsentiert im Video die neue Panasonic-Kamera EVA1, erläutert die technischen Eckdaten und die Ausstattung und zeigt das Handling der neuen Kamera.
Im Mittelpunkt des Interesses steht am IBC2017-Stand von Panasonic zweifellos die neue Kamera EVA1.
Panasonic zeigt die Kamera in verschiedenen Setups und die Besucher können die Kamera anfassen und ausprobieren.
Robert Trebus von Panasonic fasst im oben eingefügten Video die wichtigsten Infos zusammen, im folgenden sind noch einmal einige Eckdaten aufgelistet.
Sensor der Panasonic EVA1
Der neu entwickelte Sensor der EVA1 hat S35-Abmessungen (24,6 x 12,97 mm) und bietet laut Hersteller 5,7K-Auflösung. Die aktive Auflösung beträgt 5.720 x 3.016, was 17,25 Millionen Bildpunkte ergibt — das ist nahezu doppelt so viel, wie für 4K DCI definiert (4.096 x 2.160). Durch die höhere native Auflösung ergeben sich nach dem Downsampling in 4K, UHD, 2K oder 720p Bilder mit höherem Detailreichtum, so Panasonic. Zusätzlich sorge die höhere Farbinformation für feinere, detailreichere Bilder.
Dual Native ISO
Eine zentrale Fähigkeit der aktuellen Modelle der Varicam-Familie von Panasonic ist Dual Native ISO. Dabei wird der Sensor auf eine Art und Weise ausgelesen, die es ermöglicht, die Kamera mit zwei nativen ISO-Werten zu nutzen. Das geht auch bei der EVA1, bei der nativ 800 und 2.500 ISO zur Verfügung stehen, so dass man in nahezu jeder Lichtsituation drehen könne, weil die Kamera in beiden Einstellungen Bilder mit minimalem Rauschen liefere, die man problemlos direkt hintereinander schneiden kann, so der Hersteller
Dynamikumfang der Panasonic EVA1
Die EVA1 bietet 14 Blenden Dynamikumfang, so dass man in hellen wie auch in dunklen Bildbereichen noch Zeichnung hat. Panasonic betont weiter die Fähigkeit der Kamera, Farben wie auch Hauttöne sehr realistisch einzufangen. Panasonic stattet die Kamera auch mit V-Log/V-Gamut aus, das sind Gammakurven- und Farbraum-Einstellungen, die es erlauben, einen höheren Dynamikumfang aufzuzeichnen und auch in sehr dunklen und sehr hellen Bildteilen mehr Farbinformation zu erhalten — sowie insgesamt einen größeren Farbraum abzubilden. V-Log sei HDR-ready und V-Gamut biete einen Farbraum, der BT.2020 abdecke, so Panasonic.
Bauform
Die nackte EVA1 wiegt laut Hersteller 1,2 kg und misst 17 x 13,5 x 13,3 cm. Sie wird mit einem demontierbaren seitlichen Hand- und einem abnehmbaren Tragegriff ausgeliefert, über den sich das Menü aufrufen lässt und der Tasten für Rec-Start/Stopp und Blende sowie zwei frei belegbare User-Tasten bietet.
Die Kamera eignet sich perfekt für Handheld-Aufnahmen, kann aber auch problemlos mit Drohnen oder Gimbals genutzt werden, so Panasonic. Weiter bringe die EVA1 von sich aus schon etliche Montagepunkte mit, außerdem sei man im Gespräch mit diversen Herstellern von Kamerazubehör.
Panasonic wird in die EVA1 ein 3,5-Zoll Touchpanel einbauen, über das sich das Menü bedienen lässt und man ins Bild einzoomen kann, das aber auch direkt für Playback-Funktionen genutzt werden kann. Dank Backlight-Steuerung und Power-LCD-Modus für helle Umgebungen soll das Display auch in kritischen Lichtsituationen gut nutzbar sein.
Objektivmount, ND-/IR-Filter
Die AU-EVA1 ist mit einem EF-Mount ausgestattet. Die Kamera bringt eine elektronische Bildstabilisierung mit, die aufgrund der 5,7-K-Sensorauflösung möglicherweise zu ganz akzeptablen Ergebnissen beitragen kann. Blendenkontrolle, One-Push Auto Focus und eine Lens-Data-Funktion wird die Kamera ebenfalls bieten.
Die Kamera ist mit einem optischen ND-Filterrad bestückt, das die Belichtungsanpassung um 2, 4 oder 6 Blendenstufen erlaubt. Der Infrarotfilter soll sich auf Knopfdruck in den Strahlengang ein- und ausschwenken lassen und besondere Bildeffekte ermöglichen. ND-Filter und Infrarotfilter arbeiten elektronisch, lassen sich also auch drahtlos, etwa von Smartphones oder Tablets aus steuern. Es wird auch eine EVA1-App geben, die es erlaubt, die Kamera fernzusteuern, wenn sie beispielsweise auf einem Kran montiert ist.
Für die Aufzeichnung nutzt die EVA1 — wie bei Panasonic zu erwarten — SD-Speicherkarten. Es wird dafür zwei Kartenslots geben. Das Material kann auf Wunsch auch parallel auf beide Karten aufgezeichnet werden.
Formate und Codecs
Es sollen diverse Formate und Codecs zur Auswahl stehen, das Maximum soll bei der internen Aufzeichnung bei 10-Bit, 4:2:2 in 4K liegen und dabei bis zu einer Bildrate von 60p reichen. Für die Aufzeichnung in der Kamera sollen 4K (4.096 x 2.160), UHD (3.840 x 2.160), 2K (2.048 x 1.080), Full HD (1.920 x 1.080) und HD (1.280 x 720) zur Verfügung stehen. In einem zukünftigen Update will Panasonic auch Intraframe-Kompression für die Aufzeichnung in der Kamera und für 5,7K-Raw-Ausgabe an externe Recorder bieten.
Im Bereich High-Speed Capture soll EVA1 bis zu 59.94 fps in 4K/UHD und bis zu 120 fps bei 2K/Full HD oder bis zu 240 fps im Crop-Modus bieten (also bei Teilauslesung des Sensors).
In der ersten Version soll die Kameras mit Bitraten zwischen 8 Mbps und bis zu 150 Mbps arbeiten können, abhängig von der jeweiligen Framerate, Auflösung und dem gewählten Codec. Mit zukünftigen Firmware-Updates sollen auch 400 Mbps möglich werden.
Weitere Tools
EVA1 bietet gängige Tools für die Aufzeichnung, darunter Peaking, Expand (Image Zoom), Waveform, Zebras, und Spotmeter (Y-Get). EVA1 arbeitet außerdem mit Fokus-Quadraten, einer visuellen Scharfstellhilfe, die im Bild größer werdende grüne Quadrate anzeigt, wenn der entsprechende Bereich scharf abgebildet wird.
Ausgänge
Im Audiobereich bringt die neue Panasonic-Kamera zwei XLR-Buchsen mit und bietet Dolby-Audio-Encoding.
Videosignale gibt sie via HDMI und SDI aus. Beide Ausgänge seien 4K-fähig und können individuell eingestellt werden, sodass etwa für den Sucher ein HD-Signal ausgegeben wird, während 4K an einen externen Recorder oder Monitor ausgegeben wird.
Weiter biete die Kamera gängige Timecode-Funktionalität.