NAB2017: Panasonic verkündet massiven Umbau
Panasonic gab im Rahmen der NAB2017 bekannt, dass der Mutterkonzern in Japan und die US-Tochter einem massiven Umbau unterzogen werden.
Mit neuem Führungspersonal und einer massiven Umstrukturierung reagiert Panasonic auf Veränderungen im Markt. Das gab das Unternehmen im Rahmen seiner Pressekonferenz während der NAB2017 bekannt. Das soll auch im neuen Namen der für den Broadcast- und AV-Markt zuständigen Tochter zum Ausdruck kommen, die nun Connected Solutions Company heißt. Masaki Arizono, Executive Officer der Panasonic Corporation und Vice President der Connected Solutions Company erläuterte, dass es sich dabei aber keineswegs nur um eine Umbenennung handle, sondern dass dahinter eine bedeutende Veränderung in der Unternehmensstruktur stehe.
Panasonic erzielt laut Arizono rund 80 % seines weltweiten Umsatzes im B-to-B-Bereich, also mit Investitionsgütern und nicht im Endkundengeschäft. In den USA liege die B-to-B-Quote sogar bei rund 90 %. Dieser Entwicklung wolle man Rechnung tragen und sie sogar weiter verstärken. »Connecting all Devices« und die Zielrichtung »Connected Solutions« seien hierfür die obersten Maximen.
Die Umsetzung der neuen Firmenstruktur sei schon weit fortgeschritten, erklärte Masaki Arizono. So habe etwa auch auf der Führungsebene eine Erneuerung stattgefunden: Mit Yasuyuki Higuchi, dem neuen Senior Managing Executive Officer und President der Connected Solutions Company der Panasonic Corporation, hat man einen Manager an der Spitze, zu dessen frühere Karrierestationen die Boston Consulting Group, Apple, HP,
und während der vergangenen rund zehn Jahre Microsoft gehörten. Der neue Finanzchef kommt von SAP.Dieses Muster zieht sich beim neuen Führungspersonal auch auf weiteren Ebenen durch: Panasonic hat Manager aus dem IT-Bereich und verstärkt aus dem Software-Business ins Unternehmen geholt.
Zentrale Themen in der zukünftigen Ausrichtung des Unternehmens seien das Internet der Dinge, die komplette Vernetzung aller Geschäfts- und Lebensbereiche, erläuterte Masaki Arizono. Dabei stütze sich das Unternehmen im B-to-B-Bereich auf sechs Säulen, nach denen das gesamte Unternehmen gegliedert werde: Avionics, Entertainment, Manufacturing, Retail, Logistics und Public Sector.
In den USA sollen im Zuge der Neuausrichtung vor allem auch Stadionsysteme eine große Rolle spielen: Das soll die Ausstattung mit Kameras, Displays, Projektoren, Entertainment-Systemen umfassen, aber auch Infrastruktur-Lösungen bis hin zum Ultra High Density WiFi. Umfassende Lösungen für »Connected Stadiums« will Panasonic hier anbieten.
Wie und in welcher Form die Umstrukturierung in Europa greifen wird, ist derzeit noch nicht endgültig klar. Zunächst wird wohl innerhalb Panasonics in Japan die bisherige Struktur mit den starken, relativ unabhängig agierenden Factorys umgebaut und auch bei den großen Vertriebsorganisationen wie etwa in den USA soll der Ansatz der Connected Solutions Company tief greifen.