IBC2016: How we do it
Aktuelle Messe-News aus Amsterdam von der IBC2016: Das ist der Inhalt, der film-tv-video.de in den kommenden Tagen dominieren wird. Wenn Sie wissen wollen, wie diese News entstehen und zu Ihnen kommen, haben Sie den richtigen Artikel aufgerufen.
Im Rahmen der IBC2016 berichtet film-tv-video.de schon zum 17. mal von dieser Broadcast-Messe aus Amsterdam — aber in jedem Jahr ändern sich das eingesetzte Equipment und der Workflow in einigen Aspekten. Der folgende Text gibt einen kurzen, aktuellen Einblick in die Abläufe und die dieses mal genutzte Hard- und Software.
Ein dreiköpfiges Team ist während der IBC2016 für film-tv-video.de im Rahmen der Messe unterwegs, um Infos und Bilder bei Pressekonferenzen und an den Messeständen zu sammeln. Die Videos, Fotos und Infos müssen dann aufbereitet und in die Website film-tv-video.de eingepflegt werden. So weit hat sich gegenüber früheren Jahren nichts verändert.
Was Sie sehen
Teil der im März 2016 freigeschalteten Layout-Änderungen von film-tv-video.de ist, dass es den Bereich Messe-News gibt, den man über die Navigation am oberen Seitenrand oder über den Direkt-Link https://www.film-tv-video.de/section/event/ schnell und einfach erreichen kann. Hier werden die News von der IBC2016 als Liste dargestellt, die neuesten zuerst.
Unser Content Management System eröffnet viele Möglichkeiten, einzelne Bilder, Bildgalerien und Videos einzubauen, wovon die Redaktion auch Gebrauch machen will.
Auch den Sponsoren der Messeberichterstattung können wir nun höhere Sichtbarkeit bieten: Ohne die Sponsoren wäre die Berichterstattung in dem von film-tv-video.de getriebenen Umfang nicht finanzierbar.
How we do it: Grundlegendes Setup
Wir werden einen C100 (Test) von Canon für die längeren, aufwändigeren, vorgeplanten Videobeiträge nutzen und diese mit Premiere als Schnitt-Software auf einem MacBook Pro schneiden. Einfachere, spontane Videos werden wir unverändert mit iPad-Minis drehen und direkt auf den iPads mit der NLE-App iMovie schneiden. Daneben nutzen wir klassische Utensilien wie Fotoapparat und Laptop für die Berichterstattung in Wort und Standbild.
Video-Setup zur IBC2016
Bei vorab planbaren Videos kommt der Canon-Camcorder C100 (Test) zum Einsatz. Als Objektiv werden wir überwiegend ein Canon EF-S 17-55 F2.8 mit Bildstabilisator nutzen. Neu bei dieser Messe: Der Camcorder wird überwiegend auf einem Zacuto-Rig eingesetzt. Einige ergänzende Teile dafür stellt der Hersteller film-tv-video.de zur Verfügung (weitere Infos hier).
Das schon vorhandene Recoil-System ergänzt Zacuto für die Messe mit den folgenden Teilen: VCT Baseplate, Axis Mini, Axis Mini Extension, EVF Mount Bracket.
Beim Dreh von der Schulter kann man beim C100 den eingebauten Sucher und das Display nicht vernünftig nutzen. Deshalb ergänzt ein Zacuto-Sucher des Typs Gratical Eye (Infos, Video) das Setup. Das ist ein neuer Oled-Sucher von Zacuto, der einen SDI-Eingang aufweist (weitere Daten). Die Kamera hingegen hat nur einen HDMI-Ausgang zu bieten. Um also den Sucher mit Bildsignalen versorgen zu können, ist ein kompakter Signalwandler nötig, den Zacuto in Form des HDMI Converter Bundles bereitstellt.
Ergänzt wird der C100 zudem um eine ultrakompakte LED-Leuchte des Typs Aladdin Eye-Lite Bi-Color, die als kompaktes Augenlicht direkt über dem Objektiv montiert werden kann und so gute Dienste bei der Beleuchtung in Interviewsituationen leistet.
Für den Ton sorgt ein Handmikro (Rode NTG-2), das sich im Messebetrieb wegen seiner hohen Richtwirkung bewährt hat. Als Backup-Mikro direkt am Camcorder dient ein Audio Technica AT-875R mit kurzem Richtrohr.
Während der Messe wird das Video-Setup — anders als auf den Fotos zu sehen — aus einem 100-Wh-Akku aus der flachen Gripper-Baureihe von Zacuto gespeist.
Postproduction-Workflow
Geschnitten werden die mit dem Camcorder aufgezeichneten Beiträge in diesem Jahr mit Adobe Premiere als NLE-System auf einem Mac-Laptop. Der Rechner nutzt OS X El Capitan als Betriebssystem und Adobe Premiere Pro CC2015 sowie After Effects CC2015 als wichtigste Programme.
An den Laptop (Macbook Pro, 2.2 GHz i7, 16 GB RAM, interne SSD) wird via Thunderbolt ein Sonnet Fusion PCIe Flash Drive angeschlossen. Das ist ein sehr kompaktes und robustes SSD-Drive mit einer Kapazität von 256 GB , das sehr hohe Datenraten erreicht. Diese Platte dient als primäre Platte für den Schnitt und das Speichern des Schnittprojekts.
Nach dem Dreh wird das C100-Footage von den SD-Karten über den im Macbook Pro eingebauten Kartenleser auf die Sonnett-SSD kopiert. Dann wird das AVCHD-Material aus dem C100 nativ in Premiere geschnitten und mit Intro, Outro und Bauchbinden versehen. Die Verpackung wurde schon vor der Messe in After Effects gebaut und vorbereitet.
Der Export für Youtube wird über den Adobe Media Encoder realisiert, direkt als H.264, so dass das Video dann gleich in den Youtube-Kanal eingepflegt werden kann.
Als Backup für das Material, das Schnittprojekt und die fertig exportierten Clips dient eine Sony-Festplatte des Typs PSZ-HA1T (1TB, USB3 und FW800).
Tablet-PCs
Filmen, Fotografieren und Schreiben mit dem gleichen, kompakten Gerät — wenn auch mit Kompromissen — das spricht fast jeden Reporter an. Tablets eröffnen hier immer mehr Möglichkeiten: Wenn die Situation es erfordert, kann das Reporterteam damit Inhalte schneller publizieren.
Die Wahl der Redaktion fiel auf iPads in der Größe Mini, wegen des angenehmen Formfaktors und weil sich diese in die vorhandene Redaktionsinfrastruktur am einfachsten integrieren ließen — es ist einfach schöner, wenn etwa der gleiche Terminplaner auf dem heimischen, dem Büro-Rechner und auf dem Mobilgerät läuft.
Die iPad-basierte Bildberichterstattung wird ergänzend, nicht ersetzend genutzt: Zur Ausrüstung gehören ja auch — wie schon erwähnt — weiterhin Fotoapparate und ein Camcorder, mit denen sich qualitativ bessere Stand- und Bewegtbilder aufnehmen lassen. Im Hotelzimmer werden zum Schreiben und Online-Stellen die Laptops eingesetzt, die eine »richtige« Tastatur und ein größeres Display bieten.
Beim mobilen Arbeiten auf dem Messegelände mit den kleinen Tablets hilft eine Bluetooth-Tastatur, die sich auch per Magnetscharnier als Deckel für das iPad nutzen lässt. Außerdem gibt es nun einen Workflow, der es ermöglicht, auch unterhalb des Messetages kurze Meldungen rasch zu publizieren und Bildgalerien zu bestücken. Für einfacheres Publizieren von unterwegs kommt hierbei die App BlogTouch Pro zum Einsatz. Um auch in Situationen ohne W-LAN Bilder und Infos hochladen zu können, sind die iPads mit SIM-Karten bestückt.
Eine Hardware-Ergänzung für das Filmen mit den iPads ist eine Halterung mit zwei seitlichen Griffen, in die sich die iPads einklicken lassen. Das von film-tv-video.de verwendete Produkt aus den USA heißt iOgrapher und glänzt weniger durch eine besonders hochwertige Ausführung, als durch einen günstigen Preis. Es handelt sich im Grunde um eine Plastikschale mit seitlichen Handgriffen und ein paar Befestigungsmöglichkeiten für Zubehör. Mit etwas Klettband und Moosgummi »gepimpt«, trägt einer der iOgrapher auch den Audio-Adapter iRig Pre, der es erlaubt, phantom-gespeiste XLR-Mikros an das iPad anzuschließen und zu pegeln. Alternativ nutzen wir auch ein ClipMic Digital von Sennheiser, das an die Lightning-Buchse des Tablets angeschlossen wird
Im Zusammenspiel mit der vor kurzem aktualisierten, im Funktionsumfang erweiterten und in der Bedienung verbesserten Filmer-App Filmic Pro, die film-tv-video.de verwendet, bietet das iPad Audio-Monitoring per Kopfhörer beim Einsatz eines externen Mikros. Endlich wieder, denn diese Funktion gab es früher schon mal in dieser App, dann war sie für ein paar Versionen lang verschwunden, nun hat der Hersteller sie auf Basis eines neuen Audio-Cores, der auch zusätzliche Funktionen mitbringt, wieder integriert.
Außerdem brauchen die iPad Minis zusätzliches Licht, um einigermaßen vernünftige Bilder zu liefern, deshalb gehört zu jedem iPad-Set auch eine preisgünstige, leichte LED-Leuchte.
Neben der ergänzenden Hardware und der Filmer-App Filmic Pro kommen natürlich noch diverse andere Apps zum Einsatz, die den produktiven, effizienten Einsatz der iPads unterstützen sollen. Die wichtigsten: Für schnelle und simple Fotobearbeitung nutzen wir PhotoForge2, eine im Grunde veraltete, aber bewährte App, die leider nicht mehr weiter entwickelt wird und im App-Store auch nicht mehr erhältlich ist, weil das Entwicklerteam von Instagram geschluckt wurde. Für Videoschnitt und Upload nutzt film-tv-video.de die iMovie-App. Ein paar weitere Apps dienen der reinen Audioaufzeichnung, der Textbearbeitung, der Grafikergänzung oder sie vereinfachen den Austausch von ganz unterschiedlichen Dateien zwischen iPad, Fotoapparat, Laptop und unserer Website.
Über das iPad kann man gleichzeitig auch noch den Online-Hallenplan der IBC inklusive Such- und Merkfunktionalität nutzen — per Browser oder per IBC2016-App, die der Veranstalter ebenfalls anbietet.
Videos werden mit den iPads in 720p25 gedreht und nach der Bearbeitung via iMovie in unseren Youtube-Kanal (https://www.youtube.com/FilmTVVideo) geladen — um die Upload-Geschwindigkeit im Rahmen zu halten, in reduzierter Qualität: Von Youtube aus werden die Videos dann bei film-tv-video.de eingebunden.
Sonstiges Equipment
Alle Geräte mit Wechselspeicher (Fotoapparate, Audiorecorder, Camcorder) speichern auf SD-Speicherkarten. Als externe Speichermedien kommen LaCie Rugged Discs, eine mobile Platte von G-Technology und für das Videomaterial eine 1-TB-Platte von Sony zum Einsatz.
Outlets
Die Zentrale der Messeberichterstattung von film-tv-video.de bleibt unsere eigene Website. Von dort aus werden unsere Facebook-, Google+-Seite und der Twitter-Account beschickt. Alle Videos, die wir bei Youtube hochladen, werden zeitgleich in der Videoleiste auf film-tv-video.de angezeigt.
Sponsoren
Die Berichterstattung in diesem Umfang wäre ohne Sponsoren nicht möglich. Sie tragen durch die Buchung von Logos in den Beiträgen und durch die Bereitstellung von Equipment-Teilen dazu bei, dass die Redaktion ihre Messeberichte überhaupt in diesem Umfang produzieren kann. Wenn Sie dieses Engagement der Sponsoren genauso gut und lobenswert finden wie wir, können Sie ja das eine oder andere mal auf deren Logos klicken, oder anderweitig positives Feedback geben.