Filmlight: Neue Soft- und Hardware für Preview und Grading
Der Grading- und Farbspezialist Filmlight hat neue Hard- und Software-Lösungen für Preview und Grading entwickelt.
Die Software-Lösung Prelight (auch im Zusammenspiel mit dem Prozessor Flip) und das Grading-System Baselight mit der Software-Version 5, sollen den Umgang mit Raw-Material, HDR und erweiterten Farbräumen effizienter gestalten.
Baselight
Baselight ist ein 4K–Grading-System für den High-End-Einsatz in Film-, TV- und Werbeproduktionen. Filmlight entwickelt das hardware-basierte System permanent weiter und ist mittlerweile in der sechsten Hardware-Generation angekommen, auf der die nun gezeigte, neue Baselight-Software 5.0 läuft. Die im Zusammenspiel aus Hard- und Software immer weiter gesteigerte Rendering- und Disk-Performance können auch bestehende Anwender in Form von Upgrades erwerben und für sich nutzbar machen.
Baselight 5 bringt Verbesserungen in unterschiedlichsten Bereichen. So wurde das Modul Base Grade geschaffen, das aus Sicht von Baselight das optimale Werkzeugset für das Grading von HDR-Material ist und letztlich alle Grading-Tools in sich vereinen soll, die man im High-End-Grading kennt und braucht — mit voller Funktionalität für HDR und erweiterte Farbräume, die innerhalb der Software — nach den Worten von Filmlight — mit einem eher »fotografischen Zugang« behandelt werden.
Bei der neuen Software geht es Filmlight auch darum, dass man mit Baselight die neuen Spielräume intuitiv nutzen kann, ohne aber sozusagen manuell mehrere Versionen für die verschiedenen Distributionswege und Präsentationsformen erzeugen zu müssen. »HDR, die neuen Displays und Projektoren sowie die neuen Verbreitungswege erfordern letztlich auch neue Werkzeuge im Grading, wenn man kreativ und intuitiv aber gleichzeitig effizient arbeiten will. Das haben wir in Base Grade gepackt«, erläutert Filmlight-CEO Wolfgang Lempp.
Verbessertes erweitertes Farbmanagement ist natürlich Teil der neuen Baselight-Version, aber es werden auch Problemzonen angegangen. Wolfgang Lempp erklärt: »Die neuen High-End-Kameras sind in der Lage, Farben einzufangen, die auf den heute verbreiteten TV-Displays niemals richtig dargestellt werden könnten. Deshalb haben wir ein Feature namens Gamut Optimisation entwickelt, das diese Problematik löst, und per Gamut Mapping natürliche Farbwiedergabe für alle Ausgabeformate erreicht.«
Erweitert wurden in Baselight 5 auch die Compositing-Features: Es gibt etwa einen Tracker, mit dem sich einfachere Compositing-Aufgaben direkt in Baselight erledigen lassen. Zudem gibt es viele weitere, eher workflow-orientierte Verbesserungen, die auch dazu dienen, die Funktionalität des Storage-Systems Flux von Filmlight besser auszunutzen.
Das Baselight-System bietet Filmlight in den Varianten oder Ausbaustufen Baselight One, Baselight Two und Baselight X an.
Baselight One basiert auf einer HP-Workstation des Typs Z840 mit 24 TB Speicherplatz (RAID 5). Als passende Bedienpanels empfiehlt Filmlight Slate oder Blackboard 2.
Baselight Two bietet dank Multi-GPU-Technologie mehr Rechenleistung, eignet sich daher besser für HDR/EXR- und 4K-Workflows, die auf linux-basierter Software aufsetzen. Vier GPUs und 40 oder 80 TB interner RAID-Speicher, aufgebaut aus zwölf Laufwerken (jeweils cache-protected RAID 6). Baselight Two bietet Audiofunktionalität und Dual-Link-SD/HD-Ingest und Playout in einem 5-HE-Chassis.
Baselight X ist das Top-End-System von Filmlight für »Grading and Finishing beyond 4K@60p« — ein Echtzeitsystem mit höchster Leistung also. Dank neuer Hardware-Basis ist Baselight X in der neuesten ab sofort verfügbaren Version noch schneller und leistungsfähiger, aber sogar etwas kompakter als bisher.
Prelight
Mit der Software Prelight hatte Filmlight zur NAB2016 ein kostenloses Preview-Tool vorgestellt, das es Bildgestaltern ermöglichen soll, Looks zu generieren, damit zu experimentieren, sie zu überprüfen und freizugeben, sowie die zugehörigen Metadaten zu verwalten — auch direkt am Set (siehe Meldung). Das Programm läuft unter MacOS X und nutzt Standbilder, die man in unterschiedlichsten Formaten von unterschiedlichsten Kameras importieren kann. Mit Prelight kann man letztlich auch überprüfen, wie die Bilder auf unterschiedlichen Displays aussehen und wirken werden.
Prelight visualisiert also auf Basis der Raw-Daten, wie bestimmte Gradings auf verschiedenen Displays aussehen werden. Dabei werden BLG-Dateien generiert, auf deren Basis man die Ergebnisse der Vorarbeiten und der ersten, groben Gradings speichern und dann auf das gedrehte Material übertragen kann.
Prelight kann als reine Software-Lösung auf einem Mac genutzt werden, dann kann man mit Standbildern arbeiten. Wer mehr Leistung braucht, der kann zusätzlich das Filmlight-System Flip einbinden, eine spezialisierte Hardware, die Filmlight für die On-Set-Preview von Live-Kamerasignalen entwickelt hat: Flip ist sozusagen ein spezialisierter Bildprozessor und wendet vordefinierte Looks in Echtzeit auf Kamerasignale an.
Bei früheren Messen und Demos hatte Filmlight auch eine Lösung gezeigt, mit der sich die Farbwiedergabe ganz unterschiedlicher Kameras automatisiert aneinander anpassen lässt (siehe Meldung). Diese Funktion nennt Filmlight nun Spectral Match und diese Funktionalität wird ebenfalls Teil von Prelight werden — und sie wird sich ebenfalls im Zusammenspiel mit Flip in Echtzeit nutzen lassen.