IBC2015: Red-Neuheiten — von Red und Offhollywood
Red zeigte im Rahmen der IBC2015 das Kameramodell Weapon, eine HDR-Output-Option sowie neues Zubehör. Zudem gibt es ein erstes Third-Party-Modul für die Weapon-Modellreihe, das man direkt an diese Kameras andocken kann.
Die eigentliche große Neuheit, nämlich Red Raven, kündigte der US-Hersteller erst zwei Wochen nach der Messe an — aus welchen Gründen auch immer. Während der Messe in Amsterdam konzentrierte sich Red hingegen auf andere, kleinere News und zeigte etwa neben der Carbon- auch eine schon länger angekündigte Magnesium-Version der Red Weapon. Die bietet gegenüber den Carbon-Versionen eine etwas eingeschränkte Funktionalität und kann beispielsweise nicht auf 8K aufgerüstet werden.
Weitere IBC-Neuheit war die HDR-Output-Lösung HDR-2084, die mit dem Redcast-Modul verfügbar sein wird. Die Option HDR-2084 ermöglicht es, schon während der Aufzeichnung in Echtzeit HDR-Bilder sehen zu können. Diese Option orientiert sich am HDR Display Standard SMPTE 2084. Es ist zudem auch möglich, die Bilder simultan mit Standard Dynamic Range (SDR) oder in HDR zu sehen und zu evaluieren.
Für die Weapon präsentierte Red auch weiteres Zubehör, darunter einen verbesserten Sucher und ein 4,7-Zoll-Touch-Panel. Via Adapter können auch Epic- und Scarlet-Besitzer dieses neue Touch-Panel nutzen. Außerdem gibt es ein Update für die Konfiguration des Weapon Redvolt-Expanders.
Ebenfalls neu: Red erweitert die Bandbreite an Speichermedien. So gibt es nun ein neues Red Mini-Mag mit 120 GB Speicherkapazität. Nach einer einmaligen Modifikation der Kamera können die Kunden an diversen Red-Kameras selbst den Filter vor dem Sensor der Kamera nach Bedarf wechseln. Es stehen zwei Varianten des OLPF genannten Filters zur Verfügung: Einer, der für Hauttöne und Highlights optimiert ist (DSMC skin-tone highlight OLPF) und einer, der auf maximale Empfindlichkeit optimiert ist (DSMC low light optimized OLPF). Die Filter werden zum Nettopreis von je 170 Euro angeboten. Alle neuen Red-Kameras werden jetzt außerdem mit einem verbesserten Standard-OLPF aiusgeliefert.
Third-Party-Modul von Offhollywood
Schräg gegenüber des Red-Standes hatte bei der IBC2015 der Anbieter Offhollywood seinen Stand aufgeschlagen, der auch schon im Vorjahr diverses Red-Zubehör wie den WiFi-Controller HotLink, und die iOS-App FoolControl gezeigt hatte.
In diesem Jahr zeigte Offhollywood ein eigenentwickeltes Third-Party-Modul für die Weapon. Seit dem Meizler-Modul, das aber nie zur Marktreife kam, gibt es solche Entwicklungen für Red-Kameras. Offhollywood etwa bietet ein Modul namens OMOD-ES Mini für Scarlet und Epic an. Nun kommt also mit OMOD-W Mini das erste Third-Party-Modul überhaupt für die Weapon.
Die OMODs sollen zusätzliche Funktionalität bringen und bessere Integration in komplexere Workflows ermöglichen. Die OMODs, die per Redlink eng mit der Kamera integriert sind, soll es in unterschiedlicher Ausstattung geben. Prinzipiell möglich soll das im folgenden Beschriebene möglich sein.
Das Herz der OMODs ist ein Prozessor-Board, das von Teradek kommt. Dieses Teradek-Board erweitert die in der Weapon schon vorhandene WLAN-Funktionalität. Das Prozessor-Board füttert zudem auch drei unabhängige HD-SDI-Ausgänge mit den SDI- und HDMI-Signalen, die die Weapon bereitstellt. Außerdem können damit CDLs und 3D-LUTs unabhängig auf die drei Ausgänge angewendet werden, hierbei wird Pomfort-Funktionalität genutzt. Zudem in die OMODs integrierbar: Timecode- und Synchronisationsfunktionalität eines deutschen Herstellers. Außerdem können OMODs mit Fernsteuerfunktionalität von Cmotion für Objektivmonitore ausgestattet werden, die dann über eine 4-Pin-Lemo-Buchse am OMOD angeschlossen werden.
Als Einstiegspreis für ein OMOD, das allerdings dann nicht alle der genannten Funktionen enthalten wird, nennt Offhollywood die Größenordnung von 4.000 US-Dollar, erste Testversionen sollen ab November 2015 an ausgewählte Kunden gehen.
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