IBC2015-Video: Bill Roberts über aktuelle Trends im Editing
Bill Roberts, Adobes Senior Director Product Management Professional Video, geht im Video auf generelle, produktstrategische Fragen im Bereich Editing ein. Er beantwortet unter anderem auch die Frage, welche Rolle unterschiedliche Plattformen und Devices für Adobe spielen.
Wie geht ein großer Software-Entwickler wie Adobe damit um, dass seine Produkte auf der einen Seite möglichst intuitiv und leicht zu bedienen sein sollen, auf der anderen Seite aber eine enorme Tiefe und Vielfältigkeit von ihnen verlangt wird? Vor allem aber: Spielt es überhaupt noch eine große Rolle, mit welchem Editing-System man schneidet? Werden die nicht immer ähnlicher und tritt die Technik dadurch nicht immer weiter in den Hintergrund?
Bill Roberts ist da ganz anderer Meinung, was bei einem hochrangigen Marketing-Mitarbeiter von Adobe natürlich auch nicht weiter überrascht. Interessant ist aber seine Argumentation: Er findet, dass dem Editing-System auch deshalb mehr denn je eine zentrale Rolle zukomme, weil es immer wichtiger werde, ein System zu haben, das auf der einen Seite sehr intuitiv zu bedienen sei, um den Einstieg zu erleichtern, das aber auf der anderen Seite auch sehr viel Tiefe und spezialisierte Tools bieten müsse, mit denen der fortgeschrittene Profi auch sehr komplexe gestalterische Probleme lösen und schnell zum Ziel gelangen könne. Als weiteren Aspekt, weshalb es entscheidend sei, welches Schnittsystem man nutze, nennt Roberts die Formatvielfalt, die heutzutage bei vielen Projekten Realität sei: da werde GoPro-Material ebenso verwendet wie 4K-Material, und für den Editor sei es von zentraler Bedeutung, dass er sich nicht mit Format- oder Import-Problemen herumschlagen müsse, sondern einfach mit dem Content arbeiten könne.
Ein anderer Aspekt: In der Postproduktion gibt es immer mehr Apps, mit denen sich klassische Aufgaben der Postproduktion erledigen lassen. Bedeutet dies, dass die Zeit der stationären Desktop-Rechner endlich ist und irgendwann alle per Browser oder App erledigt wird? Welche Rolle spielen portable Devices ganz generell? Auf welcher Plattform wird künftig geschnitten oder gegradet?
Bill Roberts von Adobe ist sich sicher, dass der Desktop-Rechner auch künftig noch das zentrale Arbeitspferd eines Editors sein wird. Er glaubt aber auch, dass Postproduktionsleute zunehmend weitere Devices nutzen werden, wenngleich mit unterschiedlichen Ansätzen und Zielen. Aus seiner Sicht werden Teilbereiche der Post künftig sicher auf ganz anderen Devices und Plattformen stattfinden, aber eben nicht alle. Um Material vorab zu sichten oder zu sortieren, oder um bestimmte Looks festzuhalten oder vielleicht auch mit unterschiedlichen Sounds zu experimentieren – für solche Jobs könne ein mobiles Device durchaus ausreichend sein. Wichtig sei es für den Hersteller, zwischen diesen Devices und Plattformen nahtlose Übergänge zu schaffen. Darin sieht Roberts eine Aufgabe und Herausforderung für Adobe.
Dass die Cloud hierbei eine wichtige Rolle spielt, ist für Bill Roberts ein wichtiger Aspekt, weil sie es überhaupt erst möglich mache, über diverse Plattformen hinweg bestimmte Projekte oder Funktionen abzurufen.
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