IBC2015-Video: Digitale Langzeitspeicherung mit Silent Bricks
Mit den Silent Bricks hat Fast LTA eine Methode für die digitale Langzeitarchivierung entwickelt, die gerade für den Bereich Medienproduktion einige wesentliche Vorteile vorzuweisen hat.
Die eine Produktion ist abgeschlossen und eigentlich bräuchte man das vorhandene Produktions-Speichersystem dringend für die nächste. Aber was tun mit den ganzen Daten, die zu dem Projekt gehören? Wer trägt die Verantwortung, wenn man das jetzt alles löscht? Sollen wir das alles auf LTO-Bänder auslagern?
Fast LTA hat sich für die Langzeitarchivierung digitaler Daten ein interessantes System ausgedacht, das für den Bereich Medienproduktion und -postproduktion einige handfeste Vorteile bietet. Die Basis bilden dabei die Silent Bricks, das sind besondere Speichereinheiten, die ungefähr die Abmessungen von drei hintereinander gelegten Betacam-Kassetten haben. Es gibt zwei Varianten. Die eine bietet dem Endkunden 8, die andere 16 TB nutzbare Speicherkapazität. Fast sagt: »Daten, die auf einem Silent Brick liegen, sind so sicher, dass dafür kein weiteres Backup mehr notwendig ist.«
Die Besonderheit des Systems besteht im inneren Aufbau der Silent Bricks, die auf höchste Datensicherheit, aber auch auf Kosteneffizienz ausgelegt sind. In jedem Silent Brick befinden sich zwölf Festplatten. Selbst wenn vier dieser Platten kaputt gehen sollten, lassen sich alle Daten innerhalb des Silent Brick wieder herstellen — dafür sorgt ein mathematisches Verfahren. Das stabile Aluminiumgehäuse des Silent Brick lässt sich leicht öffnen, defekte Festplatten können ohne spezielles Werkzeug ersetzt werden. Fast LTA verwendet in jedem Brick Festplatten verschiedener Hersteller und/oder Herstellungs-Chargen, um das Risiko von Datenverlusten von vornherein noch weiter zu minimieren.
Der Silent Brick selbst besitzt keine Stromversorgung. Wie bei anderen Offline-Medien wird somit keine Energie verbraucht, wenn der Container etwa in einem Safe gelagert wird. Voll bestückte Silent Bricks wiegen rund 2 kg, sie können problemlos in einem Koffer transportiert und verschickt werden.
Die Silent-Bricks stecken beim Bespielen und Lesen in einem Controller, oder in einem Expansion-Chassis, das an einen Controller angeschlossen ist. Jeder Brick hat auf der Stirnseite ein kleines Display, das auch im stromlosen Zustand lesbar bleibt. Was darauf angezeigt wird, ist frei konfigurierbar, es kann etwa Name, Kapazität, ID, Datum oder Füllstand angezeigt werden. Auch die Anzeige eines QR-Barcodes oder die Darstellung von Fehlerinformationen sind möglich: Wenn eine der Platten Probleme hat, kann man dann direkt auf dem Brick ablesen, welche das ist. Die Platte lässt sich dann einfach austauschen und der Controller stellt anschließend innerhalb des Bricks wieder die volle, vierfache Datensicherheit her.
Alle Komponenten des Systems sind auf mindestens 10 Jahre Lebensdauer ausgelegt, so der Hersteller. Außerdem bietet Fast LTA auf Wunsch Service Level Agreements (SLA) mit 10 Jahren Laufzeit an.
Neu zur IBC2015 stellte Fast LTA einen kleineren, preisgünstigen Controller mit zwei Slots vor, der als Kopier- und I/O-Station dienen kann: das Silent Brick Deck.
Rainer Bielmeier von Fast LTA stellt das Speichersystem Silent Brick Library und seine Komponenten im unten eingefügten Video vor.
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