IBC2015: Interessante Moves bei Panasonic, Blackmagic, Avid
Ja, Unternehmen müssen ihre Strategien an den Markt anpassen und dabei kommt es immer wieder zu unerwarteten Schritten und Wechseln, zu interessanten Begründungen und Erklärungen — die manchmal auch Anlass zu tieferem Nachdenken sein können. Einge Beispiele von der aktuellen IBC.
Panasonic hatte sich bei den vergangenen Messen mit der Varicam sehr viel stärker als früher auf das High-End, auf den »Production Markt« konzentriert. Im ENG-Bereich war Panasonic ohnehin immer ganz gut aufgestellt und schiebt nun den 4K-Handheld DVX200 nach. Künftig will das Unternehmen auch im Systems-Bereich wieder aktiver werden und schlägt dabei eine Brücke zwischen Studio-Equipment und fensteuerbaren, kompakten Dome-Kameras. Bei 4K war Panasonic bisher eher zögerlich, nun soll es massiv nach vorne gehen. Auch beim Thema Video-over-IP will Panasonic den Anschlusss nicht verpassen und hat in diesem Bereich eine Partnerschaft mit Grass Valley geschlossen, mit dem Ziel, das Thema Interoperabilität in diesem Bereich voranzutreiben. All das gab Panasonic bei seiner IBC-Pressekonferenz bekannt. Bewegt sich der Riese im AV- und Broadcast-Markt nun wieder schneller? Große Tanker brauchen für Richtungswechsel bekanntermaßen etwas länger: Hat Kapitän Kunihiko Miyagi den neuen Kurs gesetzt und kann er jetzt die Geschwindigkeit erhöhen?
Den ersten Testballon eines Richtungswechsels konnte man auch bei Blackmagic erkennen: Video-over-IP war für das Unternehmen bisher nie ein Thema, denn SDI lasse sich hervorragend ausbauen und nun mit 16-GB-SDI könnten eigentlich auch alle Anforderungen von UHD erfüllt werden — so ungefähr lautete die bisherige Linie. Nun gab es also zur IBC2015 eine erste Technologie-Demo am Stand von Blackmagic zu sehen, die in Richtung Video-over-IP zielt. Man teste und sammle Feedback der Anwender zu diesem Thema, so die vorsichtige Erläuterung.
Avid-Chef Louis Hernandez gab im Rahmen der Pressekonferenz seines Unternehmens bekannt, dass die MAM-Lösung Interplay ab sofort Adobe Premiere und Apple Final Cut Pro X unterstützen werde. Damit können Kreativteams, die Interplay für die Verwaltung ihrer Inhalte, die Automatisierung nicht-kreativer Produktionsaufgaben und die Verringerung der Betriebskosten im gesamten Produktionsprozess nutzen, das nun unabhängig vom eingesetzten Schnittsystem tun. Noch größer ist die Offenheit bei den Isis-Systemen Isis 1000, 5500 und 7500: Diese Speichersysteme unterstützen nun ebenfalls Adobe Premiere Pro CC, Apple Final Cut Pro und zusätzlich auch Grass Valley Edius Workgroup 8.
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