IBC2014: Red zeigt Broadcast-Modul und Zubehör
Red betont derzeit besonders die Vielseitigkeit der eigenen Kameras: Mit dem Dragon-Sensor bekomme man 6K-Bewegtbild-, 4K-Broadcast- und 16-MP-Fotofunktionalität in einem Gerät.
Red besuchte in den vergangenen Wochen drei Messen in Folge, die auch für die Anwendungsgebiete seiner Kameras stehen: Die IBC als Broadcast-Messe, die Photokina als Fotomesse und die Cinec als Filmtechnikmesse. So widmet sich der Hersteller seinem One-Konzept, das besagt, dass man mit einer Red-Kamera alle genannten Bereiche erschlagen könne.
Am jüngsten ist dabei für Red der Broadcast-Markt. Bisher wurden Red-Kameras eher selten im Broadcast-Umfeld genutzt, zumindest wenn man von Live-Produktionen spricht. Genau diesen Bereich will aber Red nun angehen und zeigte erstmals bei der NAB2014 eine Live-Broadcast-Version seiner Red Epic mit Dragon-Sensor — allerdings ohne all zu viele Details zu nennen. Nun bei der IBC2014 konnte man die Red Epic hingegen in der Broadcast-Variante auch ganz aus der Nähe betrachten.
Eine zentrale Rolle, um die Epic als 4K-Live-Kamera nutzen zu können, spielt das Broadcast-Modul, das Red für die Kamera entwickelt hat. Hinzu kommen dann noch weitere Elemente von Drittanbietern.
Das Broadcast-Modul sorgt für die Signalverarbeitung und -bereitstellung im 4K-Live-Modus. Mit dem Nipros-System von Protec, das auch andere Hersteller nutzen, kommen ein Studioframe, ein Studiosucher und ein Triax-Glasfaser-Adapter sowie eine Basisstation hinzu. Weil die Motoren für Blenden-, Fokus- und Zoomsteuerung direkt an die Kamera angeschlossen werden können, lassen sich diese über die CCU fernbedienen. So wird aus der Red Epic ein kompletter Studiokamerazug.
Die Red Epic mit Dragon-Sensor schafft in diesem Setup laut Hersteller 4K-Live-Bilder mit bis zu 60 fps.
Das Broadcast-Modul bietet Red zum Netto-Listenpreis von 5.900 Euro an. Die Epic im kompletten, bei der Messe gezeigten Studio-Setup bietet der Hersteller selbst aber nicht als Komplettpaket an, das soll über Systemintegratoren erfolgen. Das Broadcast-Modul selbst ist laut Red bereits verfügbar.
Als Technologie-Demo zeigte Red während der IBC2014 eine Tethering-Option, mit der es möglich werden soll, Raw-Signale aus der Red Epic direkt auf einen Rechner auszugeben und dort weiterzuverarbeiten.
Neben dem Fokus auf das Live-Broadcast-Thema zeigte Red bei der IBC2014 auch etliches eigenes und Third-Party-Zubehör für die Red-Kameras.
So etwa einen neuen 7-Zoll-Touchscreen-Monitor (Red Touch 7" LCD), der auch über eine Bild-Flip/Flop-Funktion verfügt, was den Einsatz des Schirms flexibler macht. Außerdem neu: Nach einer einmaligen Modifikation der Kamera können zukünftig die Kunden selbst den Filter vor dem Sensor der Kamera nach Bedarf wechseln. Es stehen zwei Varianten des OLPF genannten Filters zur Verfügung: einer, der für Hauttöne und Highlights optimiert ist (DSMC skin-tone highlight OLPF) und einer, der auf maximale Empfindlichkeit optimiert ist (DSMC low light optimized OLPF). Die Filter werden zum Nettopreis von je 170 Euro angeboten.
Von Offhollywood kommen diverse Zubehörteile für Red-Kameras. Das ist zum einen der WiFi-Controller HotLink, der es im Zusammenspiel mit einer iOS-App namens FoolControl erlaubt, Red-Kameras kabellos zu steuern und zu überwachen. HotTap vom gleichen Hersteller ist ein P-Tap-Splitter, der von Red-Kameras aus gespeist wird und den Anschluss von P-Tap-Zubehör erlaubt. HotBox RS schließlich verbindet die Funktionalität von HotLink mit der von HotTap in einem Gerät und bringt P-Tap-, Lemo- und Fischer-Anschlüsse mit, um externes Zubehör mit Spannung zu versorgen, teilweise mit Run/Stop-Synchronisierung zur Kamera. HotBox funktioniert übrigens auch an der Amira von Arri und der F5/F55 von Sony.
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