IBC2014: Zuwachs in der Zeiss Otus-Familie
Das Zeiss Otus 1.4/85 erweitert die Objektivfamilie um eine weitere Brennweite.
Das neue Zeiss Otus 1.4/85 ist auf den ersten Blick aufgrund seiner Brennweite und Lichtstärke ein klassisches Porträt-Objektiv für den Fotobereich. Auf den zweiten Blick offenbart es sich als lichtstarker Allrounder für Fotografen und bietet in Verbindung mit modernen DSLR-Kameras eine bisher beispiellose Bildqualität – auch bei Offenblende, so der Hersteller.
Lichtstarke Objektive wie das Zeiss Otus 1.4/85 bieten gegenüber einem zwei oder drei Blenden lichtschwächeren Objektiv enorme Vorteile, insbesondere wenn schwaches Licht und schnell bewegte Objekte zusammentreffen. Und auch wenn das Licht ganz verschwindet, sieht das Zeiss Otus 1.4/85 so exzellent wie die Eulenart, nach der die Objektivfamilie benannt ist, sagt der Hersteller. In anspruchsvollen Beleuchtungssituationen mit geringem Umgebungslicht sei der Leistungsvorsprung des Objektivs klar sichtbar.
Die Zeiss Otus Objektivfamilie und ihr neuester Vertreter sind speziell für die hohen Ansprüche der Profifotografie konzipiert. Innenfokussierung, Skalenfenster und die von Profi-Filmobjektiven (z.B. Arri/Zeiss Master Prime) bekannte, deutlich ablesbare gelbe Skalenbeschriftung sind nur einige Charakteristika. Optisch besticht die Zeiss-Otus-Reihe durch ihre hohe Bildqualität auch bei Offenblende. Im Detail heißt das: neutrales Bokeh im Hintergrund, hochdetaillierte Bilder ohne störende optische Artefakte, konstant hohe Auflösungsleistung über das gesamte Bildfeld, Fehlen von Farbsäumen und Verzeichnung sowie höchster Bildkontrast bis in die Ränder. Die Abbildungsleistung bleibt bei allen Aufnahmeentfernungen praktisch konstant. Auch bei Nahaufnahmen bis zum einem Arbeitsabstand von 0,65 Meter können hohe Blendenöffnungen genutzt werden.
Zeiss Otus Objektive erreichen insbesondere in Kombination mit hochauflösenden 35mm-DSLR-Kameras die bisher unerreichte Mittelformat-Qualität.
Ein Blick ins Innere des Zeiss Otus 1.4/85 zeigt, wie Qualität entsteht: Das Objektiv besteht aus elf Linsen in neun Gruppen. Davon besitzt eine Linse eine asphärische Optikfläche, sechs bestehen aus Sondergläsern. Das zugrundliegende Optikdesign ist ein Planar. Als Apochromat sind beim Zeiss Otus 1.4/85 die chromatischen Längsaberrationen (Farblängsfehler) unter anderem mit Hilfe von Linsen aus Sondergläsern mit anomaler Teildispersion korrigiert. Dadurch treten praktisch keine wahrnehmbaren Farbsäume an kontrastreichen Kanten vor und hinter der Schärfeebene auf. Hell-Dunkel-Übergänge im Bild und insbesondere Spitzlichter werden frei von farbigen Artefakten wiedergegeben. Darüber hinaus ermöglichen die variablen Lufträume zwischen bestimmten Linsengruppen (Floating Elements Design) eine gleichbleibend hohe Abbildungsleistung über den gesamten Fokussierbereich von 0,8 m bis unendlich.
Alle Vertreter von Otus zeichnen sich durch die herausragende mechanische Qualität, aus die anspruchsvolle Fotografe von Zeiss gewohnt sind: Die Auslegung als Manuell-Fokus-Objektiv macht es möglich, in der Konstruktion mit deutlich engeren Toleranzen zu arbeiten. Der sanfte manuelle Fokusgang mit großem Drehwinkel erlaubt in Kombination mit dem griffigen Fokussierring feinste Variationen beim Scharfstellen. Dem Anwender wird so im Wortsinne die Freiheit der Fokuslage – eines der wichtigsten Gestaltungselemente der Fotografie – als künstlerisches Mittel in die Hand gelegt. Die extra feine Haptik und Präzision des Fokussiermechanismus lässt sich nur in Metallbauweise realisieren. Das robuste Ganzmetallgehäuse ist darüber hinaus für den rauen Profialltag bestens gerüstet und sorgt für ein langes Produktleben.
Im Herbst 2013 präsentierten die Optikspezialisten mit dem Zeiss Otus 1.4/55 den ersten Vertreter einer High-end-SLR-Objektivreihe mit manueller Fokussierung, der sein Versprechen, »bestes Standardobjektiv auf dem Markt« zu sein, mehr als eingelöst hat. »Nachdem das Otus 1.4/55 auf dem Markt war, haben unsere Kunden sehr schnell erkannt, welch großen Nutzen sie aus einem solchen Objektiv ziehen können: Die Fotografen sind in der Lage, ihre High-end-Vollformatkameras auszureizen und damit Bilder aufzunehmen, deren Qualität und Look den Ergebnissen entspricht, die sie sonst nur mit teuren Mittelformat-Systemen erzielen könnten. Mit dem Otus 1.4/85 bringen wir nun das zweite Objektiv mit genau diesem Versprechen«, erläutert Christophe Casenave, Produktmanager, Zeiss Camera Lenses. »Auch für das Otus 1.4/85 gilt wieder: Es ist ein Objektiv, mit dem man keinerlei Kompromisse bei der Bildqualität eingeht. Kontrast und Auflösungsleistung sind so hoch wie nur möglich, chromatische Aberrationen fehlen völlig, selbst in den schwierigsten Belichtungssituationen. Es zeigen sich keine Verzeichnungen, kein Ghosting, keine störenden Reflexionen oder Vergleichbares – und das über alle Blendenöffnungen hinweg. Wer ein Otus Objektiv nutzt, kann sich auf die Gestaltung seiner Bilder konzentrieren. Er braucht sich keine Gedanken darüber zu machen, ob die Technik der einschränkende Faktor sein könnte«.
Das Zeiss Otus 1.4/85 wird mit EF-Mount (ZE) und F-Mount (ZF.2) ab Mitte September weltweit erhältlich sein. Der voraussichtliche Verkaufspreis beträgt 3.999 Euro (inkl. 19 % MwSt.), unverbindliche Preisempfehlung.
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