IBC2014: Omnipräsente IT-Technik
IT-Technik-Firmen sind während der IBC präsenter und sichtbarer als je zuvor: Streaming und andere Formen der Online-Distribution von Videoinhalten haben zusammen mit den Möglichkeiten, die Cloud-Lösungen eröffnen, Broadcast- und IT-Welt schneller und enger zusammengeschweißt, als es noch vor kurzem wahrscheinlich schien.
In Präsentationen werden bei Messen gern und oft Studien zitiert: Mal sollen sie verdeutlichen, wie stark oder bekannt eine Marke ist, mal sollen sie zeigen, wie gut ein Produkt etabliert ist und mal sollen sie untermauern, dass ein Hersteller mit seinem Portfolio absolut konsequent auf Markttrends reagiert.
Manche Sachverhalte erschließen sich aber auch ganz ohne Powerpoint-Präsentationen, Charts, Grafiken und Zahlen-Gedöns: So ist etwa der Einzug von IT-Technik in fast allen Bereichen der Broadcast-Welt so weit fortgeschritten, dass nun auch die letzten Bastionen unter Beschuss liegen — das kann man an allen Ecken und Enden sehen, wenn man über die diesjährige IBC geht. Auch ohne die Kuchen- und Balken-Diagramme irgendwelcher Studien kann man klar erkennen, dass IT-Firmen mittlerweile nicht nur eine enorm wichtige Rolle innerhalb der Branche spielen, sondern sie in manchen Aspekten schon ganz klar dominieren.
Die Gründe dafür sind vielschichtig, Ursprung und Treiber der Entwicklung liegen auch darin, dass bei Broadcastern file-basierte Workflows in der Produktion längst gängige Normalität sind und dass am Ende des Produktionsprozesses die Inhalte auf vielen unterschiedlichen digitalen Kanälen bereitgestellt werden müssen — der klassische Übertragungsweg ist mittlerweile nur noch einer von mehreren Wegen zum Publikum.
Der Druck kommt dabei nicht nur von der Herstellerseite, die natürlich ihr Equipment verkaufen will und deshalb ein natürliches Interesse an ständiger Veränderung und Weiterentwicklung hat. Der Druck kommt auch von der Zuschauerseite und spätestens mit den großen Sport-Events in diesem Jahr, wurden viele weitere Zuschauer angefixt: Bei den olympischen Spielen und insbesondere bei der Fußball-WM in Brasilien wurden von den Endkunden verstärkt Apps genutzt, um auf die Angebote der Broadcaster zuzugreifen. Plötzlich konnten die Zuschauer damit interessante Szenen oder Tore aus verschiedenen Blickwinkeln sehen und jederzeit Zusatzinfos zum Spiel und den Spielern abrufen. Der Erfolg dieser Angebote war so groß, dass die Zuschauer sie auch künftig stärker einfordern werden.
Dieses Rad wird sich kaum mehr zurückdrehen lassen — aber wer auf der Anbieterseite rechtzeitig einsteigt, kann möglicherweise die Richtung mitbestimmen, in die das Ganze läuft.
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