IBC2014: Arri kündigt neue Softwares für Alexa und Amira an
Neue Softwares für die Digitalkameras Amira und Alexa von Arri sollen neue Funktionen bei diesen Kameras verfügbar machen.
Schon in den Wochen vor der IBC2014 hatte Arri Neuerungen für die Digitalkameras Alexa und Amira angekündigt, die in Richtung UHD-Produktion mit diesen Kameras zielen.
Für die Amira soll noch in diesem Jahr ein Software-Update verfügbar werden, das die Aufnahme und Ausgabe von ProRes-UHD-Files erlaubt. Das Up-Sampling auf UHD bewältigt die Amira in Echtzeit, direkt in der Kamera, so Arri (siehe Meldung).
Bei der Alexa soll der Schritt zu UHD mit einem für Anfang 2015 angekündigten Software-Update erfolgen und etwas anders umgesetzt werden: Das Update bringt den neuen ProRes-3,2K-Modus mit. Mit ProRes 3,2K wird ein Bild in höherer Auflösung aufgezeichnet, dass sich dann in der Postproduction per Up-Sampling in UHD-Bilder mit 3.840 x 2.160 Bildpunkten oder auch in 4K hochrechnen lässt. Bei der Alexa findet das Up-Sampling also nicht direkt in der Kamera statt (siehe Meldung).
Über diese noch weiter in der Zukunft liegenden Neuerungen hinaus, gibt Arri nun zur IBC2014 weitere Details zu den als nächstes veröffentlichten Software-Updates seiner Kameras bekannt.
Alexa: Software Update Paket (SUP) 10.0
Mit der Software-Version 10 für die Alexa, die noch im September 2014 verfügbar werden soll, kommt unter anderem ein neuer Codec für die Alexa XT und XR: ProRes 4444 XQ. Das ist ein 12-Bit-RGB-Codec, der HD- und 2K-Auflösung in den Bildseitenverhältnissen 16:9 und 4:3 unterstützt. Die Datenrate des neuen Codecs von 500 Mbps (bei 30 fps im Raster 1.920 x 1.080) übersteigt noch einmal die von ProRes 4444, die bei 330 Mbps liegt.
Mit der neuen Software kann auch die modulare Version der Alexa, die Alexa XT M, nun im Arriraw Open Gate Modus aufzeichnen. Open Gate nutzt die gesamte Fläche des Sensors der Alexa und eröffent damit mehr Auflösung, die aus Sicht von Arri eine hervorragende Basis für 4K-Up-Sampling eröffnet.
Um höhere Bildraten von bis zu 96 fps zu ermöglichen, wenn im 4:3-Modus mit anamorphotischen Objektiven gedreht wird, bietet Arri mit SUP 10.0 bei der Alexa XR und XT den neuen Modus »Arriraw 4:3 Cropped« an.
Weitere Features, die bei der Alexa Classic, XT und XR zur Verfügung stehen, sind 180°-Bildrotation, Support für SxS Pro+Speicherkarten und flexiblere Nutzung der Kameraausgänge. Außerdem lässt sich die Alexa mit SUP 10.0 schneller zwischen regulärem und High-Speed-Modus umschalten, die Statuseinblendungen im Sucher und Mon-Out-Signal können gedimmt werden, es gibt Neuerungen im Bereich Metadaten und Peaking, sowie weitere kleinere Veränderungen.
Amira: Software Update Paket (SUP) 1.1
Ab Oktober 2014 soll das erste größere Software-Update für die Amira verfügbar sein. Es beinhaltet einige schon bei der Ankündigung der Kamera für die Zukunft versprochene Features, sowie einige Neuheiten.
So bringt SUP 1.1 für die Amira die Möglichkeit, bestimmte Funktionen per Lizenz-Schlüssel nur für begrenzte Zeit freizuschalten: bis hinunter zu temporären Lizenzen für nur eine Woche.
EF- und B4-Mount-Support: Blendensteuerung vom Kameramenü aus bei Objektiven mit EF- oder B4-Mount, inklusive Auto Iris per Assign-Taste.
Audio-Monitoring und -Anmerkungen per Bluetooth: Mit Bluetooth-Kopfhörern kann der Ton, den die Amira aufzeichnet künftig kabellos abgehört werden, wird ein Headset verwendet, lassen sich Audioanmerkungen mit dem Bildmaterial und dem O-Ton verkpllet, aber in einem separaten fünften Tonkanal aufzeichnen.
Mit SUP1.1 erhält die Amira auch eine ATW-Funktion, die den Weißabgleich nachführt, wenn sich das Umgebungslicht verändert.
WiFi-Remote: Was auf dem LCD-Panel der Amira angezeigt wird, kann mit dieser Funktion auch auf Smartphones oder Tablets dargestellt und verändert werden (Android, iOS). Neben dieser kabellosen Fernsteuermöglichkeit besteht auch die Alternative, die Kamera per Ethernet-Kabel zu steuern und zu überwachen.
Außerdem bringt SUP 1.1 der Amira auch eine Pre-Recording-Funktion. Weitere Verbesserungen bringt SUP1.1 laut Hersteller in Form von schnellerem Booten der Kamera und einer Waveform-Darstellung des Kamerasignals, die wahlweise im Sucher und auf dem seitlichen Display zur Verfügung steht. Auch einen Farbbalken kann die Amira mit der neuen Software generieren und ausgeben.
Flexiblere Nutzung der HD-SDI-Outputs: Diverse Info-Einblendungen und eine Sync-Option stehen nun zur Verfügung.
LDS-Funktionalität: Wenn LDS-Objektive an der Amira verwendet werden, kann die Kamera die Metadaten dieser Objektive anzeigen und bettet sie zudem in die aufgezeichneten QuickTime-Dateien ein.
De-Bayering verbessert: Ein neuer De-Bayering-Algorithmus soll in der Amira noch effektiver Aliasing und Rauschen reduzieren und somit die Bildqualität steigern.
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