IBC2013: This is how we do it
Mit täglichen News berichtet film-tv-video.de in Wort und Bild von der IBC2013 in Amsterdam. In jedem Messejahr versucht die Redaktion, neue Methoden der Berichterstattung auszuprobieren — so auch 2013. Neues Equipment und neue Workflows kommen zum Einsatz, jeweils mit dem Ziel, schneller, aktueller und besser von den großen Branchenmessen berichten zu können.
Ein dreiköpfiges Team ist während der IBC2013 für film-tv-video.de im Rahmen der Messe unterwegs, um Infos und Bilder bei Pressekonferenzen und an den Messeständen zu sammeln. Die Videos, Fotos und Infos müssen dann aufbereitet und über das Content-Management-System Typo3 in die Website film-tv-video.de eingepflegt werden. So weit hat sich gegenüber früheren Jahren nichts verändert.
Was ist neu?
In diesem Jahr haben wir — erstmals zur NAB2013 und nun wieder zur IBC2013 — Teile des Equipments geschrumpft, auch mit dem Ziel, mobiler und flexibler arbeiten zu können: Wir nutzen neben den klassischen Utensilien wie Camcorder, Fotoapparat und Laptop, nun zusätzlich kleine Tablet-PCs.
Eine größere Änderung gibt es zur IBC2013 im Videobereich: Erstmals setzen wir für die Nachbearbeitung der Videos die Software Premiere von Adobe auf einem Laptop von HP ein.
Tablet-PCs
Filmen, Fotografieren und Schreiben mit dem gleichen, kompakten Gerät — wenn auch mit Kompromissen — das spricht fast jeden Reporter an. Zudem lassen sich die mit den Tablets produzierten Inhalte sehr rasch und einfach online publizieren. Die Wahl fiel auf iPads in der Größe Mini, wegen des angenehmen Formfaktors und weil sich diese in die vorhandene Redaktionsinfrastruktur am einfachsten integrieren ließen — es ist einfach schöner, wenn etwa der gleiche Terminplan auf dem heimischen, dem Büro-Rechner und auf dem Mobilgerät läuft.
Erstmals hatten wir die iPads im Rahmen der NAB2013 eingesetzt, nun geht es darum, das Arbeiten damit zu optimieren und die in Las Vegas gewonnenen Erkenntnisse in Amsterdam nutzbringend umzusetzen. Die iPad-basierte Berichterstattung soll dabei ergänzend, nicht ersetzend genutzt werden: Zur Ausrüstung gehören ja auch — wie eingangs erwähnt — weiterhin Fotoapparate und ein Camcorder, mit denen sich qualitativ bessere Stand- und Bewegtbilder aufnehmen lassen. Im Hotelzimmer werden zum Schreiben und Online-Stellen die Laptops eingesetzt, die eine »richtige« Tastatur und ein größeres Display bieten.
Beim mobilen Arbeiten auf dem Messegelände mit den den kleinen Tablets, hilft eine Bluetooth-Tastatur, die sich auch per Magnetscharnier als Deckel für das iPad nutzen lässt.
Weiteres Zubehör soll die Tonqualität verbessern: iRig Pre ist ein Adapter und Vorverstärker, der es erlaubt, phantom-gespeiste XLR-Mikros an das iPad anzuschließen und zu pegeln. Außerdem erlaubt es iRig Pre, ein externes Mikro und einen Kopfhörer gleichzeitig an das iPad anzuschließen. Im Zusammenspiel mit der vor kurzem aktualisierten Filmer-App Filmic Pro, die film-tv-video.de verwendet, bietet das iPad Audio-Monitoring per Kopfhörer beim Einsatz eines externen Mikros.
Apropos Apps: Neben der ergänzenden Hardware und der Filmer-App kommen natürlich noch diverse andere Apps zum Einsatz, die den produktiven, effizienten Einsatz der iPads unterstützen sollen. Die wichtigsten sind: Schnelle, simple Fotobearbeitung bieten PhotoStudioHD und PhotoForge2, Videos werden mit der iMovie-App bearbeitet und hochgeladen.
Ein paar weitere Tools dienen der reinen Audioaufzeichnung und vereinfachen den Austausch von ganz unterschiedlichen Dateien zwischen iPad, Fotoapparat und Laptop, der Textbearbeitung, sowie dem Up- und Download. Für Datentransfers und Backups nutzen wir unter anderem auch SugarSync, einen Cloud-Service, der ähnlich wie Dropbox funktioniert und mit einer relativ einfachen, aber komfortablen App genutzt werden kann. Die IBC-App ist natürlich als Orientierungshilfe während der Messe ebenfalls installiert.
Videos werden mit den iPads in 720p25 gedreht und nach der Bearbeitung via iMovie in den Youtube-Kanal geladen — um die Upload-Geschwindigkeit im Rahmen zu halten, in reduzierter Qualität: Sie werden als Zuschauer definitiv einen klaren Qualitätsunterschied zwischen den einfacheren, schlechteren iPad-Videos und den besseren, »konventionell« produzierten Videos sehen (siehe nächste beide Abschnitte). Das ist der Preis für die erhoffte, höhere Publikationsgeschwindigkeit. Von Youtube aus werden die Videos dann bei film-tv-video.de eingebunden.
Video-Setup
Bei vorab planbaren Videos kommt der Canon-Camcorder XF 100 (Test) zum Einsatz, ergänzt um eine Ledzilla-Leuchte, ein Handmikro und eine Funkmikro-Strecke. Dieser Camcorder kam schon 2011 auf den Markt und es gibt seither einige neuere Alternativen dazu, aber die Kombination aus Handlichkeit und Qualität machten dieses Gerät auch in diesem Jahr zur ersten Wahl für unsere Zwecke. Aufgenommen werden damit 720p50-Signale mit einer Datenrate von 35 Mbps. Geschnitten werden die mit dem Camcorder aufgezeichneten Beiträge in diesem Jahr erstmals mit Adobe Premiere als NLE-System auf einem HP-Laptop.
Die Hardware-Basis bildet ein 8570w aus der EliteBook-Familie von HP. Wir nutzen diesen leistungsfähigen Rechner (Intel i7 Quad-Core @ 2.8 GHz, 8 MB L3-Cache, 16GB RAM) mit Windows 7 Professional Service Pack 1. Die Grafikkarte Nvidia Quadro K2000M mit 2 GB VRAM und Cuda-Support unterstützt den Adobe Mercury Playback Engine und erlaubt die volle Nutzung von Echtzeit-Effekten in Premiere und After Effects.
Das Display des Rechners misst 15,6 Zoll in der Diagonalen und bietet eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten.
Video-Workflow
Das Footage (720p50, 4:2:0, 35 Mbps) aus dem XF100 wird per CompactFlash-Kartenleser via USB2 auf die interne Festplatte des HP-Laptop kopiert. Das Hinzufügen des Materials zum Projekt erfolgt über den in Premiere integrierten Media Browser. Danach kann das Material ohne Transkodierung direkt in Premiere verarbeitet werden.
Zudem wird das Footage parallel auf einer LaCie Rugged Disc (500 GB, USB3) als Backup gesichert. Für den Schnitt wird aber die interne Festplatte benutzt.
Nach dem Schnitt in Premiere wird der fertig geschnittene Clip dann direkt aus der Timeline an den Adobe Media Encoder übergeben und in das Youtube-Format gewandelt. Da der Media Encoder den Clip im Hintergrund kodiert, kann während des Exports/Encodings eines Clips bereits mit dem Schnitt eines neuen Projekts begonnen werden.
Fotoapparate
Interessanterweise stoßen die Fotoapparate, die wir benutzen, bei den Messeterminen häufig auf reges Interesse. Deshalb auch hierzu noch eine Info: Bei den Fotoapparaten setzen wir auf die schon bewährte Canon G1X und eine Fujifilm X20.
Outlets
Die Zentrale der Messeberichterstattung von film-tv-video.de bleibt unsere eigene Website. Von dort aus werden unsere eigene News-Reader-App, unsere Facebook-Seite und der Twitter-Account beschickt. Alle Videos, die wir bei Youtube hochladen, werden zeitgleich in der Videoleiste auf der Messe-Startseite https://www.film-tv-video.de/messe.html angezeigt.
Sponsoren
Die Berichterstattung in diesem Umfang wäre ohne Sponsoren nicht möglich. Sie tragen durch die Buchung von Logos in den Beiträgen dazu bei, dass die Redaktion ihre Messeberichte überhaupt in diesem Umfang produzieren kann. Wenn Sie dieses Engagement der Sponsoren genauso gut und lobenswert finden wie wir, können Sie ja das eine oder andere mal auf die Logos klicken.
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08.04.2008 – Making of »NAB2008-Videoreports«
11.04.2010 – NAB2010: So produziert film-tv-video.de
06.04.2013 – NAB2013: So berichtet film-tv-video.de aus Las Vegas
10.09.2011 – IBC2011: So berichtet film-tv-video.de aus Amsterdam
20.04.2009 – NAB2009: Remote Production — So werden die Videoreports produziert
15.09.2009 – IBC2009: So werden die Videoreports produziert
09.09.2010 – IBC2010: So produziert film-tv-video.de seine Clips
09.04.2011 – NAB2011: So berichtet film-tv-video.de aus Las Vegas