IBC2012: Panorama-Wurfkamera
Jonas Pfeil präsentierte während der IBC2012 seine Kugelpanoramakamera: Man wirft sie hoch und am höchsten Punkt der Wurfbahn schießen 36 integrierte Kameras gleichzeitig jeweils ein Foto. Diese Teilbilder werden dann zu einem passgenauen Kugelpanorama zusammengesetzt.
36 Kameramodule, wie sie in Handys verwendet werden, sind in der Wurfkamera kugelförmig angeordnet. Der Prototyp hat in etwa die Größe eines Handballs — und er wird letztlich auch so ähnlich verwendet: Wirft man die Kamera hoch, dann lösen alle Kameras gleichzeitig am höchsten Punkt der Wurfkurve aus und nehmen jeweils ein Bild mit einer Auflösung von zwei Megapixel auf. Die Stromversorgung übernehmen Lithium-Polymer-Akkus. Alle Teilbilder entstehen gleichzeitig, dadurch lassen sich Bildsprünge und Wischeffekte vermeiden, die man von sequenziell aufgenommenen Panorama-Fotos her kennt. Die Fixfokus-Optiken der Kameramodule sorgen im Zusammenspiel mit der exakten Auslösung am höchsten Punkt der Flugkurve dafür, dass das Bild rundum scharf ist.
Die 36 JPEG-Bilder werden im Ball zwischengespeichert und anschließend über eine USB-Schnittstelle ausgelesen oder auch per WiFi an einen Rechner übertragen. Im Computer kann man die Fotos als CubeMap — entsprechend den sechs Seiten eines aufgeklappten Würfels – zu einem Gesamtbild montieren.
Für das Betrachten der Ballkamerafotos wurde ein eigener Viewer entwickelt, mit dem man auch auf Bilddetails einzoomen kann. Auf Grundlage des CubeMap-Formats sind aber auch viele andere im Netz verfügbare Panorama-Viewer geeignet, um die Bilder betrachten kann.
Die Wurfkamera gibt es derzeit nur als Prototypen, der ungefähr so groß ist wie ein Handball. Aktuell sucht das Team um Jonas Pfeil noch nach Investoren, Sponsoren oder Lizenznehmern, sodass aus der Studie ein fertiges, handlicheres und bruchfestes Massenprodukt werden kann.
Empfehlungen der Redaktion: