IBC2011: Grass Valley stellt Karrera und weitere Neuerungen vor

Uwe Ritter, Head of Business Development bei Grass Valley in Deutschland, stellt einige der IBC-Neuheiten und -Schwerpunkte des Unternehmens vor (Video am Artikelende): den brandneuen Midrange-Videomischer Karrera, das Replay- und Slomo-System Dyno, sowie die Media-Workflow-Lösung Stratus und das Publishing-Tool Mediafuse. Mediafuse soll es vereinfachen, aus Broadcast-Infrastrukturen heraus neue Plattformen wie Tablets und Smartphones mit Inhalten zu bedienen.

3G Twin Base Station

Zu den vergangenen Messen hatte Grass Valley verschiedene Neuerungen im 3G-Bereich vorgestellt. Nun hat das Unternehmen eine Basisstation für Studiokameras vorgestellt, die Triax- und Glasfaser-Verbindungen gleichermaßen unterstützt. Mit der »3G Twin Base Station« können 3G-Triax- und Single-Mode-Glasfaserleitungen (Dark Fiber) genutzt werden. Triax-Verbindungen finden direkten Anschluss, bei Glasfaser-Anbindung ist der Field-Konverter LDK 4426 erforderlich. Über eine Glasfaserverbindung via LDK 4426 steht laut Grass Valley die gleiche Funktionalität zur Verfügung wie im direkten Triax-Betrieb.

Videomischer Karrera

Grass Valley versteht Karrera als Mischerplattform, die ganz unterschiedliche Konfigurationen in einer niedrigeren Preisstufe erlaubt, als sie bisher mit Kayenne möglich waren. Karrera gibt es mit zwei Mainframes (4 HE und 8 HE) in Ausstattungsstufen zwischen 1 und 4,5 M/Es. Die Funktionalität dieser Mainframes kann über verschiedene Steuerpulte genutzt werden, die den direkten Zugriff auf zwei oder drei M/Es ermöglichen, außerdem gibt es eine Software-Oberfläche, die als 1-M/E-Mischer genutzt werden kann.

Über diverse Software-Optionen kann der Mischer ausgebaut und erweitert werden. Mit dem Feature DoubleTake kann die Nutzung der M/Es flexibler gestaltet werden, so dass der Mischer de facto über bis zu 10 Kanäle verfügt. Karrera bietet maximal 96 Ein- und 48 Ausgänge.

Kamera LDK 3000+

Die LDK 3000+ ist eine CMOS-Kamera, die Grass Valley mit erweiterter Funktionalität austattet, etwa mit der Möglichkeit, chromatische Aberrationen elektronisch zu korrigieren. Was bei Panasonic Cac und bei Sony Alac heißt, nennt Grass Valley Class, was als Abkürzung für »Chromatic Lens Aberration and Sharpness Solution« steht. Außerdem hat Grass Valley Secondary Color Correctors in die Bildverarbeitung der LDK 3000+ eingebaut.

Die LDK 3000+ ersetzt die LDK 3000. Sie wird in einer typischen, praxisnahen Konfiguration zu Netto-Listenpreis von 60.309 Euro pro Kamerazug angeboten (LDK 3000+, Stativadapter, Triax-Adapter, 2-Zoll-Sucher, Basisstation, Kamerakontrolle OCP400). Schon vorhandene LDK 3000 können zum Netto-Listenpreis von 3.000 Euro direkt vor Ort beim Kunden auf den Stand der LDK 3000+ gebracht werden. Als Lieferstart für das Upgrade und für die neue Kamera nennt Grass Valley den 24. Oktober 2011.

Neuer Farbsucher

Einen 9-Zoll-LCD-Farbsucher (225 mm Bilddiagonale) für die LDK-Kamerabaureihe stellte Grass Valley mit dem LDK 5309/10 vor. Der Sucher im Seitenverhältnis 16×10 zeigt ein volles, unbeeinträchtigtes 16×9-Videobild und zusätzlich davon abgesetzte On-Screen-Menüeinblendungen.

Der Suchermonitor hat drei Drehknöpfe und vier Tasten, die als Soft-Keys mit Kamerafunktionen belegt werden können. Der Sucher kann dank eines Montagearms in verschiedenen Positionen montiert werden, der Netto-Listenpreis des für Oktober 2011 angekündigten Suchers liegt bei rund 14.500 Euro.

Kunden

Alfacam hat bei Grass Valley 30 Replay-Systeme des Typs K2 Dyno geordert, zudem 24 HD-Kameras des Typs LDK 8000 Elite HD und vier kabellose Kamerasysteme. Das neue Equipment soll im mittleren Osten und in Europa zum Einsatz kommen. Die Replay-Systeme werden zunächst überwiegend in Saudiarabien bei der Übertragung der dortigen ersten Fußballliga eingesetzt, mit der Alfacam beauftragt wurde, aber auch in Belgien.

Der deutsche Verleiher Bert Blümer hat vier weitere LDK 8000 Elite in der Drahtlosausführung gekauft, um damit der wachsenden Nachfrage nach solchen Kameras durch Broadcaster und Event-Produktionsfirmen nachzukommen. Mit diesem neuen Auftrag erhöht sich die Anzahl an Drahtloskameras von Grass Valley in Bert Blümers Bestand auf neun.
 
»Durch das kompakte Design ist die Drahtloskamera von Grass Valley ganz einfach einsetzbar, sei es auf der Schulter oder auf einem Steadicam«, sagt Bert Blümer. »Meine Kunden erzählen mir immer, dass die einfache Bedienung, der schnelle Aufbau und die problemlose Integration von großem Vorteil für sie sind. Deshalb habe ich vier weitere Drahtloskameras bestellt.«

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