Branche, Broadcast, Messe, Report, Top-Story: 15.07.2011

Regionale Themen On Air: WestCom nutzt LiveU

Der Dortmunder Mediendienstleister WestCom produziert TV-Beiträge für verschiedene Broadcaster in Deutschland. Einen der Schwerpunkte des Unternehmens bildet »17:30 Sat.1 NRW«, das werktägliche Regionalfenster für Nordrhein-Westfalen im Programm von Sat.1. Dafür hat WestCom ein file-basiertes Produktionskonzept aufgesetzt. Seit nunmehr rund zwei Jahren nutzt WestCom auch das tragbare Live-Übertragungssystem LiveU, das dem Unternehmen neue Möglichkeiten in der Live-Berichterstattung eröffnete. film-tv-video.de war vor Ort und hat sich den Produktions- und Sendebetrieb angesehen.

Regionale Nachrichten spielen im Vorabendprogramm eine große Rolle. Das gilt ganz besonders in Nordrhein-Westfalen, denn im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland ist die Zielgruppe dafür natürlich auch vergleichsweise groß: auf bis zu 300.000 Zuschauer bringt es das halbstündige NRW-Regionalfenster auf Sat.1, wenn es von Montag bis Freitag um 17:30 On Air geht. Anders als die öffentlich-rechtlichen Sender, kann das Sat.1-Regionalprogramm bei der regionalen Berichterstattung in NRW allerdings nicht auf ein großes Netz vieler Landesstudios zugreifen. Der Privatsender muss stattdessen mit effektiven Workflows und technisch innovativen Konzepten punkten, um am Puls der Zeit zu bleiben.

WestCom: Produktionsdienstleister für Sat.1 NRW

WestCom ist ein TV-Dienstleister, zu dessen Portfolio unter anderem das NRW-Regionalfenster für Sat.1 gehört. Das 50köpfige Team des Medienunternehmens recherchiert und produziert das Magazin und die einzelnen Beiträge dafür. WestCom betreibt einen Newsroom mit angegliederter Produktion und Studio in Dortmund, zusätzlich gibt es eine Parlamentsredaktion in Düsseldorf.

Heinz-Ulrich Hütker, Geschäftsführer des Firmenbereichs WestCom Broadcast Services, berichtet, dass man vor gut sechs Jahren damit begonnen habe, file-basierte Produktionsmethoden zu etablieren. »Wir haben schon damals unsere Workflows umgestellt und in Panasonics P2-System investiert. Mit Pinnacle-Schnittsystemen und dem passenden Vortex-Newsroom-System haben wir Nachrichten und Magazinbeiträge file-basiert produziert«, erklärt Heinz-Ulrich Hütker.

File-basierte Workflows

Im vergangenen Jahr bezog das Unternehmen neue Räume am Westfalendamm in Dortmund und nutzte den Umzug auch, um neue Produktionsmethoden und -systeme einzuführen. »Die bandlose Produktion war bei uns zu diesem Zeitpunkt schon etabliert, aber wir mussten neue Systeme einführen, denn Pinnacle Liquid wird als Schnittsystem nicht mehr weiterentwickelt und somit war auch der Einsatz des Pinnacle-Vortex-Systems obsolet. Innerhalb von nur sechs Wochen haben wir dann für das neue Gebäude geplant und die Planung auch umgesetzt«, so Hütker.

Im Newsroom setzt WestCom nun auf Final-Cut-Arbeitsplätze, mit denen die Redakteure arbeiten und viele Beiträge auch direkt am jeweiligen Arbeitsplatz vertonen. Als Redaktionssystem hat sich WestCom für Step2e entschieden. Darüber sind alle Arbeitsplätze vernetzt und haben Zugriff auf Recherche-Tools, Ablaufplanung, Archiv.

Zusätzlich gibt es direkt neben dem Newsroom mit rund 30 Redakteursarbeitsplätzen auch noch zwei voll ausgestattete Schnittplätze, die sich eine Sprecherkabine teilen und die fürs Onlining der Beiträge zur Verfügung stehen. Ebenfalls direkt angegliedert: das Archiv in dem sich zwei Mitarbeiter um alle Archivaufgaben kümmern.

Zusätzliche Schnitt- und Grafikräume vermietet WestCom an verschiedene Kunden wie etwa auch ARD und ZDF. Diese Einrichtungen sind räumlich von der Sat.1-Regionalredaktion getrennt.

Studio

Im eigenen 180-qm-Studio produziert WestCom das werktägliche Sat.1-Regionalmagazin. Dabei werden bis zu zwei besetzte Kameras genutzt. Was ganz generell für die Technik gilt, setzt WestCom auch im Studio um: Hier wird schlank produziert. Während der Sendung sind nur Moderator, Kameraleute und Maskenbildner im Studio.

Das Dekor für die tägliche Nachrichtensendung ist fest im Studio installiert, zusätzlich gibt es aber auch einen Greenbox-Bereich, auf den gelegentlich auch externe Kunden zugreifen, wenn etwa Gespräche mit Experten vor Ort in Dortmund anstehen und diese bei anderen Sendern zugeschaltet werden sollen. Unter anderem nutzen ZDF, Phoenix, DW-TV und 3Sat immer wieder diese Dienstleistung von WestCom.

Regie

»Direkt in der Regie stehen bei uns nur noch zwei Personen: ein Techniker und der CvD, der auf der redaktionellen Seite für den Inhalt der Sendung verantwortlich ist – mehr Leute gibt es hier nicht mehr. Im Hintergrund und räumlich getrennt sind u.a. zusätzlich noch ein Bild- und ein Toningenieur im Einsatz«, berichtet Heinz-Ulrich Hütker. Eine weitere Reduktion des Teams bis hin zum Videoselbstfahrstudio halten die Macher bei WestCom allerdings nicht für sinnvoll: »Wenn der Redakteur auch noch die technischen Dinge regeln muss, kann er sich kaum noch auf die Inhalte konzentrieren. Zudem sind wir der Meinung, dass es auch sinnvoll ist, mit der zweiten Person in der Regie quasi immer noch ein Korrektiv mit im Raum zu haben«, erläutert Jerome Steiner, der als Media-IT-Admin bei WestCom oft bei der Sat.1-Nachrichtensendung im Einsatz ist.

Maschinenraum

Im Maschinenraum von WestCom manifestiert sich der durchgängige Einsatz von IT-Technik: Hier stehen Server, Raids, und Netzwerk-Gerätschaften in mehreren Racks nebeneinander, während die klassische AV-Technik nur noch einen geringen Teil ausmacht. Die eingebaute Notstromversorgung erlaubt die autonome Versorgung des Maschinenraums für 30 bis 45 Minuten.

Beim Netzwerk hat die eigene Planung dafür gesorgt, dass es eine klare Unterteilung gibt: Jeder Schnittrechner ist mit einer Fibre-Channel-Anbindung und zwei Netzwerkschnittstellen ausgerüstet: Fibre-Channel ist für die reinen Video- und Audiodaten zuständig, von den beiden anderen Schnittstellen ist eine für die Schnittdaten und die andere für die Office-Anwendungen vorgesehen.

Nachrichtenproduktion mit LiveU

LiveU ist eine mobile Lösung zur Datenübertragung, sozusagen ein SNG in Rucksackform. Live-Video oder anderen Daten werden via Handy-Netz übertragen, dabei nutzt das System mehrere Verbindungen gleichzeitig.

Heinz-Ulrich Hütker berichtet, dass sich WestCom im Frühjahr des vergangenen Jahres für das System entschieden habe. Als erster Anwender des Systems in Deutschland zeigte sich WestCom sehr schnell überzeugt von der Flexibilität und vor allem auch von den Kosten des Systems. SNG-Einsätze waren vor der Anschaffung von LiveU bei WestCom aus Kostengründen eher selten. Seit das Unternehmen über ein LiveU-System verfügt, gibt es sehr viel mehr Live-Bilder — und klassisches SNG-Equipment kommt so gut wie gar nicht mehr zum Einsatz.

»Ganz früher lief das noch so, dass man ein SNG-Fahrzeug ordern musste, einen Transponder reservieren, den Downlink organisieren und natürlich auch das entsprechenden Personal bereitstellen. Auch später, als überwiegend mit kompakten Sat-Cars gearbeitet wurde, war der Aufwand noch beträchtlich«, berichtet Peter Jürgens, Systemadministrator und Medientechniker bei WestCom. »Das Rucksacksystem, wie wir LiveU nennen, ist hier bedeutend einfacher: Eine einzelne Person kann es komplett und sehr einfach bedienen, man ist nicht auf irgendwelche Transponder-Kapazitäten angewiesen, benötigt keine Satellitenverbindung und kann damit teilweise sogar direkt aus dem Inneren von Gebäuden senden — was wir auch immer wieder machen. Kurzum: der Einsatz ist sehr flexibel und wir haben das System stets im direkten Zugriff, ohne Vorlaufzeiten und großen organisatorischen Aufwand«, so Jürgens.

Bei WestCom ist die HD-Variante LU60 des LiveU-Systems im Einsatz, wenngleich WestCom damit ausschließlich in SD arbeitet. Der TV-Dienstleister setzt das System zum Großteil für Live-Schaltungen ein, teilweise aber auch, um O-Töne und -Bilder in die Redaktion zu übertragen, die dann dort aufgezeichnet und bearbeitet werden.

Peter Jürgens erläutert: »Wir haben Wochen, in denen wir das System täglich einsetzen, aber auch Phasen, in denen nicht so häufig damit gearbeitet wird. Das hängt auch immer von den Themen ab, die die Redaktion gerade bearbeitet.«

Einsatzbereich LiveU

Die Anschaffung des LiveU-Systems hat die Arbeit der Redaktion verändert: Seit es das System gibt, arbeiten die Redakteure wesentlich häufiger mit Live-Schaltungen als zuvor. »Das ist ganz klar, schließlich ist ein SNG-Einsatz viel aufwändiger und vor allem auch teurer, als eine Live-Schaltung mit LiveU — ob sich ein SNG-Einsatz wirklich lohnt, überlegt man sich deshalb schon«, resümiert Peter Jürgens.

»Gerade bei Pressekonferenzen arbeiten wir nun sehr häufig live. Früher hat es oft zeitlich nicht gereicht, einen Reporter zu einer Pressekonferenz zu schicken und dann das Material noch rechtzeitig für die Nachrichten fertig und sendebereit zu haben. Heute ist das möglich: Das Team fährt hin, dreht Material und überträgt es direkt per LiveU in die Redaktion, dort kann es geschnitten oder auch direkt in die laufende Sendung eingespielt werden«.

Auch inhaltlich wird mehr experimentiert und von ungewöhnlichen Orten aus gesendet. »Bei der Kirmes in Gelsenkirchen haben wir live aus dem Rucksack gesendet — das hätte man so mit einem SNG gar nicht umsetzen können«, erzählt Heinz-Ulrich Hütker. »Solche Einsätze zeigen den Zuschauern, dass wir sehr aktuell arbeiten.«

Ein weiterer Einsatzbereich des LiveU-Systems ist das Einholen von Statements und O-Tönen aus dem Landtag. »Gerade wenn es um Sitzungen geht, die erst um 16.00 Uhr zu Ende gehen, hätten wir gar keine Chance, das Material noch auf normalem Weg in die Redaktion zu bringen«, sagt Hütker.

LiveU ist für die Redaktion mittlerweile zum etablierten Arbeitsmittel geworden und ermöglicht Beiträge, die sich zuvor nicht hätten realisieren lassen. »Der Redaktionsschluss wurde durch das Rucksacksystem weiter nach hinten verlagert, wir sind aktueller und näher dran«, sagt Tobias Dunkel, stellvertretender Redaktionsleiter bei WestCom Medien. »Das LiveU-System ermöglicht es uns ganz einfach, Material zu verwenden, das wir früher aus zeitlichen Gründen nicht mehr reinnehmen konnten – und das ist ein Riesenvorteil.«

Kosten

Als weiteres Argument für den Einsatz von LiveU führt Peter Jürgens die Kosten an: WestCom hat beim deutschen Vertrieb Netorium einen Nutzungsvertrag für LiveU abgeschlossen, der ein Monatskontingent von zehn Stunden erlaubt — zu einem günstigen Nettopreis. Ein einziger SNG-Einsatz wäre da schon teurer, wenn man alle Kosten einrechnet.

Generell ist es so, dass die Nutzungsverträge für LiveU dem ähneln, was man aus dem Handy-Bereich kennt: Der Kunde legt sich für ein Jahr fest, mietet ein bestimmtes Kontingent und erhält dann die jeweils aktuellen Systeme und Upgrades.

WestCom etwa stieg mit dem System LU30 ein. Das war auf der Akquisitionsseite allerdings auf PAL und eine Firewire-Schnittstelle begrenzt. Jetzt arbeitet WestCom mit dem neueren LU60-System, das aus Sicht der Anwender bei WestCom gegenüber dem Vorgänger optimiert wurde: »Uns war der SDI-Eingang mit BNC-Buchse sehr wichtig. Den gibt es nun beim LU60 und auch die Benutzerführung wurde besser«, urteilt Heinz-Ulrich Hütker. Peter Jürgens ergänzt: »Sehr schön ist auch die Möglichkeit, das neue System per Remote-Access warten zu können. Das ist ein Riesenvorteil. Wenn ein Reporter beim Einsatz versehentlich was geändert hat, lässt sich das aus der Ferne schnell lösen«.

Als weiteren Vorteil des neuen Systems nennen die WestCom-Techniker die bessere Bildqualität des Systems, wie auch den geringeren Zeitversatz bei der Übertragung.

Netzabdeckung

LiveU arbeitet beim LU60-System mit sieben UMTS-Karten, die für die Übertragung eingesetzt werden können. Sie stammen von drei unterschiedlichen Anbietern. »Dadurch hat man eine höhere Sicherheit«, erklärt André Vent, Vertriebsbeauftragter bei Netorium. »Wenn ein Netz mal etwas schwächer ist oder ganz ausfällt, kann man immer noch auf die anderen Netze ausweichen«. Wenn LiveU im internationalen Einsatz ist, gibt es die Möglichkeit, die entsprechenden Karten aus dem jeweiligen Land einzusetzen — hierfür sind die sieben Karten-Slots vorgesehen.

In Schweden sei zudem auch schon die Nutzung des neuen LTE-Netzes getestet worden, berichtet Vent. LTE soll auch in Deutschland ausgebaut werden und vor allem in unterversorgten ländlichen Gebieten für eine bessere Netzabdeckung sorgen.

Die Netzabdeckung ist bei einem System wie LiveU naturgemäß der entscheidende Faktor, denn ohne Netz gibt es auch keine Übertragung. Heinz-Ulrich Hütker merkt an, dass WestCom bis dato lediglich zwei Einsätze hatte, bei denen das System passen musste, weil es keine ausreichende Netzstärke gab.
»Normalerweise klappt die Übertragung gut, wir haben sogar schon aus Parkhäusern gesendet. Problematisch wird es allerdings bei Großveranstaltungen, wenn viele Leute telefonieren — etwa während der Halbzeitpause eines Fußballspiels. Dann geht die Bandbreite in die Knie«, berichtet Hütker. In diesen Fällen wisse man aber mit etwas Erfahrung schon vorher, wann eine Übertragung kritischer sei, so Hütker: »Wir fahren in solchen Fällen halt mal hin und wenn es klappt, ist es super, und wenn nicht, sind wir darauf vorbereitet und haben einen Plan B.«

Andre Vent berichtet, dass es auch Erfahrungswerte gebe, wenn bei einer Veranstaltung mehrere LiveU-Systeme eingesetzt werden: »Bei einer Pressekonferenz der Bundeskanzlerin waren kürzlich das ZDF, NTV und Reuters jeweils mit einem LiveU-System vor Ort — und alles hat funktioniert.«

Fazit

Für TV-Dienstleister ist die Produktionswelt nicht einfacher geworden: Letztlich wird mit immer weniger Personal immer mehr Programm produziert. Auch an WestCom ging dieser Trend nicht vorbei. Der TV-Dienstleister aus Dortmund hat die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt und auf die neuen Produktionsmethoden umgestellt. Ein Konzept, das aufgeht.

Heinz-Ulrich Hütker und Peter Jürgens über den LiveU-Einsatz bei Westcom.

WestCom: Facts and Figures
WestCom ist seit 1991 als TV-Dienstleister, Produzent und Programmanbieter aktiv — unter anderem für Sat.1. Das Medienunternehmen ist mit knapp 50 Mitarbeitern ein wichtiger Medienproduzent in der Region NRW.

WestCom ist in drei Bereiche untergliedert, die unterschiedliche Marktaspekte bedienen:
WestCom Broadcast Services ist der Technikbereich des Unternehmens und für die technischen Belange des News- und Produktionsbetrieb zuständig ist.

In der WestCom Medien ist das Redaktionsteam gebündelt, das die Inhalte für den Kunden Sat.1 und dessen tägliches Regionalfenster »17:30 Sat.1 NRW« produziert. Die Reporter dieses Teams sind in der gesamten Region NRW unterwegs, um daraus die News des Tages zu erstellen. Weiter ist dieser Bereich auch als Landesstudio für Sat.1 tätig und sorgt dafür, dass auch andere Kunden wie N24 und die anderen Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe regelmäßig mit News aus dieser Region versorgt werden.

#Das Team von WestCom Information ist ebenfalls redaktionell tätig und produziert Magazinbeiträge für externe Kunden, darunter ARD, ZDF, DW und etliche weitere. Dieser Bereich ist aber räumlich, wie auch inhaltlich von der Sat.1-NRW-Redaktion getrennt, wenngleich mit demselben Technik-Pool gearbeitet wird.

Eckdaten LiveU-Übertragungssystem
Das Live-Videoübertragungssystem LiveU besteht aus zwei Komponenten: einer Sende- und einer Empfangseinheit. Die Sendeeinheit verschickt das Videomaterial über sieben (bis maximal 14) UMTS-Karten, optional können zusätzlich Wireless-LAN und zwei LAN-Verbindungen zugeschaltet werden. Das Ganze wird im Live-Modus in Datenpaketen parallel über alle Verbindungen an den Server gesendet, der dann die ankommenden Datenpakete sortiert, zusammensetzt und als Standard-SDI- oder HD-SDI-Signal ausgibt. Zusätzlich ist es auch möglich, daraus gleich einen Internet-Stream zu erstellen. Das läuft so schnell ab, dass abhängig von der Bildqualität eine Laufzeit/Latenz von unter einer Sekunde möglich ist.

Zusätzlich zur Live-Übertragung ist auch reiner Datentransfer möglich. Dateien, die man etwa über USB dem Gerät »zuführt«, werden dann als File übertragen. Eine ganz neue Option ist »Store and Forward«: Damit kann man bis zu sechs Stunden in hoher Qualität mit LiveU aufzeichnen und im Anschluss das Material an den Server weiterleiten — in Form eines FTP-Uploads. Optional ist es sogar möglich, einen Zeitversatz anzugeben und dann automatisiert aus dem ankommenden Material einen Stream zu erzeugen, dessen Ausstrahlung beispielsweise dann startet, wenn die ersten 15 Minuten des Materials schon auf den Server überspielt wurden: Während dann also der Stream läuft, findet im Hintergrund immer noch der Upload statt.

LiveUs aktuelles LU60-System bietet im Vergleich zur Vorgängerversion eine bessere Übertragungsqualität. Generell stehen drei Stufen zur Auswahl: in der maximalen Auflösung liegt das Delay bei elf Sekunden, im »Balance«-Modus bei vier Sekunden und im »Interview«-Modus bei unter einer Sekunde. Signale können via HD/SD-SDI, HDMI, analoge Schnittstellen, IEEE-1394 und Ethernet ins System eingespielt werden, die Videokodierung für die Übertrgung erfolgt in H.264 AVC High Profilemit Datenraten von128 kbps bis 30 Mbps.

Von der Bauart her ist das System für den Außeneinsatz gedacht, also sehr robust ausgeführt. Mit zwei Akkus kann das System für rund drei Stunden betrieben werden

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