NAB2011: Avid macht mobil
Avid will mit System-Bundles und neuen Isis-Systemen auch kleineren Broadcastern und Institutionen den Zugang zu vernetzten Video-Workflows ermöglichen. Interplay Central öffnet Interplay für den Zugriff von mobilen Geräten aus. Ein Crossgrade-Angebot soll Final-Cut-User auf die Avid-Seite ziehen.
Avid-Chef Gary Greenfield ließ im Rahmen der Avid-Pressekonferenz unter anderem durchblicken, dass auf Messen oft stark in Zukunftsvisionen geschwelgt werde, das Tagesgeschäft aber meist ganz anders aussehe: So sind laut Greenfields Quellen rund 70 % der Broadcaster weltweit noch nicht mit HD-Programmen On Air. Das könne man mit den passenden Systemen ändern und hierin bestehe immer noch ein gutes Stück Marktrealität auf der Anwenderseite, sowie Arbeit und Potenzial für die Hersteller.
So demonstrieren die Neuheiten, die Avid während seiner NAB-Pressekonferenz in den Mittelpunkt stellte, dass sich das Unternehmen Gedanken über marktgerechte Lösungen gemacht hat. Wer aber großes Kino und begeisternde Visionen erwartet hatte, wurde dagegen — zumindest während der Pressekonferenz — enttäuscht.
Interplay Central
So nennt Avid ein Web- und Mobilportal, das den Zugriff von unterwegs auf die Funktionalität von Interplay erlauben soll. Dabei soll sich das Interface so gestalten lassen, dass es auf die Bedürfnisse des jeweiligen Nutzers optimal abgestimmt ist. Vom Smartphone oder Laptop aus sollen etwa Journalisten von unterwegs ihre Stories bearbeiten können: Media Assets zusammensuchen, Sequenzen auswählen und freigeben, Video- und Audioinhalte schneiden, Rundowns festlegen.
Isis 5000-16
Diese neue Version des Shared-Storage-Systems von Avid bietet 16 Terabyte Speicherkapazität und stellt damit eine kleinere Konfiguration von Isis 5000 dar. Die Leistungsfähigkeit entspricht laut Avid der des größeren Systems Isis 5000-32, das aber für kleinere und mittlere Anwender überdimensioniert und zu teuer wäre. Isis 5000-16 soll im zweiten Quartal 2011 verfügbar werden, der Netto-Listenpreis in den USA beträgt rund 55.000 US-Dollar.
Interplay Production 2.4 und AirSpeed Multi Stream 1.8
Mit Interplay Production 2.4 erhöht Avid nach eigenen Angaben die Leistungsfähigkeit und Geschwindigkeit dieses Asset Management Systems besonders im Bereich von WAN-Workflows in Bezug auf Interoperabilität, außerdem werden nun Transcoding- und File-Transport-Systeme anderer Hersteller so unterstützt, dass etwa direktes Streaming von Proxies möglich ist.
AirSpeed Multi Stream ist die Ingest- und Playback-Lösung von Avid und bietet in der Version 1.8 vierkanaligen Echtzeit-Ingest in Isis-Systeme sowie Edit-while-Ingest und Send-to-Playback in Echtzeit oder schneller.
Avid-Solutions
Avid bietet nun auch Bundles aus Hard- und Software in größerem Maßstab an: die Komplettsysteme InGame und NewsVision 2.0.
InGame kombiniert vier Media-Composer-Lizenzen, zwei PostDeko-Lizenzen, Isis 5000-32 (Shared Storage mit 32 TB Speicherkapazität), Interplay Production und Interplay Archive mit integrierter FlashNet-Archiv-Software von SGL, sowie das LTO-Speichersystem Spectra Logic Library T50e mit zehn Slots und einem LTO-Laufwerk zum Netto-Listenpreis von rund 260.000 US-Dollar.
NewsVision 2.0 besteht aus dem Vierkanal-Server AirSpeed Multi Stream, einem Isis 5000-16, fünf Editing-Lizenzen in beliebiger Kombination aus Media Composer und NewsCutter sowie Dienstleistungen aus dem Bereich Professional Services, Training und Support — zum Netto-Listenpreis von rund 130.000 US-Dollar.
Final-Cut-Crossgrade
Allen Final-Cut-Pro-Anwendern bietet Avid einen Sonderpreis an, wenn sie auf Media Composer 5.5 wechseln: Sie erhalten die Composer-Software zum Nettopreis von rund 1.000 US-Dollar. Interessenten müssen lediglich beweisen können, dass sie Final Cut Pro rechtmäßig besitzen, als Beweis dafür gelten der Besitz eines Final Cut Pro Install Guides und einer Original-Seriennummer.