IBC2010: NDR und WDR stellen auf XDCAM HD 422 um
Die Vierjahres-Veträge beinhalten eine mehrstufige Lieferung von Equipment für den nahtlosen Übergang von SD zu HD.
Die beiden öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Norddeutscher Rundfunk und Westdeutscher Rundfunk stellen die Technik für ihre Aufnahmeteams auf das XDCAM HD 422-Format von Sony Professional um. Die Umstellung betrifft Produktionen für die Bereiche Aktuelle Berichterstattung, Reportage und Dokumentation. Als Ergebnis einer gemeinsamen europaweiten Ausschreibung werden die Sender ihr Equipment im EB-Bereich bis 2013 sukzessive durch XDCAM HD 422-Equipment wie die Camcorder PDW-700 und PDW-F800 ersetzen. NDR und WDR wollen mit diesem Schritt eine fließende Migration von SD zu HD und zu einem komplett filebasierten Workflow erreichen.
Nach anderen großen Rundfunkanstalten wie dem BR, dem SWR, dem SR oder RTL nutzen nun auch der NDR und der WDR bei der EB-Produktion die Produkte der XDCAM HD 422-Familie. Sony stattet den NDR in den kommenden vier Jahren unter anderem mit zahlreichen XDCAM HD 422 Camcordern, PDW-HD1500 Decks und PDW-U1 Professional Disc Laufwerken aus. Der WDR investiert in mehrere PDW-700, PDW-F800 und weitere Camcorder der XDCAM HD 422-Serie sowie in Recorderdecks wie das Modell PDW-F1600 und PDW-U1 Professional Disc Laufwerke.
Bei der Entscheidung für die Sony XDCAM HD 422 Familie waren für beide Sendeanstalten die Ergonomie der Kameras, die Kompatibilität zum heutigen IMX-Format sowie die Möglichkeit zur Aufzeichnung auf Professional Disc und perspektivisch auf IT-Festspeicher ausschlaggebende Kriterien, so Sony. »Der Einsatz filebasierter Systeme ermöglicht neue Workflows. Auch gewährleistet der MPEG IMX 50 Mbit Codec, der bisher faktisch als Hausstandard tape- wie auch filebasiert zum Einsatz kommt, die benötigte Kontinuität bei der Migration zur HD-Produktion«, sagt Peter Douven aus der Abteilung Kamera und EB beim NDR. »Die Camcorder der XDCAM HD 422 Familie vereinen hervorragende technische Qualität und hohe Funktionalität mit den heute notwendigen ergonomischen Notwendigkeiten und Wünschen der Kameraleute.«
Michael Tißen, beim NDR in der Systemplanung Fernsehen verantwortlich für den Bereich EB und Postproduktion, fügt hinzu: »Bei der Entscheidung für ein neues HDTV Aufzeichnungsformat für den NDR war schnell klar, dass es ein bandloses Format werden wird. Außer der Aufzeichnung der Video- und Audiosignale in bester HD-Qualität, standen weitere Anforderungen der IT-Technologie im Vordergrund. Durch den Einsatz des MPEG422 50Mbit Codecs können wir auf die vorhandene IT Infrastruktur aufsetzen und benötigen keine signifikanten Erweiterungen hinsichtlich Storage und Bandbreite in der vernetzten Produktion. Auch spielt das Thema Planning Metadata eine sehr wichtige Rolle. Nur so stellen wir sicher, dass die einzelnen Arbeitsbereiche optimal miteinander kommunizieren und verzahnt werden können. So vermeiden wir redundante Arbeitsschritte und erhalten effizientere Prozesse.«
Der WDR nutzt schon jetzt Professional Discs als Speichermedien bei der SD-Produktion und kann diese auch zukünftig verwenden. In Zukunft wird der WDR zu den bestehenden Disc Camcordern zusätzlich in die neue SxS Technologie von Sony investieren. Mit dem Sony PMW-500 Camcorder sollen so unter anderem Workflows für das Newsgeschäft und weitere Bereiche deutlich vereinfacht werden.
Wolfgang Kaiser, Abteilungsleiter des Investitions- und Projektmanagements beim WDR erklärt: »Wir erwarten, dass wir zukünftig den filebasierten Workflow innerhalb des WDR deutlich vereinfachen müssen, Planungs-Metadaten sehr früh generieren und innerhalb der Produktionen vereinfachter abbilden können. Das soll allen Abteilungen künftig die Arbeit in einer vernetzten Produktion vereinfachen – bis hin zum Archiv. Die PMW-500 wird hier die zentrale Rolle in der Akquisition übernehmen.«
Empfehlungen der Redaktion:
11.09.2010 – IBC2010: Sony zeigt Prototyp eines Single-Piece-3D-Camcorders