Messe: 29.09.2009

IBC2009: Neuerungen bei professionellen Mini-HD-Kameras

Mit verschiedenen Neuerungen bei Ihren professionellen Mini-HD-Kameras überraschten zur IBC2009 die Hersteller Easylook und LMP.

Lux Media Plan (LMP) hat von seiner bisher schon verfügbaren, sehr kompakten Kamera HD1100, die unter anderem auch im Vatikan eingesetzt wird (Meldung), insgesamt rund 120 Stück verkauft. Nun hat der Hersteller mit der HD1200 ein neues Modell entwickelt, das den gleichen Sensor nutzt wie die LDK 3000 und die Infinity von Grass Valley. Den 2/3-Zoll-Xensium-Sensor bezieht LMP von Grass Valley und baut ihn im Zusammenspiel mit eigener Elektronik in ein noch kompakteres Gehäuse ein, als es die HD1100 bieten konnte.

Der CMOS-Sensor bietet 2.048 x 1.148 Bildpunkte, die Kamera kann auf dieser Basis verschiedene Bildsignale bis 1080p50/60 über HD-SDI (Single- oder Dual-Link) und SDI parallel ausgeben, auch in Form von Raw-Daten können Bilder der Kamera gespeichert werden. LMP bietet eine professionelle Fernsteuerung der Kamera in allen Aspekten an.

Die neue Kamera erlaubt bei Stereo-3D-Aufnahmen ohne großen Aufwand einen Interokularabstand von nur 38 mm. Anders als bei der 1100er ist nun der Anschluss als Koax-Buchse ausgeführt.

Mittelfristig will LMP für seine Kameras auch eine neue CCU anbieten. Diese soll mit drei Ausgängen bestückt sein und auch Slomo-Funktionalität bieten: Der neue Sensor ermöglicht nämlich Auslesegeschwindigkeiten bis zu 90 fps.

Passend für den C-Mount seiner kompakten Kameras bietet LMP nun auch ein hochwertiges 4,6-mm-Weitwinkelobjektiv an, das einen Bildwinkel von 101 Grad bei minimalen optischen Verzerrungen erreicht. Die maximale Öffnung liegt bei F2.0. Einen für dieses Objektiv passenden Antrieb zur Fernsteuerung von Fokus und Blende bietet LMP ebenfalls an.

Am Stand demonstrierte LMP außerdem, wie man mit den Konvertern, die das Unternehmen ebenfalls herstellt, mit relativ einfachen Mitteln und zu vertretbaren Kosten, Live-Stereo-3D darstellen kann. Zwei HD1100 waren dabei über den Prototypen eines neuen LMP-Multiplexers an einen JVC-Flachbildschirm angeschlossen. Der Multiplexer erzeugt aus zwei HD-SDI-Signalen ein Stereo-3D-Signal (side-by-side oder line-multiplexed), das er via DVI an einen 3D-fähigen Monitor abgibt. Er soll zum Netto-Listenpreis von rund 1.800 Euro angeboten werden.

Easylook hat an der grundlegenden Hardware seiner gemeinsam mit Fraunhofer IIS entwickelten Mini-HD-Kamera Modula nichts verändert, aber die Bildverarbeitung intensiv überarbeitet und neues Zubehör entwickelt. Das Firmware-Update kann per Kabel in die Kamera gespielt werden. Mit der neuen Bildverarbeitung in der Kamera steigt die Bildqualität noch einmal deutlich an, so der Hersteller.

Beim Zubehör stechen zwei Teile besonders ins Auge: Das Unterwassergehäuse das Easylook nun für die Modula anbietet, sowie der neue Polecam-Bügel mit Motorisierung, der es ermöglicht, die Schärfe fernzusteuern.

Neu ist auch das Action Pack, ein Paketangebot, das den passenden Recorder zu den Modula-Kameras (Classic oder Junior) und alles notwendige Zubehör umfasst: einen kompakten Recorder des Typs Flash XDR von Convergent im Gehäuse mit V-Mount-Adapter, vier CF-Speicherkarten à 16 GB, zwei Akkus. Ladegerät, Netzgerät und USB-Cardreader, alles in einem Flightcase.

Zum Thema Robustheit der Kamera hat Easylook ebenfalls Neuigkeiten: Voraussichtlich Ende des Jahres fliegen zwei Modula Junior als Teil eines Stereo-3D-Setups zur internationalen Raumstation ISS, dafür mussten sie umfassende Belastungstests bestehen.

Bisher sind laut Hersteller 44 Modula-Kameras im Einsatz, bisher überwiegend im Filmbereich, das Interesse aus dem Broadcast-Markt habe aber in jüngster Zeit deutlich zugenommen.

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