NAB2009: Grass Valley zeigt Mischer Kayenne und LDK 3000
Grass Valley bestätigt Gespräche mit Kaufinteressenten und kündigt mit Kayenne einen neuen Produktionsmischer und mit der LDK 3000 eine neue Kamera an.
Im Februar hatte Thomson, der französische Mutterkonzern von Grass Valley, angekündigt, dass man sich eventuell von Grass Valley trennen werde (siehe Meldung). Während der NAB2009-Pressekonferenz gab es dazu noch keine Ergebnisse, Senior Vice President Jeff Rosica bestätigte lediglich, dass man sich derzeit in ernsthaften Gesprächen mit Kaufinteressenten befinde. Zum aktuellen Zeitpunkt könne man aber keine weiteren Infos zu diesem Thema bekanntgeben. Bis wann mit einer Lösung zu rechnen ist, mochte Rosica ebenfalls nicht prognostizieren. Der Grass-Valley-Chef zeigte sich aber zuversichtlich, dass Grass Valley auch die aktuelle Phase sicher überwinden könne. Grass Valley feiere in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag, so Rosica, und das Unternehmen habe im Verlaufe seiner Geschichte schon viele Hochs und Tiefs und auch zahlreiche strukturelle Veränderungen durchlebt. Mit dieser Geschichte im Rücken sei er sich sicher, dass Grass Valley noch lange am Markt bestehen bleibe.
Viele Kunden teilten dieses Einschätzung, so Rosica, was sich nicht zuletzt daran zeige, dass Grass Valley in den vergangenen Monaten viele große Bestelltungen entgegennehmen konnte. So habe sich unter anderem der belgische TV-Dienstleister Outside Broadcast für diverse LDK-Kameras entschieden — bis dato war Outside Broadcast vor allem durch Investitionen in Sony-Equipment bekannt.
Neue Produkte
Mischer Kayenne
Mit Kayenne präsentiert Grass Valley einen neuen Produktionsmischer, der zahlreiche Funktionen von Kalypso und Kayak enthält und viele zusätzliche neue Features bieten soll. Kalypso und Kayak sollen aber weiterhin angeboten werden.
Kayenne bietet laut Grass Valley pro M/E sechs Keyer. Weiter hebt der Hersteller das modulare Design hervor, aber auch die Möglichkeit, einzelne Tasten oder ganze Bereiche mit individuellen Farben zu beleuchten, so dass die Bedienung deutlich übersichtlicher werde. Bei den Displays des Mischers setze man OLED-Technologie ein, was dafür sorge, dass die Anzeigen des Mischers sehr gut lesbar seien. Neben der geringen Braugröße des Mischers soll auch seine geringe Leistungsaufnahme überzeugend sein. Grass Valley will den Produktionsmischer noch im zweiten Quartal 2009 ausliefern.
LDK 3000 Kamera
Mit der LDK 3000 rundet Grass Valley seine LDK-Familie nach unten ab. Die LDK 3000 ist mit gleichen CMOS-Sensor ausgerüstet, der auch beim Infinity-Camcorder eingebaut wird (Xensium). Die Kamera kostet laut Hersteller rund 30 % weniger als die teureren LDK-Modelle, ist aber kompatibel mit vorhandenem LDK-Zubehör, etwa mit den Triax-Adaptern. Aus der Sicht von Grass Valley eignet sich die LDK 3000 besonders gut als Studiokamera.
Final-Cut-Integration
Grass Valley hat Final Cut so integriert, dass es nun möglich ist, das K2-SAN-Speichersystem mit Final Cut Pro zu nutzen. Die Editoren haben somit Zugriff auf den zentralen Speicher und können mit dem Material arbeiten, also ob es lokal vorläge.
Edius
Die eigene Editing-Software Edius ist nun in der neuen Version 5.1 verfügbar. Sie erlaubt unter anderem auch das partielle Herunterladen von P2– oder XDCAM EX-Clips und wurde laut Hersteller enger mit dem Aurora-System von Grass Valley integriert.
Videoreport
In einem Videoreport erfahren Sie zudem, was Jeff Rosica im Interview mit film-tv-video.de zum Stand bei Viper und Infinity sagte.
