IBC2008: Zielmärkte der neuen Varicams und Kompakt-Camcorder von Panasonic
Panasonic hat im professionellen Camcorder-Bereich vier neue bandlose Modelle im Angebot: die Kompakt-Camcorder AG-HPX171 (P2, DVCPROHD) und AG-HMC151 (SDHC, AVCHD) am unteren Ende der Profipalette und die P2-Varicams AJ-HPX2700 und AJ-HPX3700 (P2 AVC-Intra) am oberen Ende. Volker Kersbaum erläutert im Videoreport die Zielmärkte und grenzt die Geräte gegeneinander ab.
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Weil sich die neuen Kompakt-Camcorder von Panasonic äußerlich stark gleichen, gibt es im Markt teilweise Unklarheiten, wie Panasonic diese Geräte positioniert. Anders als die äußere Hülle unterscheidet sich jedoch das Innenleben der Geräte in wesentlichen Aspekten ganz gravierend: Der AG-HMC151 nimmt auf SD-Speicherkarten auf, die man etwa aus dem Fotobereich kennt, und nutzt dafür mit AVCHD ein Interframe-Kompressionsverfahren, das für den Consumer-Markt konzipiert wurde und mit relativ niedrigen Datenraten in der Größenordnung von DV und HDV auskommt. Der AG-HPX171 hingegen nimmt auf P2-Speicherkarten auf und verwendet hierfür mit DVCPROHD eine Intraframe-Kompression. Die Datenrate beträgt hierbei 100 Mbps, die damit erreichbare Bildqualität und die »Reserve« für die Postproduktion ist größer.
Hieraus ergeben sich zumindest aus Sicht von Panasonic auch recht unterschiedliche Zielmärkte für die Geräte, was unter anderem auch darin seinen Ausdruck findet, dass die AVCHD-Geräte in Europa über Distributoren in den Markt getragen werden sollen, während die DVCPROHD- und AVC-Intra-Geräte über die gewohnten Händlerkanäle und Direktvertrieb durch Panasonic angeboten werden.
Die zur NAB2008 vorgestellten P2-Varicams erweitern die bandlose Camcorder-Palette von Panasonic am oberen Ende. Beide bieten die varicam-typische Möglichkeit, mit variabler Bildrate aufzunehmen und somit Zeitraffer und auch leichte Slomo-Effekte zu realisieren. Erste Produktionen wurden mit der neuen Varicam-Generation schon realisiert, nun gehen die Geräte, die in AVC-Intra aufzeichen können, in den Markt.
Der AJ-HPX3700 zielt auf High-End-Produktionen, er bietet einen Dual-Link-Ausgang und kann darüber 4:4:4-Signale zur externen Aufzeichnung abgeben. Auf P2-Karten zeichnet der Camcorder mit maximal 1.920 x 1.080 Bildpunkten in 10 Bit und 4:2:2 auf. Aus Herstellersicht ist der 3700er besonders gut für die Produktion von Spielfilmen, TV-Serien oder auch Werbefilmen geeignet. Bei variabler Framerate ist die Aufzeichnung innerhalb des Bereichs von einem bis zu 30 fps möglich, wobei sich die Framerate in 1-Frame-Schritten einstellen lässt. Der Camcorder ist insgesamt mit drei HD-SDI-Ausgängen ausgerüstet (Dual Link und Monitor). Für diese Ausstattung ist der Netto-Listenpreis von rund 45.000 Euro nicht sehr hoch.
Den kleineren Bruder AJ-HPX2700 bietet Panasonic für 30.500 Euro an, er bringt ebenfalls Varicam-Funktionalität mit, der wesentliche Unterschied besteht im Verzicht auf die 4:4:4-Signalverarbeitung und den Dual-Link-Ausgang. Der AJ-HPX2700 ist im Grunde die P2-Umsetzung der bekannten Varicam. Der Camcorder ist mit 2/3-Zoll-CCD-Chips ausgerüstet und kann 1080- oder 720-Bilder in AVC-Intra mit 100 oder 50 Mbps aufzuzeichnen. Aus der Sicht von Panasonic eignet sich der AJ-HPX2700 besonders für Sport, Dokumentar- oder Independent-Filme. Der Camcorder bietet weiter unterschiedliche Gamma-Settings, kann im 720p-Modus mit bis zu 60 fps aufzeichnen und ist mit zwei separaten HD-SDI-Ausgängen ausgerüstet.
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