IBC2008: Arri stellt innovatives LED-Lichtsystem vor
Arri hat ein völlig neues, innovatives LED-Leuchtenkonzept entwickelt, das nun in Form von zwanzig Lichtkoffern über die Arri-Rental-Häuser in den Feldtest gehen soll. Im Videoreport stellt Timo Müller, Leiter LED-Systeme bei Arri das Konzept vor.
Zum Abspielen des in diese Seite integrierten Videoreports klicken Sie bitte auf die Play-Taste im oberen Bildfenster. Falls Sie noch den passenden, aktuellen Flashplayer brauchen: http://www.adobe.com/de/products/flashplayer.
Alternativ steht am Ende des Beitrags ein M4V-Clip zum Download bereit – etwa für die Wiedergabe auf einem iPod.
Arri arbeitet schon seit mehreren Jahren an einer eigenen Baureihe von LED-Leuchten. Erstmals hatte der Hersteller zur IBC2006 einen Prototypen vorgestellt (siehe Meldung darüber). Arri musste dabei auch einige Rückschläge verkraften, weil unter anderem einer der dabei involvierten LED-Zulieferer Pleite ging. Jetzt hat der Hersteller jedoch diese Schwierigkeiten überwunden und präsentiert ein cleveres, sehr innovatives und auch überzeugendes LED-Leuchtenkonzept (grundlegende Infos zu LED-Leuchten finden Sie hier).
Die Arri-LED-Leuchten basieren auf einem Multi-Array-Lichtpanel, mit dem es möglich ist, eine weiße Lichtquelle, aber auch Effektlicht einzustellen. Acht LEDs sind in ein relativ kompaktes, quaderförmiges Modul integriert, das mit verschiedenen Aufsätzen für ganz unterschiedliche Beleuchtungszwecke verwendet werden kann. Außerdem lassen sich mehrere Module zu größeren Leuchtelementen verbinden.
Die Module werden aus einem Akku gespeist und von einem Wireless-Controller in Helligkeit und Farbe steuern. Vor den LEDs lassen sich verschieden Vorsätze platzieren, mit den en sich die Charakteristik des Lichts steuern lässt: softes Licht ist ebenso möglich, wie die gerichtete Charakteristik eines Stufenlicht-Scheinwerfers. Über den externen Controller ist es möglich, diese LED-Module zu steuern und genau jenes Licht einzustellen, das gewünscht ist: Zum einen lässt sich die Lichtleistung variabel einstellen, zum anderen kann die Farbtemperatur innerhalb einer Range von 2.000 bis 20.000 Kelvin individuell eingestellt werden.
Arri hebt hervor, dass es aufgrund der Vielzahl der Kanäle möglich sei, eine sehr gute Farbwiedergabe zu erzielen, die gerade die Wiedergabe von Hauttönen sehr positiv unterstütze. Da es möglich ist, mit dem System eine Vielzahl von ganz unterschiedlichen Lichtcharakteristiken einzustellen, hat das System natürlich viele weitere Vorteile, weil man etwa am Set dadurch völlig frei davon ist, möglichst viel Licht-Equipment vorzuhalten. Statt dessen kann man mit nur einem System eine Vielzahl von Lichtsituationen abdecken.
Wird mit farbigem Licht gearbeitet, kann der Beleuchter wahlweise Farbton und –sättigung einstellen. Wer das Arbeiten mit Filterfolien gewohnt ist, der findet sich ebenfalls wieder: Aus einer im Controller gespeicherten Filterbibliothek kann man die gewünschte Filterung auswählen, die Leuchte gibt dann ein Licht wieder, das dieser Folie entspricht — ganz ohne Fummelei mit Folienhaltern und Klemmen an heißen Scheinwerfern. Das Arri-LED-System erlaubt es also, elektronisch einzustellen, ob man die Charakteristik eines Kunst- oder Tageslichtscheinwerfers in der Kombination mit einer bestimmten Filterfolie haben will — und das auch ganz schnell wieder zu ändern.
Dank des modularen Aufbaus des Systems ist es möglich, per Steckschienensysteme mehrere Module zu kombinieren und somit etwa auch größere Softlights zu bauen, etwa für Beauty-Shots. Fast schon genial ist dabei, dass die Module intelligent reagieren: Wird ein Modul an ein anderes angesteckt, übernimmt es automatisch dessen Einstellungen in puncto Farbtemperatur und Filterung.
Arri bietet für das System eine Soft und eine Spot-Optik an, mit zusätzlichen Optikelementen ist es sogar möglich, daraus ein rechteckiges Lichtfeld zu schaffen. Hier sind auch noch weitere Entwicklungen möglich.
Nach eigenen Angaben hat Arri 20 der neuen LED-Lichtkoffer produziert und diese stehen ab sofort in den Rental-Häusern des Unternehmens zum Feldtest bereit. Zum Verleih- oder Kaufpreis dieser Koffer machte der Hersteller noch keine Angaben.
Downloads zum Artikel: