Messe: 16.04.2007

NAB2007: Sony zeigt lieferbereite Version der F23

Zur NAB im Vorjahr hatte Sony erstmals öffentlich gezeigt, wie sich das Unternehmen die Zukunft der digitalen Filmaufnahme vorstellt. Was damals noch unter dem Arbeitstitel »Next Generation Camera« firmierte, heißt jetzt F23 und wurde in einer lieferbereiten Variante gezeigt.

Erste Ausblicke auf die endgültige Version der neuen Kamera hatte Sony schon beim Media Forum von Band Pro gewährt (Bericht hier), zur NAB2007 zeigt der Hersteller nun erstmals die lieferbereite Variante. Die F23 ist als flexibles und robustes Arbeitsgerät konzipiert, das am Set auch ganz ohne Kabel betrieben werden kann: Der HDCAM SR-Recorder SRW-1 lässt sich wahlweise direkt an der Ober- oder Rückseite der F23 andocken und nimmt kabellos Kontakt mit dem Kamerabody auf. SRW-1 und F23 können aber auch abgesetzt voneinander betrieben werden, sie werden dann über einen Dual-Link-Anschluss verbunden. Aufgezeichnet wird in 4:4:4RGB mit 1920 x 1080 Bildpunkten.

Zielmarkt ist die digitale High-End-Produktion, ein Bereich also in dem bislang Arris D20, Dalsas Origin, Panavisions Genesis und in Zukunft wohl auch deren jeweilige Nachfolger sowie die neue Red-Kamera eingesetzt werden.

»Die F23 bietet Filmemachern die notwendige technische und mechanische Flexibilität und ist mit ihrem kompakten und widerstandsfähigen Design auch für die anspruchsvollsten Drehbedingungen geeignet«, glaubt Richard Lewis, Chief Engineer bei Sony Professional Solutions Europe.

Die F23 verfügt laut Sony über verschiedene neue Funktionen, die auf das Feedback von Anwendern aus der Film- und Fernsehproduktion zurückgehen. So ist die Kamera mit diversem Zubehör für Filmkameras kompatibel, einschließlich Bridge-Platten, Matte-Boxen und Schärfezieheinrichtungen. Dieses Zubehör kann laut Anbieter ohne weitere Vorrichtungen direkt an das Gerät angeschlossen werden. Die F23 verwendet zudem ein härteres Material und eine robustere Gesamtkonstruktion beim B4-Objektivanschluss. Dies erhöht die Widerstandsfähigkeit und Zuverlässigkeit, was besonders bei häufigerem Objektivwechsel unabdingbar ist und eines der häufigen Probleme früherer Sony-Kameras für dieses Segment löst.

Bedienoberfläche, Anzeigen und Menüs wurden in Anlehnung an Filmkameras konzipiert, das soll Filmkameraleuten den Zugang erleichtern. Zudem kann per Kabel ein »Assistant Panel« angeschlossen werden, mit dem sich die Kamera steuern und einrichten lässt: Grundlegende Kamera- und Recorderfunktionen oder Änderungen von Bildfrequenz und Belichtungszeit können so fernbedient werden. Zudem unterstützt die F23 auch die windows-basierte Software CVP File Editor zur Erstellung von Gamma-Kurven unterstützt.

In Kombination mit dem Recorder SRW-1 kann die F23 Bilder mit Geschwindigkeiten von 1 bis 60 fps aufnehmen (je nach Modus: bis 30 fps bei 4:4:4, bis 60 fps bei 4:2:2) — jeweils bei voller HD-Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten. Der SRW-1 ist ein vollwertiger Videorecorder und erlaubt daher auch die sofortige Wiedergabe der aufgezeichneten Bilder.

Die F23 verwendet drei progressive 2/3-Zoll-CCD-Chips mit jeweils 2,2 Millionen Bildpunkten als Bildwandler. Die Signalwandlung übernimmt ein 14-Bit-A/D-Wandler. Die Kamera mit angedocktem SRW-1 ermöglicht Aufnahmen mit den Bildraten 23.98p, 24p, 25p, 29.97p, 50p, 59.94p, 50i and 59.94i.

Einen ersten großen Kunden für die F23 konnte Sony während seiner Pressekonferenz schon nennen: Band Pro hat demnach 100 Stück von Sonys neuer High-End-Kamera geordert. Die wird Band Pro weiterverkaufen

Anzeige: