Virtual Production: 19.03.2025

Sony Ocellus: Neues Kamera-Tracking-System

Ocellus bietet stabile markerfreie Verfolgung mit mehreren Sensoren und eine nahtlose Kameraintegration für Film- und Broadcast-Anwendungen.

©Sony
Sony Ocellus ist ein neues Kamera-Tracking-System für Augmented Reality und Virtual Production.

Sony bringt mit Ocellus (ASR-CT1) sein erstes Kamera-Tracking-System auf den Markt, das speziell für Augmented-Reality- und virtuelle Produktionsanwendungen im Broadcast- und Kinobereich entwickelt wurde. Ocellus setzt auf die Slam-Tracking-Technologie. Slam steht für ‘Simultaneous Localization and Mapping’ und erlaubt markerfreies Tracking über mehrere Sensoren. Slam Tracking ist die präziseste Tracking Art, um virtuelle Objekte im Raum zu platzieren. Das System von Sony ist kameraunabhängig und lässt sich sowohl mit Kino- als auch mit Broadcast-Kameras unterschiedlicher Hersteller einsetzen.

Sebastian Leske.

»Der wachsende Markt für virtuelle Produktion und Augmented Reality erfordert einfache und effiziente Workflows«, sagt Sebastian Leske, Head of Business Development Cinema Line bei Sony. »Metadaten wie Kameraposition und Objektivwerte sind für die Pre- und Postproduktion entscheidend. Unser neues Kamera-Tracking-System liefert wertvolle Daten in Echtzeit und steigert die Effizienz auf der Grundlage von Erkenntnissen von Content-Kreatoren weltweit.«

Ideal für VR- und AR-Produktionen

Ocellus besteht aus einer Sensoreinheit, einer sogenannten Processing-Box und drei Objektiv-Encodern und kann mit Sony Cinema Line-Kameras, Sony Systemkameras und Kameras anderer Hersteller verwendet werden. Das System eignet sich für virtuelle Produktionen wie In-Camera VFX und AR, indem es Daten zur Kameraposition und -ausrichtung, während der Kamerabewegung sendet. Über die fünf Bildsensoren und der Visual Slam-Technologie erstellt das System eine Referenzkarte, die eine stabile markerfreie Verfolgung sowohl in Innenräumen als auch im Freien ermöglicht. Die Größe der Referenzkarte ist dabei begrenzt.

©Sony
Ocellus besteht aus einer Sensoreinheit, einer sogenannten Processing-Box und drei Objektiv-Encodern.

Bei der Verwendung von Sony Kameras können Metadaten über Fokus-, Blenden- und Zoomwerte von Kamera und Objektiv über den SDI-Ausgang der Kamera abgerufen und in Echtzeit über ein Ethernet-Kabel (1000BASE-T, 100BASE-TX oder 10BASE-T) an externe Geräte übertragen werden. Ocellus unterstützt dabei Cooke /i-, B4- und E-Mount-Objektive. Die Kamera muss das Einbetten von Metadaten am SDI-Ausgang unterstützen.

Wenn das Objektiv die Erfassung von Metadaten über die Kamera nicht unterstützt, können Objektiv-Encoder an der Kamera angebracht werden, um diese Metadaten zu erhalten. Das System unterstützt auch das Aufzeichnen von Tracking-Daten, Kamera-/Objektiv-Metadaten, Timecode und Dateinamen, die für den Postproduktions-Workflow wichtig sind.

Ocellus im Überblick

Kompakte und leichte Sensoreinheit mit fünf Bildsensoren:

  • Vier von fünf Bildsensoren gewährleisten das stabile markerfreie Tracking und eine hohe Verdeckungsresistenz (Occlusion Resitance)
  • Wenn mindestens ein eingesetzter Bildsensor gültige Merkmalspunkte erfasst, können Tracking-Daten extrahiert werden
  • Infrarot-LEDs auf beiden Seiten jedes Bildsensors unterstützen das Tracking in schwach ausgeleuchteten Umgebungen
  • Visible Light Cut Unit für stabiles Tracking in Umgebungen mit häufigen Lichtwechseln
  • Abmessungen der Sensoreinheit: ca. 86 mm × 60 mm × 43 mm (B × H × T), Gewicht: ca. 250 g (Endgültige Spezifikationen können von diesen Angaben abweichen)
  • Einfache Montage und Positionsanpassung über NATO-Schienenmontageteilen (im Lieferumfang enthalten)
  • Anschluss an und Stromversorgung über die Processing-Box via einem USB-Type-C-Kabel mit Verriegelungsmechanismus

Processing-Box:

  • Echtzeit-Übertragung von Tracking-Daten und Kamera-/Objektiv-Metadaten an CG-Rendering-Software wie Unreal Engine über Ethernet-Kabel im FreeD-Format
  • Genlock-Eingang, Timecode-Eingang, SDI-Eingangs-/Ausgangsanschlüssen und Objektiv-Encoder-Anschlussklemmen
  • Unterstützt die Aufzeichnung von Tracking-Daten und Kamera-/Objektiv-Metadaten als FBX-Dateien auf SDXC-Speicherkarten (UHS-II/UHS-I), synchronisiert mit Videodateien der Hauptkamera
  • OLED-Display zur Überprüfung von IP-Adresse, Tracking-Informationen, Objektivdaten und mehr

Objektiv-Encoder:

  • Erkennt präzise Rotationswinkel und Positionen von Objektivfokus, Zoom und Blendenwerten
  • Überträgt die erkannten Daten über ein 7-poliges Lemo-Kabel an die Processing-Box
  • Ermöglicht die Erfassung von Metadaten für Objektive und Kameras, die das Einbetten von Objektivdaten am SDI-Ausgang nicht unterstützen
  • Fünf verschiedene Zahnradtypen für unterschiedliche Objektive