Gimbal, Test, Top-Story: 20.02.2025

Praxistest: DJI RS4 Mini Gimbal

DJI bringt mit dem neuen kompakten und leichten RS4 Mini einen Gimbal für Kameras und Smartphones auf den Markt.



Praxis
©Sas Kaykha
In Verbindung mit einem Handy hat man kaum Gewicht zu tragen.

Was einem im Vergleich zu den anderen RS-Gimbals auffällt, ist das geringe Gewicht des RS4 Mini. Zum einen ist er ja nur für Handys und kleinere Kameras ausgelegt und somit nicht so groß, zum anderen wurde weitestgehend auf Metall verzichtet. In Verbindung mit einem Handy hat man so also kaum Gewicht zu tragen. Da ich normalerweise mit geriggten Kameras auf größeren Gimbals arbeite, war dieses Setup eine absolute Wohltat. Ich wollte den Gimbal beim Testen eigentlich gar nicht mehr abstellen … Ich persönlich habe mich jedenfalls sehr gefreut, einen Gimbal mal mit einem leichten Handy testen zu dürfen. Neben der Tatsache, dass ich abends nicht total kaputt ins Bett gefallen bin, lässt sich mit so einem leichten Setup natürlich viel wilder in der Gegend herumspringen.

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Der Gimbal lässt sich gut einstellen.

Da die Videoqualität von Smartphones immer noch nicht überragend ist, fragt man sich natürlich, welche Kameras der neue Gimbal sonst noch so tragen kann. Ich habe mit einer Panasonic GH5 angefangen und bin dann irgendwann mit einer Canon R5C und 24-70-Objektiv auf dem Gimbal herumgelaufen.

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So sieht die Handy-Halterung aus.

Diese Kombination steckt der RS4 Mini auch weg. Allerdings stößt man damit beim schnellen Rennen an die Grenzen des Systems, das zeigt sich durch leichtes Wobbeln in den Aufnahmen.

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Bei großen Kameras stößt die Kamera mit dem Sucher an den Gimbal, wenn man rennt.

Außerdem stößt die Kamera mit dem Sucher an den Gimbal, was einen kompletten Schwenk nach oben oder den Low Mode verhindert. Hier könnte man durch Gegengewichte oder ein anderes Objektiv aber auch noch Abhilfe schaffen.

Mein RS2 z.B. war zu mächtig für Telefone – die Motoren waren zu stark, hier hätte ich bei der Verwendung eines Handys noch zusätzliches Gewicht anbringen müssen. Mit dem RS4 Mini gehen sowohl Smartphones als auch kleine Kameras.

Das Gimbalmenü hat sich leicht geändert, das Tracking erreicht man durch einen Wisch nach rechts. Die Systemeinstellungen sind oben zu finden.

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In den Einstellungen für die Motoren kann man bei der Follow Speed neben den Punkten Slow, Med und Fast jetzt noch zusätzlich zwischen Smooth und dem neuen Responsive Mode wählen. Durch letzteren werden Bewegungen der Hand schneller und direkter an den Gimbal übertragen. Weniger Deadband also, der Gimbal verhält sich wie in einem extrem leichten Sportmodus. Das kommt Nutzern gerade beim Laufen um scharfe Kurven zugute, hier kann man besser und präziser einlenken.

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Der RS4 Mini ist eher für Consumer gedacht. So befinden sich am Gimbal nur noch ganze zwei USB-C-Anschlüsse.

Der RS4 Mini ist eher für Consumer gedacht. So befinden sich am Gimbal nur noch ganze zwei USB-C-Anschlüsse: einer fürs Laden, der andere für das Kamerakabel. Die R5C wurde sofort erkannt, und ich konnte sowohl die Aufnahme über den Gimbal starten als auch den Fokus über USB-C steuern. Besitzt die Videokamera Bluetooth, kann man auf das Kamerakabel ganz verzichten. Hat man die Ronin-App einmal gestartet, ist auch automatisch das Handy mit dem Gimbal verbunden. Hier lässt sich dann auch über den Rec-Knopf am Griff die Aufnahme starten. Getestet habe ich dies mit der Standard iPhone-Kamera-App sowie mit der von Blackmagic.

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Die neue Achsverriegelung.

Über die neue Achsverriegelung kann man alle Achsen per kurzem Druck auf On/Off locken und in den Standby gehen. Bei langem Drücken klappt sich der Gimbal zusammen und schaltet sich aus. Hier sollte man vorher mal gucken, ob die montierte Kamera das auch verkraftet oder irgendwo anstößt.

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Das Einstell-Menü.

Wischt man auf dem Display nach unten, kommt man ins allgemeine Einstellungsmenü. Hier lassen sich die Pieptöne abstellen, die Bluetooth-Verbindung zwischen Handy und Kamera wechseln sowie die Auto-Lock-Zeit und die dann gewünschte Helligkeit des Displays einstellen.

Über Settings kommt man ins Menü, um etwa Orbit Follow und den Push Mode zu aktivieren, den Horizont zu kalibrieren oder einen Selbsttest zu starten.

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Der Batteriegriff ist fest integriert.

Obwohl der Batteriegriff fest integriert ist, lässt sich der RS4 Mini einfach verstauen. Er ist so klein und leicht, dass ich ihn sogar einmal im Rucksack vergessen habe.

In Verbindung mit einem Handy als Aufnahmegerät hat man also ein extrem leichtgewichtiges Setup und kann buchstäblich stundenlang ohne Ermüdung filmen. Auch vom Fahrrad aus ist es logischerweise viel angenehmer. So kommt man zu actionreichen Aufnahmen, ohne sich verausgaben zu müssen.

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Per Schalter kann man zwischen den Modi wechseln.

Wie auch bei den anderen neueren DJI-Gimbals gibt es an der Seite des RS4 Mini einen Schalter, um zwischen den einzelnen Modi (PTF, PF,  FPV) wechseln zu können.

Beim Sport Mode hat man jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder aktiviert man ihn wie gewohnt kurzzeitig, während man die M-Taste gedrückt hält, oder man lässt ihn durch zusätzliches Doppeldrücken auf die vordere Taste dauerhaft aktiviert. Wie von DJI gewohnt, wird die Bewegung des Gimbals außerdem durch Gedrückthalten der Taste vorne (Trigger) geblockt, und er guckt nur noch in eine Richtung.


Testvideo.

Der Joystick hat eine leichte Verzögerung, das muss man beim Dreh einplanen. Anfangs war ich skeptisch, wie lange der Akku des kleinen Griffs überhaupt halten würde. Nach fünf Stunden bei klirrender Kälte und viel Filmen und Herumprobieren waren noch 87,66% Akku vorhanden – eine saubere Leistung. Außerdem lässt sich der RS4 Mini auch mit einer Powerbank laden.

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Größenvergleich: RS2 (links) und RS4 Mini.

Durch die leichte Kombination RS4 Mini / Handy hat das Filmen extrem Spaß gemacht. Ohne weiteres konnte ich während der Fahrt vom Fahrrad abspringen und zu Fuß weitermachen. Man merkt den Gimbal einfach nicht. Auch bei schnellem Laufen durch Kurven mit vielen Richtungswechseln ist der Gimbal nicht einmal ins Straucheln geraten oder hat gesponnen.

Ich würde den Deadband etwas größer lassen, da schwerere Gimbal-Kamera-Setups ja von ihrer Trägheit profitieren, während dies bei leichten Kombinationen nicht der Fall ist. Hier wird das Bild gerade bei ruhigen Bewegungen oft etwas unruhig. Daher einfach mal etwas mit den Einstellungen experimentieren.

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