Praxistest: Blackmagic Design Pyxis 6K-Kamera
Mit der Pyxis 6K schließt Blackmagic Design eine Lücke in seinem Kamerasortiment. Das Innenleben entspricht weitgehend der Cinema Camera 6K mit Vollformat-Sensor, aber mit dem Formfaktor einer modularen Boxkamera.
Der Ton
Man wird sich wohl langsam daran gewöhnen müssen, dass immer mehr Hersteller Mini-XLR in ihren kompakten Modellen verbauen. Das benötigt wieder einen zusätzlichen Adapter, ist aber allemal besser als eine Klinke. Die Positionierung an der Vorderseite spricht klar dafür, dass das für ein Atmo-Mikrofon gedacht und die interne Aufzeichnung des O-Tons nicht unbedingt vorgesehen ist. Das interne Mikrofon klingt hohl und kraftlos. Selbst mein dynamisches 10-Euro-Mikrofon von Sony klingt etwas ausgewogener als das interne Mikrofon.
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In den Aufnahmen ist vor allem das Blendenrad deutlich zu hören, aber ebenso das Bewegen des Suchers oder die Bedie nung der Schärfe am Objektiv. Bei einer Straßen-Atmo hört man zwar den Lüfter nicht mehr, allerdings ist die Bedienung trotzdem noch deutlich zu hören. Für dokumentarische Zwecke ist ein entkoppeltes Richtmikrofon, auch für Atmos, Pflicht. Und selbst hier kann das Blendenrad deutlich zu hören sein.
![](https://www.film-tv-video.de/wp-content/uploads/2025/02/B_0225_Blackmagic_Pyxis_Beitrag-300x215.jpg)
Ein externes Kameramikrofon kann auch über die 3,5mm-Klinke angeschlossen werden. Da man im Menü beide Kanäle vollkommen frei mit den Quellen belegen kann, gibt es viele Optionen, Mikrofone über Klinke und Mini-XLR zu kombinieren. Die Stereo-Klinke kann so auch nur auf einer Audiospur aufgenommen werden. Die Pyxis bietet keine Möglichkeit, einen Limiter zu aktivieren oder deaktivieren. Dennoch scheint eine Form von Limiter immer zu arbeiten. Das verhindert zumindest, dass der Ton bei Übersteuerung gleich komplett unbrauchbar ist.
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Fazit
Die erste Boxkamera von Blackmagic Design ist eine solide, preisgünstige 6K-Filmkamera, die klar auf manuelle Bedienung für Spielfilm oder Werbung ausgerichtet ist. Dabei bietet sie viele Möglichkeiten, Zubehör anzubauen. Das ist aber auch notwendig, um eine funktionale Kamera zu bekommen. Mit dem Sucher und einer praktikablen Akku-Option mit V-Mount-Akkus relativiert sich der Preis dann fast zu anderen 6K-Modellen mit Vollformatsensor, wenn diese auch nicht ganz konsequent das Boxdesign verfolgen wie die Pyxis 6K.
![](https://www.film-tv-video.de/wp-content/uploads/2024/04/B_NAB24_Blackmagic-PYXIS-6K-Body-e1712995011315-300x261.jpg)
Für dokumentarische Aufgaben kann die Kamera nur mit dem Aufwand einer DSLM in eine funktionale Kamera verwandelt werden.
![](https://www.film-tv-video.de/wp-content/uploads/2024/04/B_NAB24_Blackmagic-PYXIS-6K-Angle-300x211.jpg)
Hierfür können die fehlenden ND-Filter, das fest verbaute Display und die wenigen Optionen für andere Monitore sowie der Umstand, dass nur in Raw aufzeichnet werden kann und nur zwei Audiospuren mit einem Mini-XLR zur Verfügung stehen, jeweils schon ein Dealbreaker sein. Zudem ist der Rolling-Shutter-Effekt sehr deutlich sichtbar.
Die Pyxis ist zwar kein Low-Light-Spezialist, durch das Dual Native ISO besitzt sie aber genug Lichtstärke, um bei normalem Zimmerlicht filmen zu können.
![©Harrer](https://www.film-tv-video.de/wp-content/uploads/2025/02/B_0225_Christoph_Harrer_1-249x300.jpg)
Das Raw-Format von BMD produziert ausgewogene Bilder mit viel Spielraum fürs Look-Design und bietet durch die 12:1 Kompression die Option, die Datenmenge halbwegs im Griff zu behalten. Allerdings macht die Pyxis meist nur in 6K wirklich Sinn, da alle anderen Formate nur einen gecroppten Sensor nutzen.
Das Gehäuse ist stabil, aber auch etwas zu schwer, um es ohne ein Rig aus der Hand zu benutzen. Ein eingebautes Display ist für eine Boxkamera ungewöhnlich, doch hätte Blackmagic Design auch gleich den Weg gehen können, den Monitor klappbar zu machen. Der hervorragende Sucher, der auch gleich über USB-C mit Strom versorgt wird, lässt es vielleicht verschmerzen, dass die Kamera keinen HDMI-Ausgang mehr besitzt.
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